Heute prüfen wir ein eher ungewöhnliches Accessoire: einen Lautsprecherumschalter aus der Highend-Manufaktur Dodocus. In aufwendiger Handarbeit wird die kleine Box zusammengesetzt.
Einleitung:
Für die meisten wird die Firma Dodocus eine unbekannte sein. Auch unsere Redaktion wurde durch Zufall auf sie aufmerksam sein. Nach ein wenig Recherche war schnell klar, dass es sich um eine kleine Manufaktur handelt, wo man viel Wert auf Details legt. So gehören neben handgefertigten Umschaltern auch Nixie-Chronometer (Uhren die auf Röhren basieren) zum Sortiment. Individuelle Anpassungen der Umschalter sind möglich und reichen von selbstgewählten Schriftzügen bis hin zu komplett angespassten Gehäusen und Fernbedienungslösungen für die einzelnen Produkte.
Die UBox 3
Die UBox 3 ist das Einstigsmodell der Lautsprecherumschalter von Dodocus. Dafür wird ein Preis von 198 € aufgerufen. Als Farbvarianten sind schwarz und silber ab Werk verfügbar. Derzeit findet man aber auf der Website (www.dodocus.de) auch die Information, dass verchromte Frontplatten vorrätig sind. Weitere Individualisierungen sind auf Anfrage möglich.
Verpackung, Optik und Haptik
Die Box kam gut gepolstert mit jeder Menge Schaumstoff wohlbehalten bei mir an. Besser und sicherer kann man das Gerät nicht verpacken.
Die Materialanmutung ist erstklassig, es wird komplett auf Aluminium gesetzt, die Frontplatte bietet satte 4 mm. Die Haptik des Umschalters ist sehr wertig, mit einem kleinen Klick und einem spürbaren Widerstand, wird zwischen den 3 Modi umgeschaltet. Mit fast einem Kilogramm Gewicht hat das Gerät mit den Maßen 61 mm (Höhe), 171 mm (Breite) und 127 mm (Tiefe; ohne Schalterknebel und Terminals) ein ebenfalls sehr wertiges Auftreten und bleibt dabei angenehm kompakt.
UBox 3 Front
UBox 3 Rückseite
Man kann sowohl einen Verstärker mit 2 Lautsprecherpaaren als auch 2 Verstärker mit einem Lautsprecherpaar nutzen, das erschließt viele Einsatzmöglichkeiten.
Auch die Lautsprecherterminals sind sehr gut verarbeitet, die Bananenstecker passen sofort und wackeln kein bisschen. Man merkt zu keiner Zeit, dass es sich um die Einsteigerlösung handelt. Der Preis von 198€ ist in unseren Augen gerechtfertigt.
UBox 3 Oberseite
UBox 3 Unterseite
Inbetriebnahme
Das Prinzip ist sehr einfach, man braucht dafür keine Bedienungsanleitung (Diese liegt aber bei und ist bebildert, damit es zu keinerlei Missverständnissen kommt). An der Rückseite befindet sich die Beschriftung „A 0 B“ jeweils für einen linken und rechten Kanal. „0“ markiert den Eingang, A und B die Boxenausgängen zwischen denen umgeschaltet werden soll. Einfach die beiden Vergleichspaare pro Kanal jeweils in „A“ und „B“ einstecken. Wer ohnehin alles mit Bananensteckern betreibt, braucht also nur noch umstecken und ein Kabel von seinem Receiver zur UBox3 legen (das haben wir auch einfach mit Kabeln mit Bananenstecker an jedem Ende umgesetzt). Das wäre alles, man kann sofort umschalten und das hat gerade mal 2 Minuten gedauert.
Ubox 3 auf AV-Receiver
UBox 3 angeschlossen
UBox 3 angeschlossen (2)
Im Handbuch wird ein Hinweis gegeben, dass die Umschaltbox nur bis 200 Watt benutzt werden kann. Da solche Werte aber in realen Vergleichen kaum gefahren werden, ist das nur haftungs- aber nicht praxisrelevant.
Nutzerkreis
Anwender, die Stereo und Surround trennen wollen (da sowohl 2 Verstärker und ein Boxenpaar, als auch 1 Verstärker und 2 Boxenpaare möglich sind)
Anwender, die gern testen und zwischen Boxen umschalten möchten. Gerade beim Neukauf von Boxen kann das sinnvoll sein, wenn man 2 Kandidaten näher testen möchte. Dann werden bei einer lückenlosen Umschaltung, wie sie mit der UBox 3 möglich ist, auch feinste Unterschiede wahrnehmbar.
Fazit
Wir empfinden die UBox3 als sehr wertig und praktisch, wenn man zwischen mehreren Lautsprechern/Verstärkern umschaltet. Das Schalten geht schnell von der Hand, aber man muss dafür an der UBox3 stehen. Wer das ganze via Fernbedienung machen möchte, wird bei noch höherpreisigeren Modellen der Firma Dodocus ebenfalls fündig.
Man kann den Umschalter als sehr gelungen und uneingeschränkt empfehlenswert bezeichnen.
Vorteile:
Lückenloses Umschalten möglich
wertige Verarbeitung
Änderungen auf Kundenwunsch beim Hersteller möglich
Die NuPro AS-250 ist eine Soundbar aus der schwäbischen Lautsprecherschmiede Nubert. Doch halt, ist das wirklich eine Soundbar? Mitnichten bekommt man eine der Standardlösungen, wie sie derzeit von diversen Herstellern aus dem Boden zu sprießen scheinen. Vielmehr ist die AS-250 eine ausgeklügelte Lösung, die auf die hochwertige Stereoausgabe getrimmt ist. Der Hersteller selbst bezeichnet daher seine Aktivlösung als Stereoboard. Was dahinter steckt und wie sich das Ganze schlägt, können Sie im folgenden lesen.
Einleitung
Die Firma Nubert ist in der Welt des HiFi schon lange keine Unbekannte mehr. Als eine der größten deutschen Lautsprecherfirmen blickt man auf eine mittlerweile 40-jährige Tradition zurück (das aktuelle Jahr 2015 ist das Jubiläumsjahr mit allerlei neuen Produkten). Wer die Marke aus Schwäbisch-Gmünd kennt, weiß, dass dort keine halben Sachen gemacht werden und man sich dem Ideal der “ehrlichen Lautsprecher” verschrieben hat, die absolut neutral aufspielen. Mittlerweile werden neben klassischen passiven Lautsprechern auch aktive Lösungen und sogar ein Vor-/Endstufenkombination angeboten. Alle Produkte sind nur bei Nubert direkt zu erwerben, mit allen Vorteilen, die ein Direktversender bietet.
Die NuPro AS-250
Unboxing
Wer Nubert noch nicht kennt, dem stellen wir hier zunächst mit einer Unboxing-Galerie die durchdachte und sichere Verpackung vor. Alle Zubehörteile finden ihren Platz in definierten Schaumstoffaussparungen und sind somit sicher beim Transport verstaut.
Die AS-250 selbst ist gut geschützt gegen jegliche Gefahr in der Mitte des Paketes platziert. Das Auspacken ist sehr einfach auch alleine zu bewältigen und Beschädigungen am Gerät sind dabei nahezu ausgeschlossen.
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Die Optik und Haptik mit schwarzem Schleiflack ist erstklassig. Absolut perfekt verarbeitet, kann man keinen noch so kleinen Makel am Gerät finden. Die abgerundeten Ecken sind sehr gefällig und lassen die Box ein wenig kleiner erscheinen, als sie tatsächlich ist. Auf Wunsch lassen sich die Abdeckungen einfach durch Magnete anbringen. Damit sollte es für jeden eine einfache und optisch hochwertige Möglichkeit geben, die AS-250 ins Wohnzimmer zu integrieren.
Zubehör
Das Zubehör kommt in einer separaten Pappschachtel und bietet alle Kabel, die man zum Anschluss benötigt in ausreichender Länge für den Einsatz unter einem Fernseher. Das Zubehör umfasst neben den Kabeln, Stoffabdeckungen, einer Fernbedienung auch einen “Nubi”, das Firmenmaskottchen der Firma Nubert.
Technische Details
Die NuPro AS-250 bietet beeindruckende Daten: Neben 4 Tiefmitteltönern (!) verfügt die Soundbar über 2 Hochtöner und ein Display. Die Schlagkraft im Bassbereich kann man beim Betrachten der unteren Grenzfrequenz von 36 Hz erahnen. Die konsequente Auslegung auf Stereo findet sich schon hier: de facto werden 2 Boxen in der AS-250 aufgebaut, jede mit einem eigenem Bassreflexrohr. Das führt zu einer optisch sehr angenehmen Symmetrie. Die Aktivbox ist ein 2 1/2-Wege System, der Hochtöner ist für den Hochtonbereich verantwortlich, der vordere Tiefmitteltöner übernimmt den Rest. Im untersten Frequenzbereich erhält er Unterstützung von dem seitlichen Tieftöner. Die beiden Hochtöner am Rand runden das Ganze ab, um ein Stereoempfinden aufbauen zu können. Die integrierte Endstufe hat eine Leistung von 80 Watt Nennleistung und 100 Watt Musikleistung. Das sollte für ein durchschnittliches Wohnzimmer mehr als genug Pegelreserven bieten.
Die Chassis der AS-250
Der Hochtöner…
… und der massive Tiefmitteltöner der AS-250
Die Fernbedienung ist funktional und bietet im Schnellzugriff die wichtigsten Funktionen. Eine komplette Bedienung mit allen Funktionen ist am Gerät über das Display und das danebenliegende (beleuchtete) Steuerkreuz möglich.
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Anschlussmöglichkeiten
Die Soundbar lässt sich analog via Cinch (ein Klinke-zu-Cinch-Adapter liegt bei) oder digital via optischem oder elektrischem S/PDIF-Kabel (beides beiliegend) anschließen. Besonders interessant fanden wir die Option via USB die AS-250 als externe Soundkarte zu nutzen. Dadurch stehen dem Anwender vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zusätzlich gibt es noch einen Subwooferausgang für diejenigen Nutzer, denen der Tiefgang von 36 Hz nicht ausreicht. Eine Netzwerkfunktionalität (kabelgebunden/wireless), Bluetooth und ein HDMI-Anschluss sind nicht vorhanden. Nubert gibt an, dass damit der Kunde nicht auf bestimmte Übertragungsarten festgelegt wird, die teils schnell veralten (wie beispielsweise Bluetooth) oder proprietär sind (wie Apples Airplay). Außerdem spart der Kunde so Geld, da eventuelle Lizenzkosten nicht aufgeschlagen werden müssen. So kann der Kunde entweder vorhandene Geräte über die vorhandenen Möglichkeiten anschließen, oder sich im Zubehörprogramm nach geeigneten individuellen Lösungen umsehen. Schade finden wir ein Fehlen von HDMI trotzdem, aber auch hierfür haben die findigen Schwaben eine Lösung, aber dazu später mehr.
Die Anschlussektion von außen…
… und inne.
Nutzungsbeispiele
Was macht man nun mit der AS-250? Das ist eine Frage, die nur jeder für sich beantworten kann. Ein paar Beispiele, wie wir die Aktivbox verwendet haben, möchten wir aber geben:
Als klassischer Ersatz zur TV-Untermalung. Hier haben uns besonders die Sprachverständlichkeit und die Mühelosigkeit gefallen, mit der Bassattacken wiedergegeben wurden. Der gefällige Hochton hat ebenfalls überzeugt. Dazu kann man je nach Tageszeit und Vorliebe bequem via Fernbedienung den Bass und die Mitten/Höhen erhöhen oder senken. Das passiert linear, ohne, dass eine Kurve auf das Material gelegt wird. Das typische “Rumpeln” durch solchen Equalizer-Einsatz tritt also nicht auf. Somit kann man am Abend beruhigt den Bass reduzieren, um die Nachbarn nicht zu stören, die Mittenwiedergabe bleibt davon unbeeinträchtigt. Die AS-250 ist zudem bis über 100 kg belastbar, damit eignet sie sich perfekt als TV-Fuß. Eine optisch dezente Lösung ist so ohne weiteres möglich.
Als Lautsprecher für Hintergrundbeschallung. Hier waren wir überrascht, eigentlich war die AS-250 nur für den Stereotest an den CD-Player angeschlossen. Allerdings hat es sich als angenehm einfach herausgestellt, nicht extra den AVR einschalten zu müssen und die Quellen zu wechseln. Eine Aktiv-Box auf diesem Niveau ist eine Bereicherung für jedes Wohnzimmer, gerade wenn andere Familienmitglieder nur mal unbeschwert ohne großen Aufwand Musik hören wollen. Gerade in Verbindung mit einem einfachen Streamer ist die AS-250 mit ihrer Auto-On Funktionalität eine Bereicherung.
Als Center im Heimkino. Kann man mit Aktivlösungen im Heimkino arbeiten? Das müssen wir eindeutig bejahen. Über den Pre-out für den Center des AVR angeschlossen, kann man die Nubertbox gut integrieren und dabei den Lautsprecher problemlos über das Display einpegeln.
Nubert AS-250 Wohnzimmer_1
Nubert AS-250 Wohnzimmer_3
Nubert AS-250 Wohnzimmer_4
Nubert AS-250 Wohnzimmer_5
Damit ist die AS-250 eine der am flexibelsten einsetzbaren Lösungen am Markt. So könnte das Ganze aussehen:
Die AS-250 in unseren Testräumlichkeiten
Bedienung
Die AS-250 bietet ein gut ablesbares Display, das blau beleuchtet ist. Die Auflösung ist grob, was aber keinen wirklichen Nachteil darstellt, zumal die meisten anderen Vertreter von Soundbarlösungen gar kein Display bieten. Somit kann man wesentliche Informationen, z.B. beim Umschalten der Quellen oder der Lautstärkeregelung jederzeit überblicken.
Alle Funktionen sind in einem maximal 2 Ebenen tiefen Menü organisiert. Damit ist die Bedienung sehr einfach und intuitiv, zumal alle Änderungen auf dem Bildschirm immer sichtbar sind. Dafür steht neben dem Display ein ebenfalls beleuchtetes Steuerkreuz mit gutem Druckpunkt zur Verfügung. Der Bedienung steht also auch in einer üblichen Heimkinoumgebung am Abend nichts im Wege.
Die Fernbedienung bietet Zugriff auf die wichtigsten Funktionen: AN/AUS, Quellenwahl, Mute-Taste, Lautstärke und Klangregelung. Mit ihren kompakten Maßen liegt sie jederzeit gut in der Hand. Die Verarbeitung und der Druckpunkt kann mit der am Gerät selber nicht mithalten. Von der Optik absolut in Ordnung ist der Kunststoff, der in gebürsteter Aluminiumoptik daher kommt. Aber gerade der Druckpunkt der Volume- und Klangregler ist sehr schwammig aufgrund des verwendeten Materials. Die Quellenwahltasten haben hingegen einen definierten Druckpunkt, neigen aber zu einem leicht vernehmbaren Knarzen. Dazu möchten wir als Tester aber anmerken, dass auf dem Markt der Soundbars allgemein kaum hochwertige Lösungen in diesem Bereich existieren. Hier ist Nubert schon im oberen Mittelfeld, besonders wenn man den vergleichsweise günstigen Anschaffungspreis der Soundbar betrachtet. Damit ist dies Kritik auf höchstem Niveau. Die Winkel in denen das IR-Signal empfangen wird, ist mit ca. 45° sehr gut und es kam im Testbetrieb nie zu verschluckten Signalen.
Die Fernbedienung der AS-250
Exklusiv am Gerät sind Einstellungen zur Trennfrequenz am Subwooferausgang und der Abtrennung der Chassis. Hiermit kann der Nutzer seinen Subwoofer perfekt integrieren. Weiterhin sind eine Balance-Regelung und eine Auto-On-Funktion an Board, wobei letztere zu jeder Zeit überzeugen konnte. Einziger Wermutstropfen: es gibt keinen Trigger auf Signale der verwendeten Quellen, d.h. ist beispielsweise der Digitaleingang gewählt, dann schaltet ohne Signal die AS-250 automatisch in den Standby. Sie wacht aber nur auf, wenn an der zuletzt gewählten Quelle wieder ein Signal auftritt. Das sollte aber im Alltag, abseits der Testwelt, immer der Fall sein, daher ist das auch kein Kritikpunkt. Weiterhin kann man Betriebsmodi des Displays wählen, wobei hier dankbarerweise eine Option besteht, alle Lichtquellen zu deaktivieren. Besonders interessant für die Integration in Heimkino ist die Wahl, ob man die AS-250 Mono oder Stereo betreiben möchte: So kann man sich mit einem Centersignal entweder nur einen Teil der Box ansprechen lassen (ein Hochtöner) oder mit “Mono” ein Summensignal errechnen lassen, was in der Praxis einem herkömmlichen Center um nichts nachsteht.
Außerdem bietet das Menü die Möglichkeit 3 Presets einzurichten. Alles in allem ist das Menü übersichtlich und bietet viele sinnvolle Optionen, die durchdacht sind und in der Praxis überzeugen können.
Klang
Nach der ganzen Theorie kommen wir nun zum eigentlichen Punkt: Kann die AS-250 auch klanglich überzeugen? Allgemein überzeugt der Klang, insbesondere, da man ihn mittels “Klangwaage” linear beeinflussen kann (+/- 12 dB im Bass und Mitten-/Höhenbereich).
Die AS-250 mit beiliegender Fernbedienung
Heimkino/TV-Nutzung
Die AS-250 ist jeder integrierten TV-Lösung überlegen. Gerade die Pegel, die mit der AS-250 erreicht werden, sind beachtlich. Die Höhen und Mitten fallen gut gestaffelt aus. Damit wird das bestmögliche aus dem TV-Signal geholt, ohne auf kompakte Abmaße verzichten zu müssen.
Auch als Center macht die AS-250 eine gute Figur. So kann sie im 2. Teil der „Herr der Ringe“ Trilogie überzeugen. Selten haben wir die Stimme von Baumbart mit so viel Tiefgang erlebt, die gleichzeitig mit einem großen Maß an Präzision wiedergeben wird. Die Sprachverständlichkeit ist außergewöhnlich weit von der Achse immer noch gegeben, wie es scheint, ist die Anordnung mit 2 Hochtönern sehr gut gelungen. Gerade bei sehr breiten Heimkinos ist das von Vorteil. Durch die beiden Hochtöner scheint am Rande des Geschehens der Übergang noch homogener abzulaufen, wenn man außerhalb des akustischen Zentrums sitzt.
Beim Film „Master und Commander“ werden Kanonenschläge aus der Mitte der Geschehens spürbar. Hier wird wieder der hervorragende Bassbereich der AS-250 deutlich. Zu keiner Zeit stellten wir einen Nachteil zu einer herkömmlichen passiven Centerlösung fest. Die Pegelfestigkeit erweist sich bei diversen Filmen als mehr als ausreichend.
Als Zwischenfazit können wir dem Soundboard volle Wohnzimmertauglichkeit bescheinigen.
Blick auf das Innere von der Anschlussektion aus, die weiße Paste dient der Vermeidung von ungwollten Vibrationen
Blick auf das Innere hinter dem tiefmitteltöner
Musik
Für die Musikwiedergabe sollte man als erstes beachten, dass es sich hier um eine sehr basspotente Box handelt, man sich daher an dieselben Aufstellungsregeln halten sollte, wie dies sonst nur für bedeutend größere Lautsprecher der Fall ist. Das heißt konkret: Wenn man die AS-250 wandnah aufstellt, wird man ein Dröhnen forcieren. Durch die Einstellmöglichkeiten ist es allerdings möglich, den Bass bis zu 12 dB abzusenken, was dafür sorgt, dass man die Situation entschärft. Für unsere Tests stand daher der Bass auf -5 dB, um ein homogenes Klangbild zu erzeugen.
Nebenbeihören
Eigentlich ist dafür die AS-250 viel zu schade. Aber in wohl 70 % der Fälle wird sie bei dem durchschnittlichen Nutzer einfach nebenbei laufen. Warum dann also nicht auch das testen? Um dabei eine halbwegs realistische Umgebung zu schaffen, besorgt man sich Spotify Premium (Link), lädt sich ein paar Freunde ein, redet über Gott und die Welt und lässt eine Playlist laufen. Das interessante sind jetzt die Beobachtungen, die man bei seinen Gästen machen kann. Oft wechselt das Thema zur Musik die gerade läuft und unbewusst scheinen einige immer wieder im Takt mitzuwippen. Gerade bei technikaffinen Besuchern kommt die Frage: „Läuft die ganze Anlage?“, die man dann freimütig mit: „Nein, das ist nur der Center da, und da kann man ohne den ganzen anderen Kram Spotify anschließen.“
Jedes Genre handelt die AS-250 ohne Probleme und beweist damit immer wieder ihre Allroundfähigkeiten, die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten runden das Gesamtbild zusätzlich ab.
Die Unterseite der AS-250 mit praktischen Füßen
konzentriertes Stereohören
Für echtes kompromissloses Musikhören sollte nicht nur der Hörraum optimal sein, sondern auch der Hörplatz. Die AS-250 kann aufgrund ihrer Bauweise echtes Stereo wiedergeben, was durchaus lobenswert ist. Allerdings gibt es da den kleinen Haken: Damit das Stereodreieck optimal ist, sollte der Hörplatz nur circa einen Meter von der Box entfernt sein. Bei größeren Entfernungen fällt sofort auf, dass die Stereoortung mit zunehmender Distanz leidet. Wahrscheinlich hat das jeder schon einmal mit Lautsprechern erlebt, die zum Hörplatz ein zu spitzes Dreieck bildeten. Daher ist unsere Empfehlung, ein gutes Stereodreieck zu wählen, was auch unserem Testprozedere entspricht. Doch nun von der trockenen Theorie hin zu etwas, was mehr Spaß macht: Das Musikhören mit der AS-250.
Eagles: Hotel California
Schon vom ersten Klang an überzeugt der volle Tonbereich der Soundbar. Die Gitarre erscheint fast bildlich vor einem, wenn man die Augen schließt, um die Musik zu genießen. Die Stimme ist wunderbar prägnant und verleitet zum unbewussten Wippen. Mit der AS-250 erzeugt dieser Song, egal in welcher seiner Reinkarnationen, eindeutig Gänsehautfeeling. Das Schlagzeug wird ebenfalls sehr gut abgebildet. Bei der Liveaufnahme der legendären DVD bekommt man trotz der 2.0 Ausgabe der Soundbar das Gefühl, beim Konzert dabei zu sein.
Vivaldi: Die Vier Jahrezeiten, Il Giardino Armonico
Hier haben wir Titel 4 ausgewählt, dieser überzeugt mit hoher Dynamik und hervorragenden Klangeigenschaften. Die Dynamik wird sehr gut wiedergegeben. Prinzipiell funktioniert auch die Ortung der Bühne sehr gut, allerdings hat man Probleme, sich das Ganze vorzustellen. Es wirkt als hätte man eine Ensemble auf einem Meter komprimiert. Das kann gefallen, wirkt aber zunächst irritierend. Nach kurzer Eingewöhnung steht dem Genuss aber nichts mehr im Wege.
Kommen wir nun zu spaßigeren Titeln, die nicht den letzten Anspruch auf Audiophilie haben.
Marilyn Manson: Killing Strangers
Hier bekommt man Bass ab der ersten Sekunde und das nicht zu knapp. Die Abmischung kann man getrost unter effektvoll einordnen. Nichtsdestotrotz kann die AS-250 hier absolut brillieren und hämmert einen derart brachialen Bass mit beachtlicher Präzision heraus, dass man prüft, ob die Subwoofer aktiv sind. Sie sind es nicht, wofür man dem kleinen (im Vergleich zu ausgewachsenen Standboxen) Soundboard aus dem Schwabenland durchaus Respekt zollen muss. Hier zeigt sich wieder: Nubert steht für kompromisslose Basswiedergabe.
Awolnation: Sail
Wieder etwas ganz anderes: Der Song, der in einer Werbung eines bayrischen Automobilherstellers bekannt geworden ist, ist quasi die Hymne einer ganzen Generation geworden. Der interessante Genre-Mix stellt die AS-250 vor keine Herausforderung: Das Material wird klaglos wiedergegeben und sowohl die synthetischen Elemente als auch die Sprache sind eindrucksvoll.
Die Aktivbox macht einfach Spaß, man wippt unbewusst sofort mit.
Hier zeigt sich, dass Nubertboxen für „jedermann“ baut, die Stücke klingen immer satt und rund. Die Vielfalt im Klang und der Dynamik wird jederzeit sicher dargestellt. Klanglich überzeugt die AS-250 absolut. Sicher ist es für den geneigten Stereohörer besser, zwei Boxen optimal aufzustellen. Aber der würde sich auch nie eine Soundbar kaufen. Wer hingegen nicht für häusliches Ungemach sorgen will und eine dezente Lösung sucht, die klanglich weit über den integrierten TV-Lautsprechern liegt, ist hier richtig. Und wenn man dann allein Musik genießen will, setzt man sich ins Nahfeld, dreht auf Wunschlautstärke auf und kommt in audiophilen Genuss. Wer mehr will, sollte dann auf separate Boxen setzen.
Die AS-250 deaktiviertem Display
Oder auch mit Abdeckung und aktiviertem Display
Optionales Zubehör
Die AS-250 bietet von Haus aus keine Option, HDMI-Signale via ARC zu empfangen. Außerdem ist auch Bluetooth nicht integriert. Allerdings kann man die entsprechenden Funktionen nachrüsten, indem man auf das Zubehörprogramm von Nubert zurückgreift.
So gibt es mit dem “Speaka Digital Audio Konverter” (Link) eine Option, das HDMI Signal zu analog auf höchster Qualität wandeln zu lassen. Für 59,95 € kann man auf Wunsch dieses Feature nachrüsten. Außerdem bietet Nubert beide Geräte als “nuPäckle” an, sodass der Kunde nochmals 10 € spart (Link).
Weiterhin steht mit dem LinTech blueLino 4G (Link) ein einfacher Bluetooth-Empfänger bereit. Damit kann man für 55 € bei Bedarf nachrüsten.
Für knapp unter 700 € erhält man damit eine mit allen erdenklichen Möglichkeiten ausgestattete hochwertige Soundlösung. Wer dies nicht benötigt, spart sich den Aufpreis. Die Strategie von Nubert mit einem flexiblen System geht auf.
Der Bluelino 4G Adapter
Der Speaka Digital Audio Konverter
Fazit
Die Nubert NuPro AS-250 überzeugt eindeutig für ihren Einsatzzweck und auch darüber hinaus. Der Klang ist für das Wohnzimmer ideal, durch die intuitive und einfache Bedienung und Integration einer Automatikfunktion ist für alle Anwender eine optimale (Klang-)Lösung möglich. Wer bei den Anschlussmöglichkeiten etwas vermisst, bekommt durch ein umfangreiches Zubehörpaket die Möglichkeit, entsprechende Funktionen nachzurüsten. Damit sollte jeder bei Nubert eine hochwertige Lösung finden, einzig die Fernbedienung sollte bei der nächsten Revision überarbeitet werden.
Die Geringschätzung, die üblicherweise Soundbars entgegengebracht wird, weil diese keine hochwertige Wiedergabe ermöglichen, ist hier komplett unangebracht. Von unserer Seite eine klare Empfehlung für die Nubert NuPro AS-250.
Vorteile:
starker Klang mit viel Tiefgang
wertige Verarbeitung
Anschlussvielfalt inklusive USB-DAC
intuitive Bedienung
vielfältiges und durchdachtes Zubehörprogramm
Nachteile:
Wertigkeit der Fernbedienung hält nicht mit dem Rest mit
Der aktive Lautsprecher NuPro A100 ist schon seit 2 Jahren im Sortiment des schwäbischen Direktvertreibers Nubert, nichtsdestotrotz hat sie nichts an Attraktivität und Aktualität verloren. Die kompakte Box ist die Interpretation des Boxenbauers eines PC-Lautsprechers. Doch die A100 ist weit mehr als nur ein Computeraccessoire. Mit allerhand Eingängen und Einstellmöglichkeiten ausgestattet bietet sie viele Vorzüge, die sonst einer Vorstufe vorbehalten sind. Ist die nuPro damit eine echte Alternative zur herkömmlichen Stereoanlage? Das wollen wir im folgenden Test klären.
Einleitung
Nubert hat sich nicht erst zum vierzigsten Jahrestag als Größe in der HiFi-Branche etabliert, sondern bietet seit Beginn seiner Geschichte immer wieder sehr gut klingende Lautsprecher mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis an. 2011 führte Nubert die erste Generation der Aktiven mit der A10 und A20 ein. Doch halt! – wenn man sich näher mit der Historie der Nubertboxen auseinandersetzt, findet man noch die CM-1 aus dem Jahre 2006, die ebenfalls einen aktiven Ansatz verfolgte und damit der Urvater der NuPro-Serie sein dürfte. Mit der A100/A200/A300 wurde 2013 die aktuellste Iteration vorgestellt, die dann im folgenden Jahr um die von uns bereits getestete Soundbar AS-250 ergänzt wurde (Zum Test).
Die NuPro A100
Unboxing
Als Direktversender ist man sich bei Nubert bewusst, wie schnell eine Beschädigung der Lautsprecher beim Transport zum Kunden eintreten kann. Bereits die durchdachte Verpackung der AS-250 konnte uns überzeugen, aber bei der A100 wird der Inhalt der Sendung noch besser geschützt:
Die Boxen sind mit Styropor in einem Karton geschützt und um beide Kartons wird ein weiterer schützender Karton als Umverpackung genutzt. Das Auspacken gestaltet sich als von einer Person einfach zu handhabender Akt.
Der Schleiflack hinterlässt einen sehr edlen Eindruck. Alle Chassis und das Display sind sauber verschraubt. Die Front der Box wirkt wie aus einem Guss. Wer die technische Anmutung ohne Abdeckung nicht schätzt, kann eine magnetische Lösung anbringen. Diese haftet an den Schrauben der Treiber, wodurch sichergestellt wird, dass es zu keinen Kratzern im Lack kommt.
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Zubehör
Die oben erwähnte magnetische Abdeckung ist platzsparend in die Stryroporumhüllung eingelassen. In der beiliegenden Pappschachtel finden wir das restliche Zubehör. Neben Kabeln für jeden der Eingänge an der Rückseite der Box findet sich auch eine Fernbedienung im Scheckkartenformat und das Firmenmaskottchen „Nubi“.
Anzumerken ist, dass jeder Box das gleiche Zubehör beiliegt und daher eine Ersatzfernbedienung und auch reichlich Kabel vorhanden sind.
Zubehör der A100
Technische Details
Die A100 ist mit 27 x 16,5 x 16,5 cm eine ausgesprochen kompakte Erscheinung. Noch eindrucksvoller sind dabei die technischen Daten die erreicht werden: 50 Hz untere Grenzfrequenz werden erreicht.
Das Ganze wird mit zwei getrennten Endstufen für den Tief-/Mitteltöner und den Hochtöner realisiert, die jeweils 60 Watt Nennleistung und 80 Watt Musikleistung liefern können. Durch die identische Bestückung ist der Hochtöner mehr als ausreichend versorgt. Die Angaben sollten für ausreichende Pegel reichen. Mit den Schaltverstärkern ist ein hoher Wirkungsgrad und durch aufwendige Auswahl der Endstufen bester Klang garantiert. Letzteres ist zumindest die Aussage der nubertschen Philosophiebeschreibung „Technik Satt“ S.30 f. (Link). Ob sich das im Test bewahrheitet, werden wir noch untersuchen. Aber abgesehen davon bietet die kleine Box noch einige interessante Aspekte: Durch die DSP-Weiche konnte man den Bassbereich entzerren, die einen Tiefgang ermöglicht, die eine passive Box mit ähnlichen Abmessungen nie erreichen könnte. Die digitale Ansteuerung bis zur Membran ist an und für sich schon eine Ausnahme unter aktiven Lautsprechern, dazu kommt auch noch ein sehr geringer „signal-to-noise“-Abstand, der Rauschen trotz digitaler Klangregelung effektiv verhindert. Voraussetzung dafür ist natürlich eine digitale Zuspielung. Intern werden die analogen Signale zunächst nach Digital gewandelt. Ein Nachteil ergibt sich dadurch nicht. Der DSP ermöglicht außerdem einige Signalmanipulationen, wie eine Balance-Regelung (nur im gepaarten Modus), einen Bass- und Höhen/Mittenregler oder die laufzeitkorrekte Eingliederung eines Subwoofers.
Doch auch das Gehäuse ist ausgetüftelt, die abgerundeten Gehäusekanten sorgen neben einer optischen Aufwertung für eine Verringerung der Kantendispersionen. Wenn man sich die untenstehende Bildergalerie ansieht, bemerkt man auch, dass die A100 auf ausgesprochen engem Raum agiert und ein Großteil des Gehäusevolumens von Endstufen und Chassis beansprucht werden. Trotz dieser Beengung ist mit 50 Hz als unterer Grenzfrequenz eine sehr gute Bassperformance zu erwarten.
Um die Lautsprecher zu paaren, wird an der linken Box ein digitales Koaxialkabel angeschlossen (Anschluss „link“), das man mit dem „spdif“-Anschluss der rechten Box verbindet. Das war es schon, sofort funktioniert die Stereowiedergabe. Noch einfacher wäre das ganze wohl kabellos, was insbesondere bei größeren Abständen von Vorteil wäre.
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Anschlussmöglichkeiten
Die Anschlussmöglichkeiten beschränken sich auf kabelgebundene Varianten, auf moderne Übertragugstechniken via WLAN, Bluetooth oder Airplay wurde verzichtet. Die Nupro A100 bietet mit analogen Stereoeingängen, und 3 digitalen Zuspielmöglichkeiten eine meist ausreichende Konnektivität. Die digitalen Eingänge beinhalten einen USB-DAC für einen direkten Anschluss von PCs oder Macs mit einer maximalen Samplingrate von 16bit/48kHz. Die optischen und elektrischen SPDIF-Anschlüsse können hier mit 24bit/96 kHz aufwarten. Der Highres-Käufer mit 192kHz Material muss also zuvor Signale downsamplen, oder einen entsprechenden DAC einsetzen. Entsprechende Kabel liegen jeder Box bei. Dazu gibt es noch die Möglichkeit über den „Link“-Ausgang zwei A100 zu koppeln (über ein elektrisches SPDIF-Kabel) und diese so zu synchronisieren, die linke Box agiert hier als Master und die rechte als Slave und alle Einstellungen, die am Master durchgeführt werden, wirken ebenfalls auf den Slave. Dazu kommt noch der Subwooferausgang, der eine Tiefgangerweiterung bietet, die je nach individuellen Anforderungen durchaus sinnvoll sein kann.
Einsatzmöglichkeiten
Die NuPro A100 ist mehr als ein bloßer PC-Lautsprecher, was aber schnell übersehen werden kann. Als Anregung für die vielfältigen Möglichkeiten möchten wir hier ein paar Anwendungen aus dem Alltag ansprechen, die wir auch tatsächlich so genutzt haben:
Als klassischer Lautsprecher am Computer. Gerade hier konnte die NuPro mit hier hervorragenden Klangqualität als Nahfeldmonitor überzeugen. Egal für welche Anwendung man die Lautsprecher nutzt, die A100 vermag überall zu brillieren. So haben wir die hochwertige Musik- und Filmwiedergabe ebenso genossen, wie die exzellente Sprachverständlichkeit bei der Nutzung von Voicechatprogrammen, wie bspw. Skype. Durch den integrierten DAC muss man sich auch keine Sorgen mehr über elektrische Einstreuungen aus dem Inneren des PC machen und kann ohne Probleme die digitalen Soundausgänge, die fast jeder PC nutzt. Alternativ bietet sich für Laptops auch der USB-Anschluss an.
Als Lautsprecher für Hintergrundbeschallung. Wer schnell und einfach eine Lösung für Küche oder Schlafzimmer sucht und keine Abstriche bei Anschlussmöglichkeiten machen möchte, kann hier auch eine oder 2 NuPro nutzen. Der Vorteil im Vergleich zu passiven Lösungen liegt auf der Hand: Nur eine kleine Streaminglösung oder ein UKW-Empfänger sind nötig um Musikgenuss zu ermöglichen, zusätzliche Verstärker entfallen.
Als Ersatz für klassische Satelliten im Heimkino. Kann man ein Heimkino aktiv gestalten? Diese Frage können wir mit „Ja“ beantworten. Über einen AVR mit Preouts ist es ohne weiteres möglich, die NuPro einzeln anzusteuern und auch entsprechend zu regeln. Je nach Vorliebe kann man in der Box entsprechend hoch trennen, um einen höheren Maximalpegel zu erreichen. Nebenbei kann man über entsprechende Presets in der Box noch eine seperate Stereokette errichten. Allerdings ist auf jeden Fall Subwooferunterstützung für den Filmbetrieb gefragt. 50 Hz untere Grenzfrequenz mögen sehr gut sein, der Heimkinoenthusiast lächelt darüber aber nur müde und giert nach 20 Hz. Zumindest wir tun das und kommen mit einem Subwoofer mit einer unteren Grenzfrequenz von 25 Hz in vierfacher Ausführung auch sehr nah an dieses Ziel.
Doch alle Theorie ist trocken, daher haben wir einige Fotos der A100 im Einsatz gemacht:
NuPro als PC-Lautsprecher
NuPro im Schlafzimmer
NuPro im Heimkino als Front…
…und Rear
Noch ein paar weitere Fotos haben wir in der folgenden Galerie:
nuPro-Impressionen-1
nuPro-Impressionen-2
nuPro-Impressionen-3
nuPro-Impressionen-4
nuPro-Impressionen-5
nuPro-Impressionen-6
nuPro-Impressionen-7
nuPro-Impressionen-9
Man möge uns verzeihen, dass wir gerade unser Heimkinoumgestalten und überall die Vielzahl der Kabel zum Betrieb der NuPro überall verstreut sind. Dafür stellen die Bilder den realen Status Quo und keine durchgestylten Verkaufsfotos dar.
Bedienung
Die A100 kann entweder am Gerät oder mittels Fernbedienung via IR bedient werden. Dazu kommt ein gut ablesbares Display. Dieses ist grob aufgelöst und bietet maximal 6 Zeichen. Durch sinnvolle Begriffe im sehr intuitiven zweistufigen Menü ist es allerdings ohne Probleme möglich, jederzeit die Menüeinträge ablesen zu können. Einstellungen zur Eingangswahl und Lautstärke können via Fernbedienung vorgenommen werden. Ansonsten kann man die Stummfunktion und die Klangwaage bequem aus der Ferne regeln. Tiefergehende Einstellungen zur Balance im Paarmodus oder die Regelung des Subwooferausgangs und der Trennfrequenz können nur am Gerät selbst vorgenommen werden. Da die meisten der Nutzer dies aber nur einmal einstellen müssen, ist dieses Manko verschmerzbar.
Die Fernbedienung selbst ist etwas kleiner als das Scheckkartenformat, gleicht aber der Verarbeitungsqualität. Der Druckpunkt ist nicht wirklich definiert und teilweise kommt es deshalb zu Fehlbedienungen. Hier sollte nachgebessert werden. Optik und Haptik der Fernbedienung können leider nicht mit der Box mithalten. Unseren Informationen nach soll mit den Veröffentlichungen der Standboxen A500/700 eine Revision erscheinen, die auch mit den anderen nuPro kompatibel sein soll. Dafür ist der Winkel, in dem bedient werden kann, sehr groß.
Exklusiv am Gerät sind Einstellungen zur Trennfrequenz am Subwooferausgang und der Beschränkung der unteren Trennfrequenz. Hiermit kann der Nutzer seinen Subwoofer perfekt integrieren. Weiterhin sind eine Balance-Regelung und eine Auto-On-Funktion an Bord, wobei letztere zu jeder Zeit überzeugen konnte. Einziger Wermutstropfen: es gibt keinen Trigger auf Signale der verwendeten Quellen, d.h. ist beispielsweise der Digitaleingang gewählt, dann schaltet die A100 ohne anliegendes Signal automatisch in den Standby. Sie wacht aber nur auf, wenn an der zuletzt gewählten Quelle wieder ein Signal auftritt. Das sollte aber im Alltag, abseits der Testwelt, immer der Fall sein, daher ist das auch kein Kritikpunkt. Weiterhin kann man die Betriebsmodi des Displays wählen, wobei hier dankbarerweise eine Option besteht, alle Lichtquellen zu deaktivieren. Außerdem bietet das Menü die Möglichkeit 3 Presets einzurichten. Alles in allem ist das Menü übersichtlich und bietet viele sinnvolle Optionen, die durchdacht sind und in der Praxis überzeugen können. Leider sind die Presets nicht via Fernbedienung aufrufbar, was deren Einsatz vereinfachen würde.
Fernbedienung
Klang
Nachdem wir die Details der Box ausführlich unter die Lupe genommen haben, möchten wir uns nun ansehen, ob der Klang der A100 entsprechend ausfällt. Eins können wir bereits im Vorfeld verraten: Die A100 kann mit ihrem vollen Klang überzeugen, den man je nach Geschmack oder Musikstück mittels “Klangwaage” linear beeinflussen kann (+/- 12 dB im Bass und Mitten-/Höhenbereich). Gemäß unserem ganzheitlichen Ansatz schauen wir uns die Nutzung im Heimkino und beim Musikhören an.
NuPro A100 mit Abdeckung
…und ohne
Heimkino-Nutzung
Die A100 hat durch ihre Abmessungen die klassischen Dimensionen eines Satelliten im Heimkino. Allerdings mit deutlich mehr Tiefgang, was sich immer wieder bemerkbar macht, da man die Subwoofer erst unter 50 oder 60 Hz einsetzen kann, ohne das ein Nachteil entsteht. Die THX- oder Dolby-Normen von 80 +Hz werden mühelos unterboten. Man kann ohne weiteres die absolute Homogenität durch die Verwendung von 5 (oder mehr) A100 erreichen. Durch die relativ kompakten Maße ist es auch kein Problem, die A100 unter einen (ggf. an einer Wand hängenden) TV anzubringen. Durch die geringe Tiefe ist es ohne weiteres möglich, die A100 auch wandnah zu betreiben. Wir empfehlen aber hier für optimale Ergebnisse, entweder höher zu trennen oder den Bass zurückzunehmen (das ist kein Witz des Testers), da dieser sonst zu dick auftragen kann.
Auch als Center macht die A100 eine gute Figur. So kann sie im 2. Teil der „Herr der Ringe“ Trilogie hervorragend aufspielen. Im Tiefgang kann die Stimme von Baumbart überzeugen. Das letzte Quäntchen wird aber nicht erreicht. Trotzdessen werden Stimmen mit großem Maß an Präzision wiedergeben. Die Sprachverständlichkeit ist ungewöhnlich weit von der Achse immer noch gegeben. Die Abstrahlung ist breit und außerordentlich stabil. Gerade bei sehr breiten Heimkinos ist das von Vorteil. Dabei ist die A100 nie unangenehm im Vordergrund. Auf jeden Fall kann die Kompakte beweisen, dass nicht nur dedizierte Center in ihrer flachen Bauweise überzeugen können.
Filme mit ausgeprägten Surroundeffekten, wie „Nicht auflegen“ (Zum Review) zeigen eindrucksvoll, dass die A100 auch als Rearlautsprecher einen hervorragenden Eindruck macht. Mit großer Präzision und hoher Dynamik bekommen wir ein starkes Mittendrinempfinden, was die klaustrophobische Stimmung im Inneren der Telefonzelle noch greifbarer macht.
Als Zwischenfazit können wir den kompakten A100 volle Heimkinotauglichkeit bescheinigen.
Musik
Je nach Aufstellung kann man die A100 durchaus Fullrange betreiben. Allerdings sollte man gerade, insbesondere wenn man anspruchsvolle (elektronische) Musik hören möchte, über einen zusätzlichen Subwoofer nachdenken. In den meisten Fällen sollten aber die 50 Hz ausreichen, um eine vernünftige Stereowiedergabe bei 90% aller Musikstücke zu erreichen.
Nebenbeihören
Die A100 erwies sich im Test als größtenteils unkompliziert in der Aufstellung, wenn nur nebenbei, mit moderaten Lautstärken, Musik gehört werden sollte. Dadurch war es sehr einfach in der Küche das Paar aufzustellen und dort ein wenig Internetradio zu hören. Der Klang war über dem Niveau eines normalen Radios mit integrierten Lautsprechern. Auch im Monobetrieb konnte die Box so überzeugen. Teilweise sind aber auch einige Artefakte aufgefallen, die durch die niedrige Datenrate der Quelle zustandekamen. Für bloßes Zwischendurchhören bietet die Aktivbox eine überragende Qualität. Man sollte nur entscheiden, ob einem das dann den Preis der A100 wert ist.
konzentriertes Stereohören
Für echtes kompromissloses Musikhören sollte nicht nur der Hörraum optimal sein, sondern auch der Hörplatz. Durch das DBA in unseren Testräumlichkeiten können wir sowohl die A100 mit relativ hoher Trennung als auch im Fullrangebetrieb. Hier ist das Stereodreieck mit ca. 2,50 m Seitenlänge ziemlich groß. Außerdem testen wir im Nahfeld mit einem Stereodreick von ca. 80cm .
Eagles: Hotel California
Ein heißer Kandidat für den Dauerbrenner für fast jedes Lautsprechersystem. Die A100 kann hier gerade im Nahfeld ihre Stärken ausspielen: Vom ersten Klang entsteht eine Gänsehaut mit dem Gefühl, dass der Song genauso klingen soll. Die Gitarre und ihr Klang berühren den Hörer genauso tief wie die Stimme des Sängers. Mit weiterem Stereodreieck geht ein wenig des Gänsehauteffektes verloren, nichtsdestotrotz kann die A100 mit einem breiten Sweetspot und einem sehr differenzierten Klang, der keine Details vermissen lässt, aufwarten. Generell wird der Klang freier, wenn wir Subwoofer zusätzlich spielen lassen und bei 90Hz trennen.
Vivaldi: Die Vier Jahrezeiten, Il Giardino Armonico
Hier haben wir Titel 4 ausgewählt, dieser überzeugt mit hoher Dynamik und hervorragenden Klangeigenschaften. Diese Dynamik wird vorbildlich wiedergegeben. Im Nahfeld baut sich das Orchester zwar dicht, aber in sich stimmig auf. Wir sind sofort mitgerissen. Die Streicher klingen hervorragend und machen Lust auf mehr. Doch da geht deutlich mehr. Wenn wir unserer Stereodreieck verbreitern, dann kommen wir sehr schnell in einen Bereich, in dem man glaubt in einem echten Konzertsaal zu sitzen, wenn man sich die Mühe macht die Augen zu schließen und die Musik auf sich wirken zu lassen. Noch ein klein wenig mehr Dynamik scheint bei einer 100 Hz Trennung freigesetzt zu werden. Aber auch ohne Beschneidung gibt die A100 Klassik auf Referenzniveau wieder.
Kommen wir nun zu spaßigeren Titeln, die nicht den letzten Anspruch auf Audiophilie haben.
Marilyn Manson: Killing Strangers
Hier bekommt man Bass ab der ersten Sekunde und das nicht zu knapp. Die Abmischung kann man getrost unter effektvoll einordnen. Hier fehlt was, aber einiges. Zumindest ohne tatkräftige Unterstützung eines Subwoofers. Allerdings war das schon vorher klar, denn der Track bietet einiges Fundament unterhalb der 50 Hz Grenze. Auch fällt es uns sehr leicht, die Boxen mit erhöhter Zimmerlautstärke in ihr Limit zu treiben (eine Einstellung lässt sich im Menü machen). Ganz anders sieht das schon mit Subwooferunterstützung aus, wodurch die Box nicht mehr an ihre Grenzen gerät und deutlich freier aufspielen kann. Gerade mit DBA ergibt sich hier eine deutlich eindrucksvollere Atmosphäre. Man muss aber ganz klar sagen, dass die A100 für derartige Bassattacken schlichtweg nicht konzipiert wurde und auch keine Wunder vollbringen kann. Das Pressing ist einfach den kleinen Treibern und der Abstimmung auf 50 Hz geschuldet.
Awolnation: Sail
Wieder etwas ganz anderes: Der Song, der in einer Werbung eines bayrischen Automobilherstellers bekannt geworden ist, ist quasi die Hymne einer ganzen Generation geworden. Synthetische Elemente werden weitestgehend sauber auch bei hohen Pegeln noch wiedergegeben. Zumindest so sauber wie es die Aufnahme zulässt. Der Track profitiert allerdings auch von Subwooferunterstützung. Aber auch ohne reicht es für spaßige Beschallung.
Emily Browning: Sweet Dreams
Das Stück stammt vom Soundtrack des Films Sucker Punch und bietet eine beeindruckende Stimmwiedergabe. Im Nahfeld scheint die Dame direkt vor einem zu schweben und die A100 kann mit einer ausgesprochen natürlichen Wiedergabe, die die Sängerin genau vor dem Zuhörer platziert, punkten. Auch bei breiterem Stereodreieck kann das Stück überragend wiedergegeben werden. Einige Teile profitieren deutlich von Subunterstützung, die die Stimme noch freier darstellen lässt. Besonders eindrucksvoll ist der relativ breite Sweetspot der A100.
Wir sind durchaus mit dem Klang zufrieden. Für ihre Größe spielt die A100 hervorragend auf. Dass sie nicht die Physik überlisten kann und keine Tiefbassorgien bewältigt, kann man der Box kaum zum Vorwurf machen. Damit ist die NuPro für eine breit gefächerte Palette von unterschiedlichster Musik gewappnet.
Fazit
Die NuPro ist eine sehr kompakte Box, die für diese Größe unglaubliche Tiefgangqualitäten mitbringt und dabei meist ausreichende Pegel verkraftet. Sie spielt sowohl Musik als auch Filmton herausragend detailiert. Dabei benötigt sie keine externe Verstärkung und profitiert von den Qualitäten der digitalen Signalverarbeitung, mit denen eine Klanganpassung an den eigenen Geschmack durch Mitten-/Höhenregelung und Tiefenanpassung möglich ist. Die Anschlussvielfalt sollte für nahezu alle Anwendungsfälle reichen und zeigt den konsequenten Fokus auf die digitale Auslegegung
Die Einsatzmöglichkeiten reichen von einfachen PC-Lautsprechern bis zu einer möglichen Heimkinointegration ohne weitere nötige Ausgaben für Technik. Damit ist der Aktivlautsprecher aus dem Hause Nubert ein sehr universell einsetzbarer Klangzwerg, der gut zu gefallen weiß. Mit einem Preis von 285€/Stück erhält man ausgezeichnete Qualität mit nur geringen Abstrichen bei der Fernbedienung. Wir können jedem nur einen Test in den eigenen vier Wänden ans Herz legen. Uns hat die A100 komplett überzeugt und dient derzeit als Lautsprecher, mit dem wir unsere Reviews durchführen. Vorteile:
herausragender Tiefgang bei kompakten Abmessungen
wertige Verarbeitung
Anschlussvielfalt inklusive USB-DAC
intuitive Bedienung
vielfältige Einstellmöglichkeiten zur individuellen Klangregulierung
Nachteile:
Wertigkeit der Fernbedienung hält nicht mit dem Rest mit
Für alle die von der Technik nicht genug bekommen, haben wir hier einen kurzen Auszug aus den Fragen, mit denen wir Herrn Rüdiger Steidle (verantwortlich für Presseanfragen bei Nubert) gelöchert haben:
Warum hat die A100 abgerundete Kanten? Ist das nur für die Optik oder auch akustisch relevant? Die abgerundeten Kanten dienen sowohl der Ästhetik, als auch der Akustik der Lautsprecher in dem die Kantendispersionen vermindert werden.
Warum dann kein asymmetrischer Hochtöner? Der nuOva-Hochtöner bleibt als charakteristisches Merkmal der nuLine-Serie vorbehalten, die exquisiten Hochtöner aus europäischer Fertigung der nuVero-Linie. Die 19- und 25-Millimeter-Kalotten der nuPro-Serie weisen aber einige technische Gemeinsamkeiten mit den nuLine-Hochtönern auf.
Werden evtl. Nachteile [Anm.: durch den asymmetrischen HT] durch Software/DSP ausgeglichen? Diesbezüglich nicht. Prinzipiell lässt sich über die Abstimmung per DSP aber beispielsweise ein perfektes Timing der verschiedenen Chassis erreichen, was über passive Weichen zwar möglich, aber deutlich aufwendiger ist.
Oder gibt es gar Vorteile der symmetrischen Hochtöner? Nein, aber auch keine massiven Nachteile. Die dezentrale Anordnung des Hochtöners bei der nuLine-Serie dient ähnlich wie die abgerundeten Gehäuselinien der Verringerung von Kantenbrechungseffekten.
Warum hat die A100 im Gegensatz zu allen anderen NuPro-Boxen einen 19mm HT statt einem 25mm HT? Das hat neben preislichen vor allem raumbedingte Gründe. Die A-100 sollte möglichst kompakt werden, primär für den Einsatz als Computerlautsprecher.
Gibt es Vorteile/Nachteile dadurch bei dem Boxenmodell A100? Der 25-Millimeter-Hochtöner, der ja auch in den anderen Modellen der Serie verbaut ist, zeichnet sich unter anderem durch ein besseres Auflösungsvermögen aus. Dafür hat die 19er Kalotte ein tendenziell günstigeres Rundstrahlverhalten. Das gilt übrigens auch für den Tiefmitteltöner.
Warum klingt eine A100 trotzdem so homogen zur restlichen Serie? Die A-100 ist insbesondere angesichts ihrer Dimensionen ein echtes Klangwunder. Sie profitiert von vielen Stärken der größeren Modelle, darunter der digitalen Verstärkertechnik, die eine praktisch rauschfreie Wiedergabe ermöglicht, sowie der erwähnten DSP-Signalaufbereitung und der DSP-Abstimmung der Chassis. Die kleiner dimensionierten Chassis ziehen natürlich geringere Maximalpegel, sowie einen leicht verringerten Tiefgang nach sich; Volumen lässt sich auch durch Prozessor-Power nicht vollständig ersetzen. Deshalb wird die A-200 von Testhörern auch akustisch als Upgrade wahrgenommen.
Laut unseren Informationen wird der Klang der nuPro am PC via Software generiert und dann aufwendig in manuellen Hörsessions gegengeprüft. Ist das soweit korrekt? Das ist richtig. Die Abstimmung erfolgt zunächst am Computer nach theoretischen Gesichtspunkten. Dann folgen aber noch umfangreiche Hörtests, um die Ergebnisse zu verifizieren und zu verfeinern.
Wir geben es zu: Die aktiven Lautsprecher aus dem Hause Nubert haben es uns angetan. Daher haben wir uns in einem über vierwöchigen Test die neueste Inkarnation der Serie angesehen. Die NuPro A700 ist eine ausgewachsene Standbox, die mit einem angegebenen Tiefgang von 25 Hz nahezu das ganze Frequenzspektrum abdecken kann. Damit hat sie das Zeug zum soliden (wenn auch in den Dimensionen riesigen) Vollbereichsabhörmonitor ebenso wie zu einer echten Hifi-Box. Wie sich die A700 bei uns geschlagen hat, schauen wir uns ausführlich an.
Einleitung
Wer hätte gedacht, dass Nubert auch in den letzten Monaten des Jubiläumsjahres seinen Innovations- und Veröffentlichungskurs beibehalten kann? Denn neben einer aktualisierten passiven Highendserie (NuVero), der Vorstufen-/Endstufenkombination NuControl/NuPower D und diversen Zubehörartikeln (ATM, etc.) kam es Anfang Oktober zur Ankündigung von zwei aktiven Standboxen. Von einigen Kunden seit Einführung der ersten kompakten Ax00-Generation herbeigesehnt, hat hier Nubert nun den nächsten Schritt gewagt. Nicht nur die Größe ist gewachsen, man kann auch allerhand kleine Detailverbesserungen finden.
Die NuPro A700
Unboxing
Die A700 wird in einem großen Karton mit stabilem Füllmaterial angeliefert. Sowohl die Box als auch die Bodenplatte sind separat geschützt, so ist eine Beschädigung nahezu ausgeschlossen. Das Zubehör verbirgt sich wie immer clever integriert im Boden der Verpackung. Auch die Schutzabdeckung trägt zur Ladungssicherung bei.
In unserer Unboxing-Galerie kann man sich einen sehr guten Eindruck davon machen. Aufgrund des Gewichts und der Abmaße bietet es sich an, die Box zu zweit auszupacken. Für einen kräftigen Mann ist das aber auch noch alleine möglich.
Den Standfuß muss der Käufer zuhause montieren, was aber aufgrund des beigelegten Schraubendrehers gut von der Hand geht.
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Haptik und Optik
Das typische Schleiflack-Finish der NuPro kommt wieder wahlweise in schwarz oder weiß zum Einsatz. Wie gewohnt bewegt man sich hier auf höchstem Niveau ohne einen einzigen Fehler in unserem Review-Sample. Die Treiber sind ebenso sauber und mit außerordentlich gleichmäßigen Spaltmaßen verarbeitet wie die Display- und Endstufensektion. Damit wirkt die gesamte Konstruktion wie aus einem Guss. Eine Geschmacksfrage wird es wohl bleiben, ob das Display unterhalb der Chassis die Optik aufwertet oder zerstört. Es liegt eine Abdeckung bei, welche durch die magnetische Arretierung an den Schrauben der Treiber kinderleicht anzubringen ist. Das Display bleibt hierbei ablesbar. Der schwarze Stoff ist blickdicht und ebenfalls sauber verarbeitet.
Lack-Finish der NuPro A700
Der Standfuß ist aus massivem Stahlblech mit schwarzer Lackierung. Er bietet ein kreisrundes Loch zur Kabelführung. Auf der Oberseite ist das Nubert-Logo zu finden und auf der Unterseite sind Gummifüße angebracht, die eine absorbierende Wirkung aufweisen. Ein Wechsel dieser ist nicht ohne weiteres möglich, sodass ohne Modifikation keine Spikes oder ähnliches angebracht werden können. Die Optik und Haptik ist auf einem sehr hohen Niveau und steht dem Rest des Lautsprechers in nichts nach. Viel Liebe zum Detail bemerkt man bei der Verschraubung des Standfußes:
Obwohl das nie wieder sichtbar wird, sind die Schrauben so angepasst, dass der Kopf dieser plan mit der Platte abschließt. Eine sehr saubere und ansprechende Lösung.
Stahlstandfuß mit Kabeldurchführung
viel Liebe zum Detail
Zubehör
Das Zubehör ist uns bereits von der NuPro A100 (Zum Test) bekannt, allerdings wurden hier an den entscheidenden Stellen Änderungen vorgenommen:
Während das Klinke-Cinch-Kabel, das TOS-Link-Kabel und das USB-Kabel unverändert geblieben sind, ist das Netzkabel von 2m auf 3m und das SPDIF-Coaxial-Kabel von 3 m auf 5 m angewachsen. Damit steht einer freien und damit akustisch sinnvollen Aufstellung nichts mehr im Weg. Dazu kommen eine aktualisierte Fernbedienung, die Bodenplatte und ein Schraubendreher. Fehlen darf natürlich auch nicht das Firmenmaskottchen „Nubi“. Wie gehabt liegt jeder Box dieses Zubehör bei.
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Technische Details
Die NuPro A700 hat dieselbe Grundfläche wie die A300: 22,5 cm x 27,5 cm (Breite x Tiefe), allerdings eine Höhe von 110 cm. Der Standfuß bringt den Lautsprecher auf 114 cm Höhe und hat eine Abmessung von 34 cm x 39 cm. Dadurch sind starke Kräfte nötig, um die Box aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit diesem großen Gehäusevolumen kann eine untere Frequenz von 25 Hz erreicht werden. Diese Angabe erscheint uns sehr konservativ, worauf wir später noch eingehen werden.
Die Box hat im Boden zwei Bassreflexrohre verbaut, was einen raumakustischen Vorteil im Vergleich zur herkömmlichen Positionierung bringt. Auch ist so eine wandnahe Aufstellung möglich, ohne Strömungsgeräusche zu produzieren.
Bassreflexrohr, einmal von unten
… und hier von innen
Die A700 ist eine waschechte Drei-Wege-Box, wobei der Hochtöner und Mitteltöner sich eine Kammer teilen und die beiden Tieftöner im unteren Bereich eine separate Kammer bis zum Boden des Gehäuses zur Verfügung haben. Die Trennung der Wege erfolgt bei 240 Hz und 2200 Hz. Der Hochtöner kommt auf einen Durchmesser von 25 mm und ein Gewicht von 775 g, während die Mittel- und Tieftöner 180 mm Modelle sind. Der Mitteltöner beeindruckt mit seiner massiven Bauweise und einem Kampfgewicht von rund 1600 g, während der Tieftöner noch schwerer ist und mit ca. 2900 g aufwarten kann.
Die Tieftöner und Mitteltöner haben denselben Durchmesser unterschieden sich aber im Detail:
Während der Mitteltöner in dieser Form auch in der A300 zum Einsatz kommt, sind die Tieftöner aus dem AW-350 der NuPro-Serie bekannt. Der maximale Hub ist hierbei bei den Tieftönern größer und kommt auf einen Wert von 35 mm. Wie man in unserer Galerie sehen kann, kommt hier auch ein deutlich stärkerer Magnet zum Einsatz.
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Da es sich um einen aktiven Lautsprecher handelt, hat jeder Weg einen einzelnen Schaltverstärker, die Hoch- bzw. Mitteltöner werden mit 90 Watt (Nennleistung/110 W Musikleistung) versorgt und der Tieftöner kann auf satte 300 Watt (Nennleistung/380 W Musikleistung) zurückgreifen. Das Ganze ergibt eine 27,5 kg schwere Standbox.
Hochtöner
Mitteltöner
Tieftöner
Tieftöner (links) und Mitteltöner (rechts) im direkten Vergleich
Die ganzen Daten lesen sich sehr beeindruckend, dazu kommen noch die Aspekte, die auch schon für die anderen NuPro-Lautsprecher gelten, die wir uns an dieser Stelle erlauben, kurz aus dem letzten Test Durch die DSP-Weiche konnte man den Bassbereich entzerren, die einen Tiefgang ermöglicht, die eine passive Box mit ähnlichen Abmessungen nie erreichen könnte. Die digitale Ansteuerung bis zur Membran ist an und für sich schon eine Ausnahme unter aktiven Lautsprechern, dazu kommt auch noch ein sehr geringer „signal-to-noise“-Abstand, der Rauschen trotz digitaler Klangregelung effektiv verhindert. Voraussetzung dafür ist natürlich eine digitale Zuspielung. Intern werden die analogen Signale zunächst nach Digital gewandelt. Ein Nachteil ergibt sich dadurch nicht. Der DSP ermöglicht außerdem einige Signalmanipulationen, wie eine Balance-Regelung (nur im gepaarten Modus), einen Bass- und Höhen/Mittenregler oder die laufzeitkorrekte Eingliederung eines Subwoofers. Doch auch das Gehäuse ist ausgetüftelt, die abgerundeten Gehäusekanten sorgen neben einer optischen Aufwertung für eine Verringerung der Kantendispersionen.
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Daran hat sich nichts geändert und das ist auch gut so. Hinzugekommen ist allerdings eine Korrektur der Gruppenlaufzeit, sodass es trotz Drei-Wege-Prinzip kein Nachhinken des Bass geben sollte. Damit sind exzellente Voraussetzungen im Bereich der Technik geschaffen.
Anschlussmöglichkeiten
Die Anschlussmöglichkeiten sind zur kompakten Variante weitestgehend gleich geblieben. In der Box selbst gibt es keine Variante, kabellos zu übertragen. Allerdings hat Nubert für interessierte Kunden in diesem Bereich eine eigene Lösung entwickelt: NuFunk (Zur Produktseite, bzw. Anregungen des Herstellers). Somit muss der Käufer, der diese Funktionalität nicht benötigt, keinen Aufpreis zahlen und kann andernfalls nun zu firmeneigenen Produkten greifen. Durch die neue USB-Versorgungsbuchse an der Rückseite kann auch jederzeit eine Streaminglösung à la Google Chromecast Audio (Zur Produktseite) angeschlossen werden und mit Strom versorgt werden. So ist ein wichtiger Schritt zur autarken Aktivbox vollzogen, den man beim Vorgänger noch vermissen konnte. Weiterhin ist noch eine Servicebuchse neu, die in dieser Form aber für den Endkonsumenten keinen Nutzen hat.
Neue Möglichenkeiten…
Ansonsten bleibt alles wie gehabt:
Die A700 bietet mit analogen Stereoeingängen und 3 digitalen Zuspielmöglichkeiten eine meist ausreichende Konnektivität. Die digitalen Eingänge beinhalten einen USB-DAC für einen direkten Anschluss von PCs oder Macs mit einer maximalen Samplingrate von 16bit/48 kHz. Die optischen und elektrischen SPDIF-Anschlüsse können hier mit 24bit/96 kHz aufwarten. Der Highres-Käufer mit 192 kHz Material muss also zuvor Signale downsamplen oder einen entsprechenden DAC einsetzen. Entsprechende Kabel liegen jeder Box bei. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, über den „Link“-Ausgang zwei A700 zu koppeln (über ein elektrisches SPDIF-Kabel) und diese so zu synchronisieren; die linke Box agiert hier als Master und die rechte als Slave und alle Einstellungen, die am Master durchgeführt werden, wirken ebenfalls auf den Slave. Dazu kommt noch der Subwooferausgang, der eine Tiefgangerweiterung bietet, die je nach individuellen Anforderungen durchaus sinnvoll sein kann.
… und Bewährtes (1)
… und Bewährtes (2)
Einsatzmöglichkeiten
Hierzu haben wir kurz bei Nubert angefragt und eine Antwort bekommen, die das aus unserer Sicht sehr gut zusammenfasst:
Die bisherigen NuPro-Boxen waren entweder für PC-Nutzung oder als Soundboard ausgelegt (obwohl wir in unseren Tests bisher auch hervorragende Allrounderfähigkeiten bescheinigen konnten). Wo sehen Sie die neuen aktiven Standboxen?
Nun, Desktop-Boxen sind die A-500 und A-700 ganz bestimmt nicht mehr. Obwohl wir schon davon ausgehen, dass der eine oder andere Kunde sie an einem Computer betreiben wird – eben als Abhörmonitore im Studio oder Hobbykeller. Das Haupteinsatzgebiet der beiden Neuen dürfte aber das Wohnzimmer werden. Die A-500 und die A-700 sind einfach die ideale HiFi-Lösung für Musikfans, die eine moderne, zeitgemäße Anlage mit variablen Zuspielmöglichkeiten, größtmöglicher Flexibilität und einfacher Bedienbarkeit bei gleichzeitig möglichst geringem Komponentenaufwand wünschen. Streaming-Anlage? Machbar. Multiroom? Ja. Heimkino? Auch. Wenn vermutlich auch nicht die häufigste Anwendung. Mit einem entsprechenden Adapter sind die Einsatzmöglichkeiten fast grenzenlos. Das ist einer der Vorteile unseres modularen Lösungsansatzes.
Das können wir so bestätigen und nennen als Anregung einige der Möglichkeiten, die wir genutzt haben:
Als klassische Stereolautsprecher. Gerade in Kombination mit einer NuControl (Zur Produktseite) als Vorstufe kann man bei eingeschränkter Möglichkeit zur Aufstellung und des Hörplatzes Raumeinflüsse eliminieren. Alle Quellen können direkt an der Masterbox angeschlossen werden und dadurch unkompliziert zur Verfügung gestellt werden. Ein CD-Player ist dabei ebenso einfach möglich wie ein Laptop oder ähnliches via DAC. Dank der Stromversorgung ist auch ein Streamer direkt ohne weiteren Aufwand anschließbar.
Als Lautsprecher für Hintergrundbeschallung. Auch das ist absolut problemlos möglich. Nur gelang es uns im Test nicht allzu gut, die Lautstärke leise zu lassen und nicht die Musik zu genießen. Zumal die Größe einen einfachen Einsatz in Küche oder Schlafzimmer nicht ohne Weiteres möglich macht. Außerdem ist das Suchtpotential eindeutig sehr groß. Dazu sollte man auch beachten, dass der Preis sehr hoch für reine Hintergrundbeschallung ist.
Als Lautsprecher im Heimkino. Hier kann die A700 mit exzellenter Breite in der Wiedergabe punkten und einem sehr gutem Tiefgang, was den Frontkanälen bei ausgewählten Filmen (bei weitem aber nicht der Mehrzahl) zu Gute kommt. Die herausragende Basswiedergabe mit großer Präzision hat uns immer wieder verblüfft. Hierbei sollte allerdings auf eine hinreichend gute Aufstellung geachtet werden, um entsprechende negative Einflüsse des Raumes zu vermeiden.
Bedienung
Die Bedienung an der Box selbst hat sich im Vergleich zur A100 nicht geändert. Diese war aber mit dem Steuerkreuz am Gerät schon hervorragend gelöst. Sicher wäre ein höher auflösendes Display mit mehr als sechs Zeichen wünschenswert, aber wirklich nötig ist es nicht. Auch diesmal sind die Einstellungen zu Trennfrequenzen und Subwooferausgang, Auto On, Balance-Regelung und Anzeige des Limiter und des Displaystatus exklusiv am Gerät vornehmbar. Dazu ist noch die Einstellung des AGAIN dazu gekommen, die die Pegel der unterschiedlichen Eingänge angleichen. Alle anderen Funktionen lassen sich über die erneuerte Fernbedienung erreichen. Damit kann man die Lautsprecher an- und ausschalten, sowie zum Verstummen bringen. Außerdem lassen sich Lautstärke sowie Höhen und Bässe regeln und die Quellen wählen.
neue und alte Fernbedienung im Vergleich
Bei den letzten Tests hatten wir die Fernbedienungen sowohl der AS-250 als auch der A100 bemängelt. Offenbar haben das auch viele Kunden so gesehen, sodass es jetzt eine neue Version gibt. Die Funktionen sind gleich geblieben, aber die Maße sind in jeder Dimension gewachsen und die Wertigkeit deutlich gestiegen. Dabei bleibt die Fernbedienung angenehm kompakt und liegt gut in der Hand. Das gestiegene Gewicht sorgt ebenso wie die abgerundete Unterseite für eine bessere Ergonomie. Die Batterieabdeckung ist deutlich stabiler und wird es wohl auch nach mehreren Jahren noch sein. Doch kommen wir zum eigentlichen Hauptaugenmerk: Der Druckpunkt ist deutlich besser und man bekommt ein angenehmes Feedback, ob eine Eingabe vollzogen wurde. Durch die sehr gut voneinander abgesetzten Tasten ist eine „blinde“ Bedienung auch ohne Blick auf das Display des Lautsprechers jederzeit möglich. Die Oberseite ist mit einer angenehmen Gummierung mit Softgrip beschichtet, was eine sehr gute Haptik ermöglicht. Trotz des Redesigns sind die Winkel für das IR-Signal angenehm groß geblieben und somit alle Vorteil des alten Modells erhalten geblieben.
Alles in allem sind wir mit der Fernbedienung, die jetzt ohne Weiteres mit der Haptik und Optik der A700 mithalten kann und der Bedienung am Gerät selbst sehr zufrieden. Hier wurde ein Kritikpunkt der Kunden aufgefasst und sinnvoll verbessert.
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Klang
Nun möchten wir uns nach aller grauen Theorie auch dem eigentlichen Hauptaugenmerk des Lautsprechers zuwenden: dem Klang. Wir haben uns wieder verschiedene Nutzungsszenarien angesehen, werden uns aber in erster Linie auf unsere Stereoerfahrungen konzentrieren. Zunächst möchten wir darauf hinweisen, dass ein Tiefgang, wie ihn die NuPro bietet, nicht in jedem Fall unproblematisch ist und je nach Aufstellung und Hörposition Raummoden das Klangvergnügen trüben können. Wenn man diese Untiefen aber ersteinmal umschifft hat, dann bekommt man die Möglichkeit, einen Vollbereichslautsprecher zu erleben, der nahezu alle Anforderungen abdeckt.
Heimkino-Nutzung
Wir beginnen kurz mit einem Ausflug in die Heimkinowelt. Sicher ist die A700 sowohl in den Bereichen Preis als auch Größe nicht unbedingt das klassische Modell, in dem man Heimkinoboxen ansetzen würde. Aber immer mehr Nutzer möchten eine größtmögliche Variabilität, um sowohl Musik als auch Kino ohne Abstriche genießen zu können. Dabei sind Standlautsprecher eine gute Möglichkeit, den nötigen Druck aus den Frontlautsprechern zu ermöglichen. Zudem haben immer mehr Konzertaufnahmen eine dedizierte HD-Stereotonspur.
Was uns zu unserem ersten Kandidaten bringt: Symphonia von Schiller.
Gerade in der 2.0 Tonspur bekommt man einen erstklassigen Eindruck davon, was die A700 leisten können und dass hier Vollbereichslautsprecher gefragt sind. Präzise Bässe, perfekte Mitten und ein detailierter Hochton, der nie nervig wird, überzeugen den geneigten Hörer. Durch die Qualität und Dynamik der Aufnahme wird der A700 alles abgefordert, die das aber souverän meistert. Die Leistung der Verstärker reicht locker für Original Konzertlautstärke im Wohnzimmer, ohne ein Eingreifen des Limiter befürchten zu müssen.
Starke Frontbeschallung findet man auch auf der Blu-ray von Jupiter Ascending (Zum Review). Dabei kommen tieffrequente Anteile deutlich spürbar am Hörplatz an, aber der Zugewinn gegenüber einer Trennung mit kleineren Satelliten und dem Bereitstellen der entsprechenden Signale auf dem Subwoofer ist gering. Die Problematik des hinterherhinkenden Basses ist beim Filmbetrieb einfach weniger offensichtlich als beim Musikhören. Die Ursache liegt wohl in der Synthetik der Effekte.
Als Fazit bleibt, dass auch ein Heimkino von großen Standboxen profitieren kann, wenn eine Affinität zu hochwertigen Konzertaufnahmen besteht. Dann kann die A700 ihr Potential voll ausspielen.
Musik
Um perfekte Voraussetzungen für das Musikhören zu schaffen, wurden im Vorfeld den Boxen bei der Aufstellung genug Freiraum geboten und die restlichen resultierenden Raumeinflüsse mit diversen PEQs weitestgehend eliminiert. Weiterhin wurde mit den entsprechenden Optionen im Menü der A700 gearbeitet, die bei den Stücken angegeben wurden. Insgesamt können wir der A700 ausgesprochen große Pegelreserven beziehungsweise einen sehr hohen Maximalpegel bescheinigen, sodass auch große Dynamiksprünge sehr sauber wiedergegeben werden können.
Nebenbeihören
Wir haben es oben schon angedeutet: zum Nebenbeihören ist eine NuPro A700 schon fast zu schade. Unwillkürlich neigten wir dazu, immer wieder lauter zu drehen oder doch zu verweilen. Sich zu setzen und einfach nur zuzuhören. Denn die Detailtreue auch außerhalb der Achse ist sehr gut und kann ein sehr hohe Ebene erreichen. Ein Eindrehen auf den Hörplatz bringt noch einmal Verbesserungen, aber die Qualität ist überall sehr gut. Auch bei geringen Lautstärken kann die Box überzeugen und besticht mit einer detailierten Wiedergabe, die sehr direkt ist. Je nach Material, das zugespielt wird, kann sich aber die Ehrlichkeit rächen: Die dynamikkomprimierten Radioprogramme werden so schonungslos entlarvt und man wünscht sich schnell das Original von CD herbei. Was uns zum nächsten Punkt bringt.
konzentriertes Stereohören
Der Lautsprecher hat kein Problem damit, den Raum zu füllen. Das zeigt sich schon bei einem sehr breiten Sweetspot, wo man nicht wie festgenagelt den Kopf in einem engen Bereich halten muss. Das ist durchaus eine sehr angenehme Erfahrung, nicht fokussiert an einem Platz sitzen zu müssen, um den größtmöglichen Gewinn aus einer Aufnahme zu erhalten. Als Basisbreite des Stereodreiecks wählen wir 2,50 m.
Eagles: Hotel California
Die zu Beginn einsetzende Gitarre wird sauber ausgearbeitet und der Einsatz der Stimme klingt glasklar. Die Ehrlichkeit der NuPro sorgt für ein sehr authentisches Wiedergabegefühl. Über das gesamte Stück kann die A700 mühelos eine gute Atmosphäre erzeugen.
Vivaldi: Die Vier Jahrezeiten, Il Giardino Armonico
In voller Breite lässt sich das Konzertgeschehen erfassen. Gerade bei höheren Pegeln könnte noch eine Schippe mehr Brillanz vorhanden sein. Ansonsten wird auch Klassik sehr gut reproduziert. Die Dynamik wird in vollem Umfang abgebildet und liegt auf höchstem Niveau.
Die A700 in unserem Testaufbau mit Abdeckung
Kommen wir nun zu spaßigeren Titeln, die nicht den letzten Anspruch auf Audiophilie haben.
Marilyn Manson: Killing Strangers
Es ist kein Geheimnis, dass die ersten Sekunden des Titels sehr spaßig abgemischt sind und dass das genau der Grund ist, warum wir den Titel mit aufnehmen. Der laufzeitrichtige Bass kann hier absolut überzeugen und ist präzise mit jeder Menge Punch. Dabei ist das Volumen der Box im Tieftonbereich fühlbar bei der Wiedergabe. Auch bei hohen Pegeln kommt es trotz sichtbarem Hub nicht zum Einsetzen des Limiters. Hier kann die A700 brillieren.
Awolnation: Sail
Wieder etwas ganz anderes: Der Song, der in einer Werbung eines bayrischen Automobilherstellers bekannt geworden ist, ist quasi die Hymne einer ganzen Generation geworden. Synthetische Elemente werden auch bei hohen Pegeln noch weitestgehend sauber wiedergegeben. Zumindest so sauber wie es die Aufnahme zulässt. Für unseren persönlichen Geschmack haben wir den Bass etwas zurückgenommen. Bei -3 dB kommen Mitten und Höhen deutlich besser zur Geltung.
Emily Browning: Sweet Dreams
Das Stück stammt vom Soundtrack des Films Sucker Punch und bietet eine beeindruckende Stimmwiedergabe. Was bei diesem Stück passiert, ist immer wieder Magie für uns. Wenn man die Augen schließt, scheint eine junge Dame direkt vor einem aufzutauchen und beginnt mit ihrem Gesang. Genau das bringt die A700 ausgesprochen authentisch rüber, was durch den unglaublich breiten Sweetspot noch verstärkt wird. Dieses Stück beherrscht der Lautsprecher ausgesprochen gut. Auch hier ist der zeitrichtige Bass wieder hervorzuheben.
Trentemøller: Vamp
Wenn eine Box mit 25 Hz Tiefgang aufwarten kann, dann muss man auch ein Teststück in petto haben, welches diese Möglichkeiten auch im Ansatz ausschöpfen kann. Hier fiel die Wahl auf ein rein elektronisches Stück. Hierbei wird deutlich, dass die 25 Hz unter Vollpegel beherrscht werden können. Als wir den Hochpass (Menüpunkt „SYS HP“) auf 20 Hz setzten, konnten wir bereits einen deutlich „dünneren“ Bass im Vergleich zum Vollbereich wahrnehmen. Die A700 hat es faustdick hinter den Ohren und Nubert gibt seine technischen Daten ausgesprochen konservativ an. Dazu haben wir auch angefragt, die Antwort ist weiter unten zu finden.
NuPro A700 ohne Abdeckung…
…und mit Abdeckung
Die musikalischen Eigenschaften der NuPro A700 sind ausgezeichnet. Problemlos kommt der Lautsprecher mit jedem Genre und extremen Pegeln klar, ohne, dass ihm die Puste ausgeht. Wo die kompakten noch den Nachteil der maximal erreichbaren Pegel hatten, bietet die Standbox von allem ein deutliches Mehr. Das macht zum Großteil auch die Faszination beim Hören aus: Will man es einmal „Krachen“ lassen, reicht ein Fingerzeig mittels Fernbedienung und schnell wird das eigene Gehör zum Reglementierungsfaktor, oder aber das Material. Bei uns jedoch nie die Box selber. Dabei sind neben reiner Lautstärke aber ebenso die Stimmwiedergabe und ein präziser und laufzeitkorrigierter Tiefbass die Hauptstärken der A700.
Die Drei-Wege-Technik macht ein aufwendiges Platinenlayout nötig
Fazit
In unserem Titel fragten wir leicht reißerisch, ob die Nubert NuPro A700 die Standbox-Revolution darstellt. Für uns tut sie das, denn für einen Paarpreis von 2500 € bekommt der geneigte Käufer ein Gesamtpaket, das kaum Wünsche offen lässt: Egal ob Tiefbassorgien, fein nuancierte Singstimmen oder Hochtonanteile, die A700 kann in jedem der Bereiche brillieren und Maßstäbe in der Preisklasse setzen. Für ihre kompakten Abmaße sorgt der Aktivlautsprecher für Staunen bei unteren Frequenzen von 25 Hz und Pegeln jenseits von Gut und Böse. Dabei können DSPs und individuelle Anpassbarkeit ebenso überzeugen, wie die hochwertige Verarbeitung. Einzig, dass man keine kabellosen Zuspielmöglichkeiten vorfindet, kann man bemängeln und lässt noch ein wenig Platz nach oben.
Vorteile:
herausragender Tiefgang von 25 Hz bei hoher Pegelfestigkeit
wertige Verarbeitung
Anschlussvielfalt inklusive USB-DAC
intuitive Bedienung
vielfältige Einstellmöglichkeiten zur individuellen Klangregulierung
Gruppenlaufzeitrichtiger Klang
Nachteile:
nur kabelgebundene Zuspielung ohne weiteres Zubehör
Für alle, die von der Technik nicht genug bekommen, haben wir hier einen kurzen Auszug aus den Fragen, mit denen wir Herrn Rüdiger Steidle (verantwortlich für Presseanfragen bei Nubert) gelöchert haben: Die A700 basiert auf 3 Wegen und bietet einen speziellen Mitteltöner. Was ist der Unterschied zu den Tieftönern? Die beiden Chassis sind sich ähnlich, der Tieftöner ist aber naturgemäß für die Wiedergabe tiefer Frequenzen optimiert und kann deshalb besonders weit und kräftig auslenken. Der Mitteltöner arbeitet im Vergleich dazu etwas feinfühliger. Warum wurde ein Tieftöner dieser Größenordnung eingesetzt und nicht beispielsweise das Modell aus der A500? Nun, wenn man schon Raum zur Verfügung hat, sollte man ihn auch ausnutzen. Die 18-Zentimeter-Treibern haben einfach leichteres Spiel, Luftmassen in Bewegung zu setzen als die 12-Zentimeter-Chassis der A-500. Letztere benötigt drei Tieftöner, erstere kommt mit zweien aus, greift dennoch zehn Hertz tiefer und erreicht höhere Schalldrücke. Das mit dem Mitteltöner lässt uns nicht los: Warum wurde ein Mitteltöner dieser Größenordnung eingesetzt und nicht beispielsweise das Modell aus der A500? Der Mitteltöner der A-500 weist ein etwas besseres Rundstrahlverhalten auf als der der A-700. Er muss aber aufgrund der Abstimmung deutlich tiefer greifen. Das 180er-Modell der A-700 kann sich besser auf den eigentlichen Mitteltonbereich konzentrieren und deshalb gerade bei gehobenen Pegeln etwas freier agieren als das der A-500. Man hätte sicher auch ein 120er Chassis verwenden können, aber das hätte eine gänzlich andere Abstimmung erfordert und zumindest in meinen Augen auch optisch weniger stimmig gewirkt. Die Leistungsangaben liegen bei 2 x 90 Watt/1 x 300 Watt für Hochtöner/Mitteltöner und Tieftöner, also reichlich Leistung. Was bewog das Entwicklungsteam nicht noch mehr Leistung (wie bspw. bei der nuPower D, die mit über 1kW Leistung pro Kanal für nahezu jede Anwendung mehr als ausreichen sollte) einzusetzen? Mit den knapp 500 Watt Nennleistung kann die A-700 schon beinahe Discopegel fahren. Für den Hausgebrauch ist das mehr als ausreichend und taugt sogar zur Partybeschallung. Die Leistung lässt sich nicht beliebig skalieren. Größer dimensionierte Verstärkermodule oder eine größere Anzahl erhöhen die Fertigungskosten, bedingen ein leistungsfähigeres und teureres Netzteil und ziehen weitere Folgen wie erhöhte Wärmeentwicklung nach sich, die wiederum einer Lösung bedürfen. Wir denken, dass wir hier die optimale Balance aus Leistung und Preis gefunden haben. [Anmerkung der Redaktion: Unserer Meinung ist das absolut korrekt, denn selbst bei extremen Pegel ist es uns nicht gelungen, die Anzeige Limit im Display erscheinen zu lassen.] Warum ist der HT/MT Bereich kleiner dimensioniert? Warum die Leistung der Verstärker für den Hochton- und den Mitteltonbereich kleiner ist als der des Bassmoduls? Weil im Tieftonbereich einfach mehr Leistung erforderlich ist, um die entsprechenden Schalldrücke zu erzeugen. Bei welchen Frequenzen finden die Übergänge zwischen den Wegen statt? Die Trennfrequenzen liegen auf 240 Hz für die Tieftöner respektive Mitteltöner, 2200 Hz für die Hochtöner. Wurden Modifikationen an den Chassis im Vgl. zur A100/200/300 vorgenommen, oder kommt die gleiche Hardware zum Einsatz? Es sind die gleichen Chassis, die sich bereits in den Kompaktmodellen der Serie bewährt haben, lediglich die Ansteuerung wurde modifiziert. Ist die Software auf demselben oder einem höheren Niveau als bei der AS-250? Wir sprechen intern bei der nuPro A-500 und A-700 von „nuPro 2.5“, wo die 2013 eingeführten Kompaktmodelle und das AS-250 noch die nuPro-Plattform 2.0 bilden. Wir prüfen, ob und inwiefern die Weiterentwicklungen den Modellen der zweiten nuPro-Generation in Form einer Neuauflage zugutekommen können. Welche Änderungen wären erwähnenswert? Dazu verweise ich auf das im nuForum veröffentlichte Interview: Link. Die A700 bietet eine Laufzeitkorrektur der 3 Wege. Wir würden uns freuen, wenn Sie ein paar Worte an unsere Leser verlieren könnten, was die genauen Vorteile sind und worin die Unterschiede zu einem Passivsystem in diesem Punkt liegen. Prinzipiell lässt sich das Timing eines passiven Lautsprechersystems genauso gut abstimmen wie das eines aktiven. Bei einer Aktivbox ist es nur wesentlich einfacher und letztlich billiger. Der Bauteileaufwand beispielsweise unserer nuVero-140-Weiche ist enorm. Der große Vorteil einer DSP-optimierten Drei-Wege-Box ist, dass die Sprungantwort optimiert werden kann. Da die Verzögerung zur Anpassung aller Wege auf passiver Ebene immer einen Allpass bedingt, wird es immer schwieriger, die Phase des Lautsprechers insgesamt stimmig zu halten. Durch ein Delay, wie in einem DSP vorhanden, wird nicht wie bei einem Allpass die Phase in den Grenzbereichen negativ beeinflusst. Das gesamte Signal wird phasenrein um die gewünschte Zeit verzögert. Die A700 bietet sagenhafte 25 Hz (!) Tiefgang, und das Ganze mit 2 Basschassis, während die NuVero 140 (ein Vergleich drängt sich auf), für dieselbe Grenzfrequenz doppelt so viele Chassis und deutlich mehr Volumen braucht. Was ist der Trick, warum kann das funktionieren? Hier gilt eine ähnliche Antwort wie bei der vorherigen Frage: Es ist wesentlich einfacher, eine Aktivbox zu entzerren und die Frequenzbereiche zu optimieren als bei einer Passivbox. Da gibt es keine besonderen Betriebsgeheimnisse oder Tricks, das ist ein Zusammenspiel aus unseren sehr guten, über viele Iterationen zusammen mit unseren Zulieferern optimierten Chassis und der bestmöglichen Ansteuerung derselben. Wir hätten die A-700 auch noch tiefer abstimmen können, aber das hätte mit den gleichen Verstärkern eine Absenkung des Ausgangspegels vorausgesetzt. Warum wurde eine Bodenpaltte eingesetzt und nicht die deutlich eleganteren Traversen (ggf. in breiterer Form für die Standsicherheit)? Die Bodenplatte erhöht nicht nur die Standsicherheit (wofür es bei Aktivlautsprechern im Gegensatz zu passiven gesetzliche Normen gibt), sondern schafft außerdem ideale Arbeitsbedingungen für das Bassreflexsystem. Traversen, die eine ähnliche Neigung erlauben würden wie die aktuelle Bodenplatte, würden unserer Meinung nach weniger elegant wirken – die würden in jede Richtung rund vier bis sechs Zentimeter überstehen. Sogar noch etwas weiter als der aktuelle Sockel, der schon durch sein Gewicht zur Stabilität des Lautsprechers beiträgt. In wieweit wirkt sich die Einstellung der untere Trennfrequenz aus? In unseren Tests klang bereits „20 Hz“ „dünner“ als Vollbereich. Was passiert hier genau? Tatsächlich spielt die A-700 sogar um das eine oder andere Herz tiefer, als in unseren Daten angegeben. Diese Werte wurden aus mehreren Gründen etwas nach oben „verschlechtert“. Ein Hochpassfilter gibt aus technischer Sicht immer den -3dB-Punkt an. Wählt man also 20 Hz, wird sehr genau die Bassentzerrung des Lautsprechers angeschnitten, was zu dieser wahrnehmbaren Änderung führt. Anders herum gesagt, zeigt dies auch, dass eben auch Frequenzen unter 25 Hz noch deutlich wiedergegeben werden. Das Bassreflexrohr wurde im Boden verbaut, wo liegen die Vorteile? Diese Lösung bot sich aus zwei Gründen an. Zum einen lässt sich dadurch das Gehäusevolumen besser nutzen als bei rückwärtig ausgeführten Reflexrohren, was insbesondere bei der kompakteren A-500 wichtig war. Zum zweiten ist durch die Bodenplatte ein optimaler Abstand gewährleistet. Die bisherigen NuPro-Boxen waren entweder für PC-Nutzung oder als Soundboard ausgelegt (obwohl wir in unseren Tests bisher auch hervorragende Allrounderfähigkeiten bescheinigen konnten). Wo sehen Sie die neuen aktiven Standboxen? Nun, Desktop-Boxen sind die A-500 und A-700 ganz bestimmt nicht mehr. Obwohl wir schon davon ausgehen, dass der eine oder andere Kunde sie an einem Computer betreiben wird – eben als Abhörmonitore im Studio oder Hobbykeller. Das Haupteinsatzgebiet der beiden Neuen dürfte aber das Wohnzimmer werden. Die A-500 und die A-700 sind einfach die ideale HiFi-Lösung für Musikfans, die eine moderne, zeitgemäße Anlage mit variablen Zuspielmöglichkeiten, größtmöglicher Flexibilität und einfacher Bedienbarkeit bei gleichzeitig möglichst geringem Komponentenaufwand wünschen. Streaming-Anlage? Machbar. Multiroom? Ja. Heimkino? Auch. Wenn vermutlich auch nicht die häufigste Anwendung. Mit einem entsprechenden Adapter sind die Einsatzmöglichkeiten fast grenzenlos. Das ist einer der Vorteile unseres modularen Lösungsansatzes. Welchen maximalen Hub können die Tieftöner der A700 leisten? 35 mm X-Max
Zum Abschluss nocheinmal alle Bilder unseres Testes in einer Galerie:
Normalerweise kennt man Nubert als Hersteller von hochwertigen Lautsprechern mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Im Jahr 2015, das gleichzeitig das Datum des vierzigjährigen Firmenjubiläums markiert, wird erstmalig eine elektronische Hifi-Komponente mit ins Portfolio aufgenommen. Was liegt da näher, als sich das System anzusehen?
Die NuControl
Auf der Website wird die NuControl selbstbewusst als Vorverstärker und Klangmanager beschrieben. Das klingt nicht nur spannend, sondern verspricht auch eine Vielzahl von Funktionen, die große Kontrolle über den erzielten Klang im Raum ermöglichen. Natürlich stellen wir uns die Frage, was man zum stolzen Preis von 1940€ erwarten kann. Das ist ein Wert, für den sonst im Hause Nubert ein Stereolautsprecherset erhältlich ist. Wir haben uns die Vorstufe über einen längeren Zeitraum angesehen, denn, so viel können wir bereits verraten, der Funktionsumfang ist sehr groß und man benötigt ein wenig Einarbeitungszeit.
Die Technik der NuControl im Profil
Haptik und Optik
Die Optik wurde mittlerweile mit dem iF-Award 2016 prämiert (Link zur Homepage) und ist damit von Sachkundigen ausgezeichnet worden. Das Design ist klar und eindeutig mit strukturiertem Aufbau. Die silbernen Bedienelemente bilden einen interessanten Kontrast zur schwarzen Gehäusefront. Die weißen Schriftzüge sind in englischer Sprache gehalten und befinden sich auf einer Linie mit dem Produktnamen. Dadurch wird das strukturierte Design unterstrichen. Das einfarbige Display mit seiner schwarzen Umrandung fügt sich in diese Linie ebenfalls nahtlos ein. Ob das Ganze dann gefällt oder nicht, ist, wie immer, eine Geschmacksfrage.
Die Formensprache hat die Jury des iF-Award überzeugt
Die Oberseite ist ebenfalls aus schwarzem Aluminium und hat sehr technisch anmutende Lüftungsschlitze, die mit einem Staubschutz versehen sind. Damit wird ein Verstauben der Technik im Inneren größtenteils vermieden, ohne die Kühlung wichtiger Bauteile zu vernachlässigen. Die Rückseite bietet eine silbenerne, gut leserliche Aluminiumplatte.
Luftschlitze im Detail
Die Haptik ist ausgesprochen gut. Es kommt massiv Aluminium zum Einsatz, wodurch die NuControl eine sehr gute Materialanmutung hat. Die Frontplatte wartet mit einer Dicke von knapp einem Zentimeter auf. Die Knöpfe zur Bedienung haben einen sehr guten Druckpunkt und geben somit Feedback zu den durch den Anwender vorgenommenen Eingaben.
Oberseite im Überblick
Zubehör
Der NuControl liegt ein 1,5 m Netzkabel, ein 0,75 m Stereocinchkabel, 2 Triggerkabel (je 1 m) und eine Fernbedienung inklusive Batterien bei. Auch bei diesem Produkt fehlt das Firmenmaskottchen, das bei allen Nubertprodukten im Lieferumfang ist, natürlich nicht.
Für den schnellen Einstieg sind die nötigen Kabel vorhanden. Bei großen Hifi-Racks muss man darauf achten, dass die Kabel lang genug sind. Im Normalfall sollten diese aber ausreichend sein.
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Besonders hervorheben sollte man die Bedienunsganleitung mit Ringbuchbindung, die mit vielen Farbfotos im praktischen A5 Format jederzeit kompetent Aufschluss zu allen Fragen gibt.
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Technische Details
Wenn man die technischen Daten der NuControl ansieht, erblickt man beeindruckende Werte: mit Rauschabständen von 117 dB (analoge Eingänge) und 119 dB (digitale Eingänge) bekommt man, insbesondere wenn man mit Konkurrenten am Markt vergleicht, einen guten Einblick, wie viel Aufwand hier getrieben wurde. Das Prinzip der Vorstufe ist rein digital, selbst die Quellen, die analog angeschlossen sind, werden intern gewandelt. Das wirft die Frage auf, warum. Schließlich möchte man in der Regel Umwandlungen möglichst verhindern. Die Antwort ist relativ einfach: man möchte jede Art von Rauschen von vorneherein ausschließen.
sauber aufgebaute Platine
Damit der Dynamikumfang gewährleistet werden kann, wird intern mit 192 kHz gearbeitet. Die Anpassungen, die über den DSP möglich sind, werden alle rein digital vorgenommen. So sind keine Nachteile durch die zusätzliche Wandlung zu befürchten. Erst nachdem das Signal komplett bearbeitet wurde, wird wieder auf analog gewandelt und an den entsprechenden Ausgängen ausgegeben. Die Recordingausgänge (einmal analog, zweimal digital) hingegen geben ein unverändertes Signal aus. Die Datenverarbeitung ist durchdacht und so ergeben sich im Praxiseinsatz keinerlei Nachteile durch das Digitalkonzept, ganz im Gegenteil, keinerlei Rauschen oder ähnliches sind vorhanden. Wo man bei anderen Vorstufen im Leerlauf denkt, dass ein toter Radiosender läuft, erhält man bei der NuControl angenehme Stille.
Platine, die für das Display zuständig ist
Der eingesetzte Freescale-DSP kommt nicht aus dem Hifi-Bereich und wurde ausgewählt, um einen größeren Funktionsumfang zu gewährleisten. Die dadurch vorhandene Variabilität macht einen Großteil der Features aus, die im Gerät geboten werden. Zudem gibt es keinerlei negative Auswirkung auf den Klang.
Die Stromversorgung ist mehr als einen Blick wert. Diese ist getrennt für die Analog- und Digitalsektion ausgeführt. Negative Interferenzen sind nicht zu befürchten. In Zeiten, in denen man gewohnt ist, dass aufgrund höchster Anforderungen an Stromspareigenschaften, Netzteile im Standby zirpen und fiepen, benutzt man bei Nubert eine vollvergossene Stromversogung, um diese Problematik effektiv zu bekämpfen. Tatsächlich traten die beschriebenen Phänomene nicht auf. Schade, dass nicht auch weit größere Unternehmen diesen Weg gehen. Durch die Separation und Filterung werden effizient sämtliche Einstreuungen und eventuelles Brummen vermieden. Auch die räumliche Trennung der Platinen wirkt hier positiv.
Stromversorgung im Detail (oben rechts Ground-Lift)
Wenn man sich die gesamten Platinen und den inneren Aufbau der Nucontrol ansieht, bemerkt man, wie „ordentlich“ und sauber die PCBs gelöst sind. Alle Komponenten haben Platz und man ist weit entfernt von dem minimalistischen und gedrängten Design, das sich nahezu bei jedem anderen Hersteller etabliert hat. Der Groundliftschalter und die wichtigsten Komponenten sind ohne weiteres zu identifizieren. Dadurch ist eine Austauschbarkeit und Reparierbarkeit im hohen Maße gewährleistet.
Es wird schnell deutlich, welcher Aufwand getrieben wird, um eine höchstmögliche Signalqualität zu gewährleisten. Die NuControl ist hier ein absolutes Ausnahmeprodukt und bietet technische Aspekte weit abseits des Durchschnitts.
kompletter Innenraum
Anschlussmöglichkeiten
Wie für eine Vorstufe üblich, hat die NuControl eine Vielzahl an Anschlüssen für diverse Quellen und auch diverse Ausgänge, was schon seltener ist. Die Anschlüsse sind alle vergoldet und sehr sauber beschriftet. Ein Triggerausgang mit Mini-XLR-Format ist ebenfalls vorhanden und kann zum Ansteuern von Endstufen genutzt werden. Hierfür liegen entsprechende Kabel mit Adaptermöglichkeiten bei.
Rückseite der NuControl mit Beschriftung
Eingänge
Es stehen drei analoge Eingänge zur Verfügung, die sauber gruppiert sind. Direkt daneben befindet sich der XLR-Eingang. Die Digitalanschlüsse sind allesamt weiter rechts angeordnet, wo sich neben dem USB-Anschluss mit DAC zwei optische und zwei elektrische S/PDIF Eingänge befinden. Somit kann man insgesamt bis zu acht unterschiedliche Quellen anschließen, was wohl für fast jeden Anwender ausreichend sein dürfte. Moderne Möglichkeiten wie WLAN, Bluetooth oder ein Netzwerkanschluss sind nicht vorhanden.
Analoge Ein- und Ausgänge
Ausgänge
Auf der Ausgangsseite ist unter anderem ein XLR-Ausgang vorhanden um bspw. eine Endstufe symmetrisch anschließen zu können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, das unverfälschte Signal digital auszugeben, über je einen optischen und elektrischen S/PDIF-Ausgang. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, analog über den Rec-Ausgang die Signale unverändert weiterzugeben. Daneben gibt es die klassische analoge Ausgabe, bei der es möglich ist, Einfluss auf den Klang zu nehmen. Weiterhin können bis zu zwei Subwoofer angeschlossen werden, die ebenfalls in den Einstellungen konfiguriert werden können.
Digitale Anschlussmöglichkeiten und Trigger
Einsatzmöglichkeiten
Die NuControl bietet eine Vielzahl von Funktionen und ist daher ausgesprochen vielfältig einsetzbar. Um sich das besser vorstellen zu können, erklären wir hier einige Anwendungsfälle.
Klassische Nutzung als Vorverstärker. Hierfür wurde die NuControl konstruiert und kann ihre vollen Stärken ausspielen. Die Funktionen erlauben es, Lautsprecher auf vielfältige Art und Weise zu beeinflussen und an den Raum anzupassen. Es ist so kein Problem, die meisten Nachteile, die sich aus einer schlechten Aufstellung ergeben, zu eliminieren. Dafür stehen komplexe und vielfältige Equalizerfunktionen zur Verfügung. Einen besonderen Augenmerk sollte man auf die Loudness-Funktion legen, mit der man auch bei leiser Musikwiedergabe Bass in vollem Umfang genießen kann. Wie das genau funktioniert, erklären wir ausführlicher im Abschnitt „Funktionsumfang“.
Nutzung als Equalizer in einer Heimkinoanlage. Hier kann man beispielsweise zwischen einer weiteren Vorstufe und Endstufe die NuControl einschleifen. Dadurch kann man die Vorteile der Klangregelung für die beiden Frontkanälen nutzen. Denn die Raumeinflüsse treten hier genauso auf. Falls man passive Lautsprecher aus dem Hause Nubert verwendet, kann man die hauseigenen ATMs der Firma laden und entsprechend nutzen.
Optional kann man hier auch noch über zwei Subwooferausgänge nutzen um das Signal anzupassen. Da die NuControl allerdings keinen Subwoofereingang hat, muss man hier den AVR entsprechend konfigurieren. Damit ist eine saubere Kanaltrennung aufgrund des vom AVR erzeugten Summensignals nicht mehr möglich. Zudem muss man sich auf die Erzeugung eines korrekten Summensignals seitens des AVR verlassen. Praktisch gesprochen: die Frontanteile werden auf die Subwoofer gemischt und hohe Subwooferanteile auf die Front. Das liegt aber nicht an der NuControl sondern am zugespielten Summensignal des AVR.
Nutzung als hochwertiger USB-DAC. Diese Funktionalität ist unserer Meinung unterschätzt, denn gerade hier kommt der kompromisslose digitale Aufbau der NuControl zum Tragen. Neben der Tatsache, dass der Vorverstärker sich einfach sehr gut auf dem Schreibtisch macht, kann man hier mit einer Vielzahl von Konfigurationen Klangkontrolle und eine Loudness am Schreibtisch ermöglichen. Dazu kann man das Gerät bequem über die Bedienelemente an der Front steuern.
Funktionsumfang
Die Nucontrol hat ein sehr breites Anwendungsspektrum, was wir hier zunächst im Überblick vorstellen wollen, um uns dann einige Punkte detailliert anzusehen.
Man kann die Eingänge direkt über die Fernbedienung ansprechen, oder aber auch im Geräte-Menü. Dazu kommt die Lautstärkeregelung am Drehknopf.
Der zweite Menüpunkt beschäftigt sich mit der Klangkontrolle, es lassen sich die Höhen und Mitten sowie der Bass einstellen. Dazu kommt die wählbare Loudness. Auch diese Funktionen sind via Fernbedienung im Schnellzugriff erreichbar.
Die parametrischen Equalizer bilden den dritten Punkt. Hier stehen sieben Bänder zur Verfügung, um Senken oder Überhöhungen anzupassen.
Als das Herzstück kann man sicher das Speaker Menü bezeichnen. Hier können umfangreiche Anpassungen gemacht werden, um die Lautsprecher perfekt an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen.
Im Subwoofermenü finden sich allerlei Optionen, um die Subwoofer zu integrieren. Dabei können neben diversen Hoch- und Tiefpässen auch alle notwendigen Einstellungen für ein DBA (PDF zu einem DBA) gemacht werden.
Der letzte Punkt „options“ beschäftigt sich mit verschiedensten Optionen, um die NuControl an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen.
Das Display im Detail
Nun haben wir uns einigen Einstellungen genauer gewidmet, die uns im direkten Test positiv aufgefallen sind.
Wer Nubert schon länger kennt, wird sicher schon einmal über die ATMs gestolpert sein, die neben einer Tiefbasserweiterung auch eine Klangwaage für die passiven Lautsprecher bietet. Diese Klangwaage, die im Gegensatz zu üblichen Equalizern eine lineare Anhebung oder Absenkung über den gesamten Frequenzverlauf bietet, ist auch in der NuControl zu finden. Hier sind im Bass und Mitten-/Hochbereich von -12 dB bis +8 dB Änderungen mit einer Schrittweite von 0,5 dB möglich. Wenn also ein Musikstück nicht dem Geschmack des Hörers entspricht, hat er hier die einfache Möglichkeit das Ganze anzupassen. Im Gegensatz zu den ATMs kann dies bequem im Schnellzugriff via Fernbedienung erfolgen. Das hat uns im Alltag sehr gut gefallen. Auch die Loudness kann besonders bei leisem Hören gefallen. Dabei war uns meist die 20 dB Einstellung zu viel des Guten, während die 10 dB Einstellung sehr gefällig war.
Der technikaffine Nutzer wird die Equalizerfunktion zu schätzen wissen und so die meisten Raummoden aufspüren und eliminieren können. Mit sieben Bändern können hier unterschiedlichste Einstellungen vorgenommen werden. Das ist allerdings deutlich einfacher gesagt als ausgeführt, denn der Nutzer muss nicht nur die Frequenzen abschätzen können, sondern auch die Höhe und Breite der Absenkung. Hierfür haben sich bei uns einfache Sinussignale in Kombination mit einem Messmikrofon angeboten. Schade, dass hier keine Möglichkeit für den User ohne Messmöglichkeit geboten wird. Wenn man das Vorgehen und die Parameter ausführlich beschreiben wöllte, könnte man einen ganzen Artikel hierzu verfassen. Daher als kurze Zusammenfassung: Wenn man weiß, wie man dieses Werkzeug nutzen kann, dann erhält man beachtliche Ergebnisse.
Detaillierte Bedienungsanleitung
Die Lautsprechereinstellungen sind interessant, da hier nicht nur eine einfache Balanceregelung, wie man das von diversen Vorverstärkern kennt, möglich ist, sondern deutlich mehr. Dazu zunächst zur klassischen Balanceregelung: Hier wird einfach der Pegel vom linken auf den rechten Kanal gelegt. Bei der NuControl kann man neben den Lautstärkeeinstellungen für die Kanäle auch noch eine Verzögerung einstellen. Diese ist praktischerweise gleich in Metern einstellbar (mit 10 cm Schritten). Doch was ist daran so erwähnenswert? Wenn man einen Lautsprecher aufgrund einer vorstehenden Wand weiter in den Raum rücken muss als den anderen, gibt es immer eine Verschiebung der Bühne und damit eine andere Ortung der Signale. Die Vorstufe kann diesen Effekt aufheben und damit eine realistischere Darstellung erreichen, was testweise bei uns hervorragend geklappt hat. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, diverse ATM-Kurven zu laden und so eine Tiefbasserweiterung zu erhalten. Weiterhin kann man diverse Hochpassfunktionen beeinflussen, um so einen (oder mehr) Subwoofer perfekt ankoppeln zu können. Der letzte Punkt in diesem Menü ist ein Punkt für die Käufer, die keine Nubert-Lautsprecher betreiben. Hier kann mit ein wenig Fleiß eine ATM-Kurve selbst definiert werden. Man kann diesen Equalizer aber auch als achtes Band zweckentfremden. Bei den letzten Punkten sollte der Nutzer so versiert sein, dass er weiß, was er tut.
Im Subwoofermenü hat man neben den Optionen zu Delay, Lautstärke und Phase (die man unter anderem für ein DBA nutzen kann) auch die andere Seite der Einstellungen im Lautsprechermenü:
So kann über variable Hoch- und Tiefpasseinstellungen ein Subwoofer perfekt an die Satelliten angekoppelt werden. Hierfür wird ein spezieller DSP verwendet, der es ermöglicht, die Signaltrennung unter 2 ms zu senken und damit unhörbar zu machen (näheres Technik satt, S. 17 und S. 58 f.). Allgemein ist es als Pluspunkt hervorzuheben, dass man an einem Stereogerät bis zu zwei Subwoofer anschließen und konfigurieren kann.
Besonders interessant fanden wir die Möglichkeiten im letzten Menüpunkt (options), denn hier kann man sehr viele Dinge einstellen, die uns schon bei anderen Geräten gefehlt haben.
So kann man den Pegel, der bei Drücken der Taste „Mute“, gesenkt werden soll, festlegen. Wenn man zum Beispiel bei einem Telefongespräch trotzdem noch leise weiterhören möchte, so wird im Bereich zwischen 10 und 60 dB der Ton im Pegel gesenkt oder auf Wunsch auch komplett abgedreht.
Die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig
Weiterhin ist die Einstellung der Lautstärken der Eingangsquellen sehr praktisch, wenn man zwischen verschiedenen Geräten hin und herschalten möchte, aber einige sehr viel lautere Pegel ausgeben als andere. So lassen sich bis zu 20 dB ausgleichen.
Die Möglichkeit das Display einzustellen sind unseres Wissens nach bei einer Vorstufe einzigartig: neben Hell und gedimmt gibt es noch die pfiffige Möglichkeit, die Helligkeit automatisch regulieren zu lassen, was im Test sehr gut und schnell funktioniert.
Aber es gibt auch noch Funktionen abseits der Software. So bietet die NuControl an der Unterseite einen Groundlift-Schalter, mit der man unter Umständen ungewollte Brummschleifen loswerden kann. Auch bemerkenswert ist, dass sich bis zu vier Presets speichern lassen, die man bequem via Fernbedienung aufrufen kann.
Zum Abschluss sei gesagt, dass die NuControl den Zusatz Klangmanager vollkommen zu Recht trägt. Jeder der sich schon mal mit dem Thema Raumakustik beschäftigt hat, wird hier nahezu alles finden, was ihn glücklich macht.
Bedienung
Zunächst wollen wir auf die Fernbedienung eingehen. Diese liegt sehr gut in der Hand und bietet alle wichtigen Funktionen, wie die Eingänge und grundlegende Klangregler im Direktzugriff, ohne dabei überladen zu wirken. Dabei bewegt sich der Druckpunkt auf hohem Niveau und auch eine LED oben links ermöglicht es dem Nutzer, jederzeit zu sehen, ob er eine Eingabe erfolgreich getätigt hat. Bis zu vier Profile lassen sich mittels Fernbedienung speichern und aufrufen. Dank des großen, hellen und auch aus der Distanz gut ablesbaren (einfarbigen) OLED-Displays lassen sich die weiteren Einstellungen im Menü auch mittels des Steuerkreuzes durchführen. Einige Nutzer könnten sich angesichts der Materialschlacht des Gehäuses sicher eine noch wertigere Fernbedienung aus dem Werkstoff Aluminium wünschen, aber auch die beiliegende lässt trotz Einsatz von Kunststoff keine Wünsche offen.
Bedienelemente im Detail
Die Menüführung ist wie von Nubert gewohnt sehr klar strukturiert. Über das große Display ist es problemlos bedienbar. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. So ist das Menü komplett in Englisch, obwohl es sich um ein Gerät für den deutschsprachigen Markt handelt. Dazu kommen noch ein paar kleinere Ungereimtheiten, wie zum Beispiel die Bezeichnung der Subwooferausgänge auf der Rückseite mit L und R und im Menü mit 1 und 2, was aber mehr als verschmerzbar ist und aus dem Zusammenhang klar wird. Sicher handelt es sich hier um ein Erstlingswerk und um Kritik auf hohem Niveau, für etwaige zukünftige Revisionen bleibt hier aber Luft nach oben. Auch könnten Einsteiger mit der schieren Zahl der Einstellungen schnell überfordert sein, aber hier hilft meist ein Blick in das Handbuch schnell weiter.
Fazit
Die NuControl beeindruckt mit einem riesigen Funktionsumfang, die weit über das übliche Featurelevel der für diesen Preis erhältlichen Vorstufen hinausgeht. Mit diesem Niveau halten sowohl Verarbeitungsqualität als auch Anschlussvielfalt mit. Abzug in der B-Note gibt es allerdings für das nicht deutsche Menü und das nicht vorhandene Einmesssystem. Da diese Punkte aber wohl nur selten relevant sind, sollte man sie nicht überbewerten. Die NuControl ist damit ein gelungener Klangmanager, die hochwertige Stereovorstufe scheint da schon fast als „Nebenprodukt“ abgefallen zu sein. Nubert versteht es somit, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das sowohl den Hifi-Puristen als auch den technikaffinen Klangoptimierer anspricht. Vorteile:
Ein paar weitere Details zur verwendeten Technik haben wir direkt bei Nubert angefragt. Wir bedanken uns bei Herrn Rüdiger Steidle (verantwortlich für Pressearbeit) und Herrn Markus Pedal (verantwortlich für die Entwicklung der NuControl). Welche Chips kommen zum Wandeln von analog-auf-digital und zum digital-auf-analog (ADC und DAC) zum Einsatz? In der A/D-Sektion: BurrBrown PCM 1794. In der D/A-Sektion BurrBrown PCM 4220. Die NuControl arbeitet intern rein digital. Am Ende wird dann wieder auf analog gewandelt. An welcher Stelle findet die Klangbeeinflussung mittels Equalizern statt? Direkt im DSP auf digitaler Ebene findet die Signal- und Klangbeeinflussung statt.
Die Digitalausgänge sind von Klangeinflussnahmen nicht betroffen. Warum? Was wollte man damit erreichen? Würde man im Digitalsignal die Pegelverhältnisse durch Filter-EQs und Lautstärkeregelung verändern, würde man sich immer weiter vom optimalen Pegelverhältnis entfernen. Ein starkes Rauschen mit deutlichen Dynamikverlusten wäre die Folge.
Gibt es einen bestimmten Grund, warum 7 parametrische Equalizer benutzt wurden und nicht mehr oder weniger? Sieben Bänder für die „Entzerrung“ befanden wir als optimal für meisten Anwendungsfälle. Könnte man sicher auch noch erweitern oder weiter unterteilen, aber irgendwann leidet dann die Übersicht. Was für ein DSP kommt zum Einsatz? Welche Vorteile bietet er gegenüber herkömmlichen Modellen? Es findet ein Freescale DSP Verwendung im nuControl. Diese professionellen DSPs sind frei programmierbar und lassen sich sehr viel genauer an Vorgaben oder Filtereigenschaften anpassen als typische Prozessoren aus dem Consumer-Audio-Bereich. Die Audioqualität ist auf höchstem Niveau und lediglich von der Programmierung und den AD/DA-Convertern abhängig. Die Stromversorgung wurde sehr hochwertig ausgeführt, könnten Sie uns Details zum Aufbau geben? Die Stromversorgung erfüllt höchste Ansprüche für die sensiblen Bauteile. So wird der digitale Zweig des nuControl über ein eigenes Schaltnetzteil versorgt, während der analoge Teil über ein dreifach gefiltertes Trafonetzteil versorgt wird. Der Transformator selbst ist vergossen und voll gekapselt um Brumm-Einstreuung gänzlich auszuschließen. Warum wurden zwei PCBs intern genutzt und nicht nur eines, auf dem Steuerlogik und Anschlüsse liegen? Bei den Audiospezifikationen, die aus der Entwicklung angestrebt wurden, war es unbedingt notwendig, elektromagnetische Bauteile wie die Relais von der sensiblen Grundmimik zu entkoppeln. Wie und mit welchen Komponenten werden die Rec-Ausgänge gehandhabt? Die Recording-Ausgänge bieten eine einfache Möglichkeit, zusätzlich analoge oder digitale Signale zu wandeln, unabhängig von den nuControl-Filtereinstellungen. So erhält man nebenbei einen DAC, der beide Welten zum Weiterschleifen verfügbar macht. Die verwendeten PCM 1798 von BurrBrown sind auch hier sehr hochwertig gewählt.
Zum Abschluss nocheinmal alle Bilder unseres Testes in einer Galerie:
Die Traditionsschmiede Marantz hat schon seit jeher reine Vorstufen für den Heimkinomarkt im Programm. Mit dem AV8802 und dem AV7702 sind sogar zwei Varianten mit modernsten Features vertreten. Dabei muss sich der kleine Ableger nicht vor seinem großen Bruder verstecken. Mit einem breiten Featureset und Unterstützung der neusten Techniken ist der 7702 MK II mehr als einen Blick wert. Warum das so ist, klärt unser Test.
Ein Bolide wie er im Buche steht: der Marantz AV7702 MKII
Einleitung
Die zweite Iteration des Marantz 7702 kann mit HDMI 2.0 und HDCP 2.2 aufwarten. Nach einigen Softwareupdates hat man Auro 3D, Dolby Atmos und DTS:X auf einem Gerät vereint. Neben dem Partnerbrand Denon ist man damit einmalig am Markt. Allerdings muss man, um in den Genuss des Auro 3D Upgrades zu kommen, noch einmal 149€ investiere,n um den vollen Umfang nutzen zu können. Wir werden uns später separat ansehen, ob sich das lohnt.
Der Marantz 7702 MKII
Für satte 1999€ kann man die 7702 MK II erwerben. Dazu kommt noch der Aufpreis für das optionale Auro 3D Update. Als klassische Vorstufe benötigt man noch eine Endstufe zum Betrieb eines Passivlautsprechersets. Mit Audyssey XT32, Unterstützung aller modernen 3D-Formate und der neusten HDMI-Revision (inklusive HDCP 2.2) ist man gut gerüstet für alle Anforderungen. Wir schauen uns an, inwieweit die „kleine“ (mit der Marantz 8802A gibt es den großen Bruder für 3999€) Vorstufe überzeugen kann.
Die Optik ist für Marantz typisch
Unboxing
Wie es sich für ein Gerät dieser Preisklasse gehört, ist es gegen allerlei Stöße und sonstige Vorkommnisse beim Versand geschützt. Neben einer stabilen Styroporumhüllung wird das Ganze noch von einem Vlies vor Außeneinwirkung geschützt. Für die einzelnen Zubehörteile gibt es Aussparungen im Styropor. Wie das Ganze dann aussieht, haben wir in der Unboxing-Galerie dokumentiert.
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Optik und Haptik
Marantz ist für sein schlichtes und edles Design bekannt, dass aber dennoch eigenständig daherkommt. Ein Marantzgerät ist immer sofort als solches erkennbar, durch sein „Bullauge“, das Basisinformationen zu Lautstärke und Quelle bietet. Wer mehr Informationen möchte, der kann hinter der Frontklappe die auch von anderen Herstellern bekannte zweizeilige LCD-Anzeige finden. Was die Materialwahl angeht, so erhält man einen Mix aus hochwertig verarbeiteten Kunststoff und gebürstetem Aluminium im Frontbereich. Der mittlere Teil ist aus Aluminium, die Flanken rechts und links sind aus Plastik, ebenso wie der Ein-/Ausschalter. Die Drehregler sind ebenfalls aus Metall. Hinter der Klappe im mittleren Bereich sind alle Elemente aus Kunststoff. Auch die Rückseite der Klappe selbst setzt auf dieses Material. Der Korpus besteht aus Blech mit ausreichend vielen Lüftungsschlitzen. Auf der Rückseite kommt ebenfalls das Metall zum Einsatz, mit vergoldeten Anschlüssen. Die Antennen setzen auf Kunststoff. Insgesamt ein gelungener Materialmix.
Die Oberseite hat eine Vielzahl von Lüftungsschlitzen, um eine ausreichende Wärmeabgabe zu gewährleisten
Aber auch an der Unterseite wurde an eine ausreichende Zirkulation gedacht
Optisch ist der 7702 MKII ganz klar ein Gerät von Marantz. Mit den sich leicht verjüngenden Flanken und dem Bullauge mit Basisinformationen. Das ist sicher Geschmackssache, aber eine angenehme Abwechslung zur klassischen Quaderform mit geraden Kanten an der Front. Das in den Direkt-Modi der Ring des „Auge“ in einem angenehmen zurückhaltenden Blau leuchtet, ist ebenfalls positiv (auf Wunsch auch deaktivierbar). Die Rückseite ist ebenfalls aufgeräumt und wirkt mit all den vergoldeten Anschlüssen edel.
Sogar auf der Oberseite sind einige Informationen eingeprägt
Zubehör
Neben der Fernbedienung liegt ein Audyssey Mikrofon bei. Apropos Einmessung: Damit man dieses optimal benutzen kann, liegt ein einfaches Stativ aus Pappe bei, das man zusammenstecken kann. Daneben gibt es noch Antennen fürs Radio, Aufkleber für diverse Kabel zur besseren Orientierung, ein Quickstartguide und die komplette Bedienungsanleitung auf CD. Obligatorisch sind natürlich die Antennen für Bluetooth und WLAN. Insgesamt ist alles dabei, was man auch sonst bei einem gängigen AVR dazu erhält, nur das Pappstativ ist nicht üblich (obwohl das für andere Hersteller kein Problem sein sollte).
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Marantz AV7702 MKII010
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Marantz AV7702 MKII013
Marantz AV7702 MKII014
Technik
Der Marantz hat diverse technische Raffinessen zu bieten, daher werden wir hier einige vorstellen, können aber nicht den gesamten Umfang abbilden.
Technisches Design
Wenn man diese Voraussetzung erfüllt, kann man bis zu 11 Kanäle anschließen und noch zwei weitere in einer weitere Zone, sodass man von 11.2 + 2 Kanälen sprechen kann. In der Hauptzone kann man damit ein komplettes 7.2.4 3D-Sound-Setup anschließen. Die digitale und die analoge Sektion werden jeweils separat mit Strom versorgt, um negative Effekte auszuschließen. Die HDMI-Anschlüsse bieten die modernste Revision inklusive HDCP 2.2 und HDR Unterstützung bis 60p mit 4:4:4 Bit Farbtiefe. Dazu wurde der 7702 MKII von der ISF (Imaging Science Foundation) zertifiziert. Im Audiobereich sorgt der 32bit DSP von SHARC für eine Verarbeitung der Kanäle. Dieser ist ebenfalls für die Verarbeitung von Highres bis 192kHz/32bit zuständig. Für die 3D Soundmodi Dolby Atmos und DTS:X wurde komplett auf die objektorientierte Kodierung statt der bisher üblichen kanalbasierten Varianten gesetzt. Nichtsdestotrotz ist es möglich, auch kanalbasierten Sound bei Auro 3D optional zu erhalten. Um DTS:X nutzen zu können, war ein Firmwareupdate notwendig. Für beste Einmessergebnisse ist Audyssey Platinum mit an Board. Das bedeutet, dass neben Audyssey MultEQ XT32 auch eine optionale Möglichkeit besteht, mit dem ProKit noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Unterschiede zwischen 7702 und 7702 MKII
Die Unterschiede zwischen den beiden Vorstufen im Detail, dürften aber für den einen oder anderen der Grund sein, zum Nachfolger zu greifen. Allerdings gibt es einige Dinge, die mit der MKII wegfallen. Hier wäre vor allem die Unterstützung der Formate DTS:Neo X und Dolby Pro Logic/Digital EX zu nennen. Der Hauptunterschied findet sich in der Unterstützung von HDMI 2.0a mit HDCP beim MKII, während der Vorgänger auf den Kopierschutz und die HDR-Funktionalität mit voller Bittiefe verzichten muss. Ansonsten sind nahezu alle Eigenschaften erhalten geblieben.
Anschlussmöglichkeiten und Streaming
Zunächst einmal hat der 7702 alles, was man von einem modernen Gerät an Konnektivität erwarten kann: Neben einer Vielzahl analoger Stereoeingänge (fünf Eingänge und ein Phonoeingang), Digitaleingängen (optisch/elektrisch, jeweils zwei) und HDMI Anschlüssen (sieben Eingänge auf der Rückseite und einer auf der Vorderseite, dazu drei Ausgänge) bietet er neben Bluetooth und Netzwerk (kabelgebunden und wireless, AirPlay) auch einen USB-DAC, über den auch Applegeräte problemlos angebunden werden können. Das Netzwerk wird schnell gefunden und diverse Netzwerkgeräte können als Zuspielgeräte ausgewählt werden. Wenn große Bibliotheken gestreamt werden sollen, gibt es die eine oder andere Verzögerung, die aber bisher auf fast allen Geräten wahrnehmbar waren.
Anschlüsse im Detail (1)
Anschlüsse im Detail (2)
Die Streamingfunktionalität beschränkt sich immer noch auf reines Audiomaterial. Hier sind FLAC, MP3, WAV, ALAC und AAC als Standardformate unterstützt, ebenso wie alle Appleformate via AirPlay. Dazu kommt noch DSD Audiostreaming. Weiterhin ist Internetradio natürlich auch an Board, ebenso wie ein Spotify Connect Zugang (eine Premiummitgliedschaft wird benötigt). Bei der Kopplung via Bluetooth gab es ebenfalls keine Probleme: das Gerät wird schnell gefunden und verbunden. Ein wenig ärgerlich ist es nur, wenn man die Geräte wechseln möchte und man erst via OSD das alte Gerät entfernen muss, bevor man ein neues koppeln kann. Ansonsten ist es sehr erfreulich, dass es keine Verbindungsabbrüche oder ähnliches im Alltag gab, was leider immernoch bei vielen Geräten der Fall ist. Auch das Wechseln des Raumes mit dem Sendegerät war kein Problem.
Das Anschlusspanel bietet alles was der Heimkinofan sich wünschen kann
Besonders hervorheben möchten wir, auch wenn es keine wirkliche Neuheit ist, die Gaplesswiedergabe. Damit wird Streaming endlich wie CD hören und ein echtes Manko ausgemerzt. Prinzipiell ist das keine große Geschichte, wenn man aber einmal lückenlos gestreamt hat, möchte man das nie wieder anders erleben. Dabei ist die Technik für FLAC, WAV, DSD verfügbar.
Funktionsumfang
Der Funktionsumfang des 7702 MK II ist riesig, wie auch der von modernen AV-Receivern und Vorstufen im Allgemeinen. Daher beschränken wir uns auf die wichtigsten Punkte beziehungsweise stellen die in unseren Augen herausragenden vor.
Interessant ist ein Funktion, die sich im „Option“-Menü befindet: Mit der Einstellung Kanalpegel ist möglich, die für jede einzelne Quelle die Frontlautsprecher und die Subwoofer im Bereich von 12 dB (in jede Richtung) zu regeln. Damit ist es z.B. einfach möglich, in den Abendstunden den Subwoofer weniger stark aufzudrehen, ohne, dass man umständlich im Lautsprechermenü suchen müsste. Auch ist es so möglich, die Sprachverständlichkeit zu erhöhen, indem man alle Pegel senkt, der Center erscheint lauter und die Sprachwiedergabe kann profitieren. Wie bereits angesprochen, lässt sich für jede einzelne Quelle separat die Lautstärke anpassen. Damit kann man auch unterschiedliche Pegel der einzelnen Zuspieler anpassen. Eine weitere Funktion in diesem Menü ist das Zuordnen einer Videoquelle zu den reinen Musikquellen, wie „CD“. Damit kann man Bildinhalte mit individuellen Soundtrack einfach unterlegen. Ob das Feature in der Praxis tatsächlich häufig genutzt wird, ist natürlich eine andere Frage. Zusätzlich steht die Aufbesserung von komprimierten Dateien M-DAX mit vier verschiedenen Intensitäten zur Verfügung. Dabei ist die höchste Stufe für Bitraten unter 64kbit/s gedacht und die niedrigste für 96kbit/s und höher. Daher ist für die Datenraten von 320kbit/s die Funktion absolut optional. Wer aber noch ältere Aufnahmen hat, kann profitieren.
Im Vordergrund die Stromversorgung für digitale Sektion im Hintergrund unter einer schwarzen Haube für die analogen Bereiche
Im Audiobereich gibt es eine Vielzahl von Optionen, um den Klang zu ändern. Das wichtigste für den Lautsprecherbereich ist die Vielfalt an Konfigurationsmöglichkeiten. Hier können verschiedenste Endstufenlayouts zum Einsatz kommen: BiAmping, 5-7 Lautsprecher in der 2D Ebene, dazu diverse Layouts zu Aufsatzlautsprecher, Height und Deckenboxen. Diese sind alle in unterschiedlichsten Variationen kombinierbar. Dabei sind diverse Trennungen, Pegel und Abstände möglich und zwar für jeden einzelnen Kanal. Praktisch: Die Terminalanschlüsse für die jeweiligen Setups lassen sich bequem im OSD anzeigen. Interessant ist auch die Möglichkeit, für den Stereobetrieb separat einzustellen, ob Subwoofer ebenfalls verwendet werden sollen, beziehungsweise wie mit der Trennung oder demm Vollbereich verfahren werden soll. Das ist für Nutzer, die ihr Heimkino auch für Musikwiedergabe nutzen möchten ein gute Möglichkeit, kompromisslos alle Aspekte der verwendeten Lautsprecher auszunutzen.
Der Inneraum ist ordentlich angeordnet, hier die Videoplatine
Wer möchte, kann mit einem grafischen Equalizer ebenfalls noch den Klang korrigieren. Die Bänder sind allerdings nur in relativ groben Abständen von einer Oktave verfügbar. Die untere Frequenz liegt bei 63 Hz und insgesamt kommen acht Bänder zum Einsatz. Damit ist eine Tiefbassentzerrung manuell nicht möglich, obwohl das verwendete Einmesssystem Audyssey XT32 dies zulässt.
seitlicher Blick auf die Platinen
Dazu kommen Möglichkeiten, automatisch die Lippenbewegungen synchronisieren zu lassen, diverse Bildverbesserungsoptionen, die sich mit vorgefertigten Profilen abrufen oder händisch einstellen lassen (hier gibt es auch mehrere ISF-Profile), Scaling auf 4k und zur Abrundung für das Heimkino mehrere Dimm-Modi.
3D-Soundtechnologie
Die neuen 3D Soundtechniken Auro 3D, Dolby Atmos und DTS:X sind in aller Munde. Zu Recht unserer Meinung nach. Wenn es das Quellmaterial zulässt, kann ein sehr realitätsnaher Eindruck mit echter (im Fall von Dolby namensgebender) Atmosphäre geschaffen werden. Dafür ist der Aufwand für den Konsumenten allerdings hoch: Neben dem passenden AVR sind zusätzliche Boxen und Filme mit entsprechender Tonspur nötig. Die Boxen kommen am besten an die Decke oder zumindest sehr hoch an die Wand und sollten dann auf den Hörplatz strahlen. Alternativ kann man auch mit Aufsatzlautsprechern arbeiten, die über Deckenreflexionen den 3D-Surroundeindruck erzeugen. Der Filmfan, der am liebsten die deutsche Synchronisation schaut, muss dazu hinnehmen, dass meist nur die Originalversion in der entsprechenden Tonmischung vorhanden ist. Um zurück zum Marantz zu kommen:
Er bietet alle drei konkurrierenden Soundformate (zumindest wenn man für das Auro Upgrade 149$ gezahlt hat) und das macht es für den Filmfreund, der noch nicht weiß, welches Format sich schlussendlich durchsetzen wird, sehr einfach. Dazu hat man auch die einfache Möglichkeit, die verschiedenen Upmixer zu testen und dann je nach eigenem Geschmack den passenden auszuwählen. Der Vorverstärker bietet zudem im Einstellungsmenü alle erdenklichen Konfigurationen, ob Deckenlautsprecher, Front/Rear Height oder Aufsatzlautsprecher mit jeweils zwei oder vier Modellen ist wählbar. Damit ist man nicht auf eine gewisse Anordnung für die Formate angewiesen, sondern kann der AV-Vorstufe die Arbeit überlassen, die aufgrund des gewählten Setups die Tonausgabe entsprechend übernimmt. Damit steht einer Integration der Lautsprecher in eine Wohnumgebung dank der Flexibilität des 7702 MK II nichts mehr im Wege.
Älteren Soundformate wie DTS Neo:X („I, Frankenstein“-Fans werden jetzt wehleidig) und Dolby ProLogic IIz werden nicht mehr unterstützt. Der direkte Vorgänger, der Marantz 7702, bietet diese noch, verzichtet aber auf DTS:X.
Praxis 3D Sound Systeme
Prinzipiell sind die nativen Quellen für 3D-Sound wie Dolby Atmos und Auro 3D sehr rar gesät und dazu meist in englischer Tonspur. Eine Blu-ray mit DTS:X ist uns bisher nicht bekannt. Aus dem Grund werden wir uns nur kurz mit dem nativen Material und dann ein wenig länger mit den Upmixern beschäftigen. Prinzipiell setzen wir auf Front und Rear Height Lautsprecher, was eher Auro entgegen kommen sollte. Allerdings sollte das objektbasierte Dolby Atmos von der Theorie her mit jeder Besetzung klarkommen.
Natives Material
Für das native Material haben wir die Demo-Disks, die von Dolby bzw. Auro zur Verfügung gestellt werden, genutzt. Dolby kann hier mit der namensgebenden hervorragenden Atmosphäre punkten. Aber auch wenn ein Effekt auf den Punkt kommen soll, dann kann man sich darauf verlassen, dass man das hört, was man hören soll. Die Demos selbst sind hier sehr beeindruckend und zeigen gut auf, was möglich ist. Auf der anderen Seite gibt hingegen bei den Filmausschnitten, die auf der Disk sind, deutlich weniger imposante Effekte. Oft wird nur Regen nach oben in die dritte Dimension gelegt. Deutlich imposanter ist da schon der Game of Thrones Ausschnitt, bei dem eine gute Räumlichkeit umgesetzt wird. Die anderen Geschichten fallen unter ganz nett, man sollte aber sich genau überlegen, ob einem diese Aufwertung tatsächlich diese Ausgabe wert ist. Unter Umständen ist die Ursache auch in unserer Anordnung zu suchen. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl der Effekte, die tatsächlich über dem Kopf stattfinden, noch sehr gering und dann fast ausschließlich auf Englisch erhältlich.
Anders Auro 3D, hier werden vor allem Animationsfilme zu Demozwecken genutzt. Hier kann im Gegensatz zu den Realfilmen bei Atmos, die Technik ihre volle Stärke auffahren. Denn hier kommen Bewegungen um die komplette 360° Achse in der dritten Ebene häufiger vor. Auch die Musikdemos mit klassischer Orchesterbesetzung profitieren stark. Man muss den Ingenieuren bei Auro auf jeden Fall zugestehen, dass sie bei der Wahl der Demotitel ein sehr glückliches Händchen bewiesen haben. Dabei wird sehr eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des kanalbasierten Soundformats gezeigt. Insgesamt kommt Auro 3D bei den Demos besser weg.
Upmixer
Die Upmixer DTS: Neural X, Dolby Surround und die Auromatic sind allesamt sehr angenehm, wenn man Standardmusik aufpeppen will. Sicherlich noch nicht auf dem sauberen Niveau einer Stereowiedergabe, aber doch ganz nett. Was wir damit sagen wollen: Man kann sich das tatsächlich anhören, während wir bei bspw. Dolby Pro Logic Music immer sofort wieder abgeschaltet haben, da sich eine ausgesprochen seltsame Unnatürlichkeit einstellte. In Filmen und Livekonzerten kommt es insbesondere bei schnellen Szenen zu Artefakten, die nicht zum Bildinhalt passen, sowohl bei Neural X als auch Dolby Surround. Hier ist Auro 3D natürlicher. Allerdings haben wir uns nur einen kleinen Querschnitt aus zwei Filmen (Gravity und Matrix) und diversen Folgen einer Serie (Hannibal Season 3) angesehen. Je nach verwendetem Quellmaterial kann es hier zu deutlichen Abweichungen kommen. Unsere Reihenfolge wäre Auromatic, Dolby Surround und knapp dahinter Neural X. Das Ganze ist zu dem eine Momentaufnahme, die sich mit kommenden Firmwareversionen wieder ändern kann.
Fazit 3D-Sound
Derzeit kann uns das Gesamtpaket von Auro 3D am meisten überzeugen. Erstens ist in den meisten Wohnzimmern die Anbringung von Height-Lautsprechern meist unkomplizierter, was die Verkabelung und den WAF angeht. Zweitens arbeitet natives Material sehr gut auf den Konfigurationen. Der Upmixer macht ebenfalls den solidesten Eindruck. Damit lohnen sich in unseren Augen die 149€ Aufpreis für das Upgrade. Die Zukunft wird zeigen, welche Formate sich durchsetzen und dann ist unter Umständen das eine oder andere System im Vorteil. Derzeit fährt man mit Marantz Geräten, die alle drei Formate bieten, am besten.
kompletter Blick auf den Innenraum
Einmesssystem
Ebenfalls exklusiv bei Denon und Marantz ist in derzeit erhältlichen Geräten das beliebte und sehr ordentliche Ergebnisse liefernde Einmesssystem Audyssey XT 32, das sich insbesondere im Tiefbass von Mitbewerbern unterscheidet. Neben einer Korrektur des Frequenzgangs ist es zusätzlich möglich, das Audyssey ProKit zu verwenden, was mit weit mehr Daten arbeitet und ein noch besseres Ergebnis liefert und eine individuelle Anpassung der Hörkurve ermöglicht. Wir persönlich sind von der Performance des Einmesssystem überzeugt, das für eine automatische Einmessung sehr gute Ergebnisse für den Raum bietet. Wenn man die Einmessung nutzt, stehen einige weitere Optionen zur Verfügung: So ist es mit Audyssey Dynamic EQ möglich, eine gehörrichtige Kurve zu erstellen (manch geneigter Leser wird sich an Loudnessfunktionen früherer Geräte erinnern) und Audyssey Dynamic Volume, das plötzliche Lautstärkeänderungen abfangen soll (beispielsweise bei TV-Werbung). Beide Funktionen konnten uns nicht wirklich überzeugen, da hier mitunter sehr grob eingegriffen wird und im Testfilm die Dynamik beschnitten wurde. Dynamic EQ macht seinen Job bei leisen Pegeln gut, passt sich aber nicht dynamisch an einen erhöhten Pegel an, beziehungsweise zu spät und nur sehr grob. Was sehr gut funktioniert, ist die Integration von Subwoofern durch Sub EQ HT. Wenn man allerdings im manuellen Menü Einstellungen anpasst, sind oben genannte Funktionen und damit auch der Upmixer AUdyssey DSX nicht mehr verfügbar. Das macht Sinn, da die Korrekturen auf entsprechende Pegel und Trennungen abgestimmt sind. Schade ist allerdings, dass man im Nachhinein nicht die Einmesskurven korrigieren kann, wie es bei Dirac möglich ist. Das ist allerdings Kritik auf hohem Niveau, denn das kann man mit dem Audyssey ProKit, für das der Marantz 7702 MK II bereits vorbereitet ist. Hier gibt es deutlich genauere Ergebnisse und mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Allerdings ist es möglich, die Einmesskurven zu kopieren.
Für unsere Tests Deaktivieren die Einmessung jedoch und arbeiten mit separaten PEQ-Systemen.
Detaillierter Blick auf die analoge Stromversorgung
Einsatzmöglichkeiten
Stereonutzung: Wenn man den Marantz 7702 MKII neben dem Mehrkanalbereich auch im Stereo nutzen will, hat man durch diverse Einstellungen zur Abtrennung und Nutzung oder Deaktivierung der Subwoofer zahlreiche Möglichkeiten. In der Praxis kann man so zwei Welten sauber in einem System vereinen. Damit ist es möglich, mit Vollbereichslautsprechern das volle Potential dieser zu nutzen und so ohne Subwoofer ohne eventuelle Phasenprobleme Musik in vollen Zügen zu genießen.
Heimkinonutzung: Das Paradestück der 7702 MKII ist ganz klar das Heimkino. Hier kann man in Kombination mit einer Endstufe ein großartiges Erlebnis erzielen und hat mit allen modernen Video- und 3D-Soundstandards alle Freiheiten in diesem Bereich. So kann man im Menü diverse Lautsprecherkonfigurationen einstellen, um das Surrounderlebnis optimal an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, was sich durch Audyssey sogar noch verbessern lässt. Wer noch mehr will, kann sogar das optionale ProKit für eine anpassbare Einmessung nutzen. Mit Auro 3D steht zu dem ein (aufpreispflichtiges) Format zur Verfügung, das überaus interessante Ergebnisse in der Praxis lieferte.
Multiroomnutzung: Durch insgesamt drei Zonen mit HDMI Ausgängen steht einer problemlosen Nutzung von Lautsprechern in mehreren Räumen nichts im Wege. Dabei erfolgt die Bedienung bequem via App, bei der sich diverse Quellen auch in anderen Räumen nutzen lassen. Gerade in der jetzigen Zeit der Fußball-EM wohl ein geeignetes Mittel, um Differenzen in Beziehungen zu vermeiden.
Bedienelemente am Gerät im Detail
Bedienung
Wie es heute bei AV-Geräten üblich ist, kann man den 7702 MKII am Gerät selbst, via Fernbedienung, oder bei Netzwerkintegration mittels einer App bedienen. Bluetooth kann hierfür nicht genutzt werden. Wie sich die unterschiedlichen Varianten schlagen, untersuchen wir im Folgenden. Zusätzlich könnte man das Gerät noch via Gerätewebsite im LAN ansteuern.
Gerät
Das Gerät bietet die wichtigsten Einstellmöglichkeiten am Gerät: Quellenwahl und Lautstärker über Drehregler, Ein- und Ausschalter als Knopf am Gerät mit gutem Druckpunkt. Hinter der Klappe befinden sich weitere Bedienelemente. Diese sind allesamt aus Kunststoff und sind schwammig. Über das Display lassen sich auch die Einstellungen in englischer Sprache ablesen (auch wenn die Systemsprache eine andere ist). Die meisten Funktionen sind so erreichbar, aber nicht alle. Prinzipiell kann man hier Einstellungen vornehmen, der Weg über das OSD via HDMI in Kombination mit einem Bildschirm erscheint aber deutlich bequemer. In tiefen Menüstrukturen zu suchen, macht auch durch die Tasten am Gerät, durch die schnell Fehleingaben vorkommen können, wenig Spaß.
Fernbedienung
Der Klassiker seit es mit OSDs eine praktische Möglichkeit des Ablesens der Funktionen gibt. Die Fernbedienung ist aus Kunststoff, man muss bei der Haptik aber nur wenige Kompromisse eingehen. Einzig das Gewicht könnte höher sein, damit die Fernbedienung besser in der Hand liegt. Über einen separaten Knopf lassen sich die Knöpfe beleuchten. Damit ist das Ablesen auch im Dunkeln gewährleistet. Einziges Manko: dass die Beleuchtung bereits nach drei Sekunden wieder erlischt, ist, wenn man sich nicht genau sicher ist, wo sich der entsprechende Knopf befindet, zu kurz. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, wo man doch eine beleuchtbare Fernbedienung ansonsten mit der Lupe suchen muss. Auch bei einem Preis von knapp 2000€ ist das keine Selbstverständlichkeit. Die Anordnung ist logisch und nach kurzer Eingewöhnung findet man die Hauptfunktionen meist auch blind. Falls nicht, kann man, wie bereits erwähnt, immer noch auf die Beleuchtung zurückgreifen. Der Druckpunkt der Gummiknöpfe könnte noch besser sein, allerdings haben andere Hersteller mit beleuchteten Fernbedienung ähnlich Probleme, sodass man sich hier auf demselben Niveau bewegt. Insgesamt eine marktübliche Fernbedienung, die alles bietet, was man in dieser Preisklasse erwarten kann.
Die App bietet alle Funktionen des Menüs deutlich einfacher zugänglich
App
Die App gibt es in einer Tablet- und in einer Smartphoneversion, wobei erstere neu und auf die größeren Platzverhältnisse optimiert ist. Bei uns im Test stürzte die Tabletapp auf einem iPad Air (erste Generation) ab und an ab, während die Smartphoneapp immer stabil war (iPhone SE), was aber nicht unbedingt systematisch reproduzierbar war. Beide Apps sind sich sehr ähnlich und bieten die gleichen Funktionen. Praktischer ist natürlich das Tablet, bei dem die Bedienung übersichtlicher und mit weniger Scrollen abläuft. Die Geschwindigkeit ist in beiden Fällen sehr gut und auch die Navigation im Netzwerk geht gut von der Hand. Hier wird alles geboten, was auch die Fernbedienung kann, nur meist mit einem deutlich einfacheren Menü und damit intuitiver und ergonomischer.
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Testsystem
Unser Testsystem im Surroundbereich setzt nahezu ausschließlich auf aktive Komponenten. Dazu zählen vier Subwoofer im DBA-Aufbau und (zur PDF) Body-Shaker. Die Front besteht aus zwei Nubert NuPro A700 (zum Test) und einer Nubert NuPro A300 als Center. Ergänzt wird das System von zwei Nubert NuPro A100 (zum Test) als Surround und vier NuPro A100 als Front/Back Height Lautsprechern.
Fazit
Der Marantz AV7702 MKII ist legitime Nachfolger seiner Inkarnation ohne MKII und bietet alles was man sich von einer modernen Vorstufe wünschen kann. Kritik kann man nur auf hohem Niveau anbringen und wenn man danach sucht. Da wären die mangelnde Kompatibilität zu den Vorgängerformaten wie Neo:X zu nennen und kleinere Probleme mit der App und keine Presets. Ansonsten könnte man bemängeln, dass das (lohnende) Auro Upgrade mit 149€ zu Buche schlägt. Auf der anderen Seite muss aber der Kunde, der dies nicht wünscht, nicht für ein unnötiges Feature mitbezahlen. Auf der Habenseite bleibt die Kompatibilität zu allen drei 3D-Soundformaten hervorzuheben und eine beleuchtete Fernbedienung, die eine gute Ergonomie bietet. Insgesamt eine der interessantesten Vorstufen in diesem Preisbereich auf dem Markt.
Die Vorstufe ist ein optischer Leckerbissen
Vorteile:
variable Einstellungen für Stereo und Surround ohne in ein extra Menü
Audyssey XT32 Einmessung inkl. Pro Option
alle drei 3D-Tonformate werden unterstützt
übersichtliche Bedienung, insebsonder via App
diverse Multiroomoptionen
zahlreiche Ein- und Ausgänge
Nachteile:
Menü auf dem Geräte-OSD in Englisch egal welche Gerätesprache eingestellt
Netzwerk mitunter träge
keine verschiedenen Presets möglich
mangelnde Kompatibilität zu Vorgängersoundformaten
Wir testen diesmal eine Funklösung für Audiosignale aus dem Hause Syncronice. Dabei haben wir zwei verschiedene Sender und drei Empfänger im Einsatz, um alle Konfigurationen in der Praxis testen zu können. Ob die edlen kleinen Aluminiumboxen das halten, was sie versprechen, sehen wir uns im Folgenden genau an. Mit den Sendern Syncronice USB und Syncronice Hub und insgesamt drei Syncronice DX als Empfänger stehen uns eine Vielzahl an Möglichkeiten offen.
Drei Syncronice DX im Gruppenfoto
Einleitung
Funkverbindungen haben in der Audiowelt keinen leichten Stand. Wohl jeder, der sich schon einmal mit Bluetooth und einem zugehörigen Kopfhörer beschäftigt hat, kann das bestätigen. Je nach Gerät und Revision kommt es – sobald der Sender in der Hosentasche verschwindet – zu sporadischen Verbindungsabbrüchen oder Artefakten. Manchmal kommt es über lange Strecken zu gar keinen Problemen, wenn es dann zu Ausfällen kommt, ist es aber umso nerviger.
Da kommt der geneigte Heimkinobesitzer gar nicht auf die Idee, solch wackelige Angelegenheiten gar in seinem Heiligsten anzuwenden. Doch die Industrie scheint mit Airplay und seit neustem auch Yamaha mit MusicCast das Ganze umkrempeln zu wollen. Ersteres hat uns im Praxiseinsatz nicht überzeugen können (siehe hier). Seit längerem gibt es schon einen kleinen deutschen Hersteller, Syncronice, der nicht nur eine dauerhaft stabile Funkverbindung verspricht, sondern auch komplett synchrone Wiedergabe bei mehreren Empfängern. Grund genug für uns, das näher unter die Lupe zu nehmen.
Unboxing
Die jeweiligen Sender und Empfänger kommen in einer edlen Pappschachtel mit dem Firmenlogo zum Käufer. Darin befindet sich eine passgenaue Moosgummieinlage, die den eigentlichen Sender oder Empfänger schützt. Daneben ist eine kleine Pappablage für das Zubehör, auf das wir im nächsten Abschnitt eingehen.
Syncronice_review-02
Syncronice_review-03
Syncronice_review-04
Syncronice_review-05
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Syncronice_review-13
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Haptik und Optik
Die Syncronice Sender und Empfänger bieten alle durchweg eine sehr hochwertige Verarbeitungsqualität, die sich in einer guten Optik und Haptik wiederspiegelt. Dabei sind sowohl der Hub als auch der DX jeweils aus Aluminium gefertigt, das sich sehr wertig anfühlt. Der Syncronice USB hingegen ist, wie üblich für USB-Sticks, aus Kunststoff gefertigt, was zwar der Metalloberfläche der anderen Testkandidaten nachsteht, aber trotzdem in Ordnung geht. Die Fernbedienung des Syncronice Hub liegt gut in der Hand und ist aus Kunststoff gefertigt. Uns wäre natürlich eine Variante aus Aluminium lieber gewesen.
Zubehör
Das Zubehör ist nicht allzu umfangreich. Neben einem kleinen Handbuch und einem kurzen Cinchkabel liegt dem Syncronice DX (dem Empfänger) nichts bei. Dem Syncronice Hub (dem Sender) liegt noch zusätzlich eine Fernbedienung bei. Dem USB-Sender liegt kein Zubehör bei.
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Technische Daten
Die Funklösung von Syncronice arbeitet komplett autonom. Das heißt, man benötigt kein WLAN oder Bluetooth, sondern in der Minimalkonfiguration nur einen zur Quelle passenden Sender und den Empfänger und es kann losgehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn umständliche Treiberdownloads oder Konfigurationen sind nicht notwendig.
Die Optik kann komplett überzeugen
Die Syncronice Sender und Empfänger arbeiten allesamt mit einer Funkfrequenz von 2,4 GHz. Hierbei kommt der SKAA Sandard zum Einsatz. Um Interferenzen zu vermeiden wird sehr wenig Bandbreite benutzt (2 MHz/Kanal). Das Ziel ist dabei, dass keine anderen Systeme gestört werden, oder Syncronice gestört wird. So sollen 50 m Innenreichweite unter idealen Vorraussetzungen möglich sein. In der Praxis waren zwei Altbauwände kein Problem. Dabei werden 48kHz/16bit übertragen. Die maximale Übertragungsrate beschränkt sich dabei auf 480 kbit/s. Bei 24p Zuspielung kommt es beim Einsatz des Syncronice-Systems zu keinem spürbaren Versatz zwischen Bild und Ton. Grund dafür ist die Latenzzeit von 33ms, was 30p entsprechen würde. Die Verzögerung liegt daher unter einem Bild/Sekunde.Wenn sich allerdings der UHD-Standard mit 48p bzw. 60p durchsetzen wird, wäre ein noch kürzeres Delay wünschenswert. Mit einem AVR sollte durch die Einmessung auch dieser Versatz mühelos ausgeglichen werden.
Der Syncronice USB ist ausgesprochen kompakt
Kommen wir nun im Detail zu unseren drei Testgeräten. Der Sender Synronice USB bietet in einem angewinkelten USB-Stick-Gehäuse (aus Kunststoff) die Technik zum Senden. Einmal an den PC oder Mac angeschlossen, wird das Gerät sofort erkannt und als Standardaudiogerät festgelegt. Dem Senden von Tonsignalen steht so nichts mehr im weg und man kann sofort loslegen. Einen Nachteil hat das allerdings doch, da hier kein ASIO sondern der normale Windows Standard zum Einsatz kommt. Der Vorteil ist allerdings die uneingeschränkte Kompatibilität und die hohe Usability. Als Schmankerl kommt noch die optionale Möglichkeit, den Stick auch als Sender an einem Synology NAS System anzuschließen. Dann kann man die Musik aus dem Netzwerk streamen und diese problemlos via Laptop, Smartphone, Tablet oder gar der Apple Watch fernbedienen.
Mit Knick zu besserer Signalqualität
Die zweite Sendeeinheit ist der Syncronice Hub, der mit seinen Maßen von 26 mm x 10,4 cm x 10 cm (H x B x T) und 200g Gewicht sehr kompakt ausfällt. Dabei fällt das Aluminiumgehäuse haptisch positiv auf, mit hochwertiger Anfassgüte und sauberer Beschriftung. Neben dem Funksignal zum Übertragen von Tonsignalen kann der Hub außerdem Infrarotsignal der beiliegenden Fernbedienung empfangen mit deren Hilfe man Lautstärke und Eingang beeinflussen kann. Damit ist auch stumm schalten kein Problem.
Der Syncronice DX ist der Empfänger, der im Bereich von 19 Hz bis 21000 Hz alle Signale entgegennimmt und diese dann an den Verstärker weitergibt. Mit einem Rauschabstand von über 100 dB(A) an den Digitalausgängen und 97 dB(A) an den analogen Ausgängen steht einer hochwertigen Wiedergabe nichts mehr im Weg. Die Maße und das Gewicht sind identisch zum Synronice Hub. Der DAC ist in diesem Fall der Cirrus Logic CS4341.
Anschlussmöglichkeiten
Der USB-Sender verfügt aus naheliegenden Gründen nur über den namensgebenen USB-Anschluss. Die anderen Einheiten sind deutlich anschlussfreudiger. So bieten sowohl der DX als auch der HUB alle üblichen digitalen und analogen Ein- beziehungsweise Ausgänge. Neben optischem und elektrischem Digitalanschluss gibt es auch Cinchbuchsen. Daneben gibt es weitere Sendervarianten für Mobilgeräte, auf die wir weiter unten eingehen werden. Mit Strom wird der Syncronice Hub über ein beiliegendes Standard USB Netzteil mit Mini-USB Anschluss versorgt. Der Syncronice DX hat ein proprietäres Netzteil beiliegen. Der Syncronice USB ist genügsam und begnügt sich mit dem, was er aus dem PC oder NAS an Strom zur Verfügung gestellt bekommt.
Der Syncronice DX zeigt sich anschlussfreudig
Der Syncronice Hub steht dem in nichts nach
Einsatzmöglichkeiten
Wie kann man das Syncronice aber konkret in der Praxis nutzen? Wer unsere Berichte kennt, weiß das wir jede einzelne der Varianten auch konkret in der Praxis so genutzt haben und diese auf Herz und Nieren getestet haben. im Detail haben wir folgende Szenarien verwendet:
Einfache Funkverbindung. Nicht immer kann oder will man ein Kabel quer durch den Raum legen. Bestes Beispiel ist hier die Nutzung mit einem Laptop oder Macbook. Mit anderen Adaptern, auf die wir weiter unten eingehen, ist es so einfach möglich, ein Smartphone oder Tablet mit der Anlage zu verbinden. Es kam bei uns zu keinem einzigen Ausfall, während AirPlay von Apple (Apple TV 3 in Kombination mit einem Macbook Air) sich als weit weniger beständig erwies. Hier zeigen die Syncronice Geräte, dass Funk auch problemlos funktioniert.
Synchron laufendes Multiroomsystem. Man kann mehrere Empfänger koppeln. Wenn man die Anleitung im Handbuch befolgt, dann ist die Installation in weniger als 5 Minuten erledigt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In insgesamt drei Räumen, die wir jeweils mit Nubert NuPro A100
ausgestattet haben, läuft die Musik, die wir am Sender zuspielen, absolut synchron. So macht Multiroom richtig Spaß, eindeutige Empfehlung.
Ausrichten und Beschallen von kleineren Feierlichkeiten. Auch das funktioniert sehr gut. Besonders praktisch ist hier, dass man sich eine Vielzahl von Kabeln spart. Wir haben bereits zwei längere Beiträge dazu verfasst: Blogeintrag 1 und Blogeintrag 2
Anschluss von Surroundlautsprechern im Heimkino. Die Nutzung im Heimkino hat sich als unkompliziert erwiesen, allerdings sollte man den Zeitversatz beachten, wenn man nur einzelne Lautsprecher via Funk anspricht. So entsprechen die 33 Millisekunden einer Zusatzdistanz von 11,3 m. Damit das vom AVR richtig erkannt wird, kann man entweder die automatische Einmessung verwenden oder aber trägt händisch die Differenz der Distanzen ab. Da die meisten AVR eine Begrenzung von 12 m haben, wäre hier keine kürzere Latenzzeit wünschenswert, weil man so einfacher über Funk angeschlossene und herkömmliche Boxen in einem System verbinden kann
Die Syncronice Komponenten können mit ihren kompakten Abmessungen punkten
Bedienung
Die Bedienung auf Seiten der Sender ist denkbar einfach. Die Verbindung besteht, sobald ein Signal abgespielt wird. Dann leuchtet der Empfänger orange. Mit einem Druck auf den Knopf auf der Vorderseite wechselt er von orange auf grün und damit sind die beiden gepaired und der Sender im Empfänger gespeichert. Will man mehrere Empfänger mit dem Sender verbinden, muss man einen Master definieren und die restlichen danach als Slave konfigurieren. Was kompliziert klingt, ist in der Praxis ganz einfach. Am Ende steht dann eine synchrone Signalausgabe aller Empfänger.
Syncronice Hub mit Möglichkeit den Ausgangspegel zu ändern
Der Syncronice Hub bietet die Möglichkeit den Ausgangspegel über einen Dip-Schalter an der Rückseite im Bereich von -6 dB über – 3 dB auf 0 dB zu schalten. Die Eingänge am Hub lassen sich via Fernbedienung durchschalten. Auch eine Lautstärkeregelung ist so aus der Ferne möglich. Weiterhin kann man über einen Knopfdruck den Hub muten und die ihn ein- oder ausschalten. Dabei bestätigt eine LED im oberen Bereich, ob die Eingabe erfolgreich gesendet wurde.
weitere Produktvarianten
Im Senderbereich gibt es für nahezu jede erdenkliche Variante einen entsprechenden Spezialadapter: So bedient der Syncronice Lightning die Bedürfnisse all derer, die mit einem aktuellen Gerät von Apple unterwegs sind. Preislich sind dafür 79€ fällig. Das Pendant für das Android Lager ist der Syncronice microUSB für 69€.
Fast zu schön um ihn hinter einem Lautsprecher zu verstecken
Als Empfänger gibt es neben den von uns getesteten Syncronice DX noch eine kleinere Variante, die auf den Namen Syncronice DX Mini hört. Dieser kommt nur mit Digitalausgängen und verzichtet daher auf den DAC. Dafür kostet der DX Mini auch nur 99€. Ganz neu ist der Syncronice Amp Mini, der den Anschluss von passiven Boxen ermöglicht. Dafür hat er zweimal 50W zur Verfügung (4Ohm). Noch ist der Verstärker nur vorbestellbar, soll aber bereits in den nächsten Tagen verfüg- und lieferbar sein. Ein sehr spannendes Produkt, für das 299€ aufgerufen werden.
Fazit
Syncronice hat zwei große Ziele: Das erste ist eine möglichst einfache Funkverbindung und das zweite die namensgebende Synchronität. Beides funktioniert erstklassig und ohne Tadel. Ganz ehrlich, wir sind begeistert! Sicher hat das System seinen Preis, aber dafür spart man sich Nerven und Gefrickel mit einer Verbindung, die dann im schlimmsten Fall instabil läuft. All das gehört mit Syncronice der Vergangenheit an. Schade ist es nur, dass man für unterschiedliche Endgeräte unterschiedliche Sender braucht. Vorteile:
Ein paar weitere Details zur verwendeten Technik haben wir direkt bei Syncronice angefragt. Wir bedanken uns bei Herrn Christoph Grundig für die schnelle Beantwortung unserer Fragen.
Welche Übertragungsrate (kbit/s) bietet das Syncronice System auf Sender- und Empfängerseite? 480kbps Werden die Daten komprimiert? Es findet keine Komprimierung statt, Qualität liegt über CD-Niveau Ist High Res Audio möglich, wenn ja bis zu welcher Auflösung? Mit High Res meinst du vermutlich 24bit. Dies wäre nur bei massiven Latenzen möglich, womit Syncronice “nur” noch ein Musik-Streaming System wäre und nicht das flexibelste System am Markt, da es auch den Ton aus Filmen und Spielen synchron überträgt. Wir haben den aus unserer Sicht besten Kompromiss zwischen Klangqualität und Flexibilität getroffen. Es gibt für unterschiedlichste Anwendungen Syncronice Sender (so für iOS-Geräte mit dem Lightning Adapter, den USB Adapter für Laptops und den Micro USB Adapter für Android Geräte). Derzeit ist USB C in aller Munde, wird es da auch eine Syncronice Lösung geben? USB-C ist natürlich interessant doch trotz der Verfügbarkeit an ersten Geräten herrschen hier noch viele Unklarheiten. Von USB-C gibt es nur auf den ersten den Blick den einen “Traum-Anschluss”, da sich intern die Anschlüsse unterscheiden. Z.B. mit und ohne Power-Mode etc. So schön eine Welt mit nur einem oder zumindest nur USB-C und Lightning wäre, momentan warten wir noch etwas ab und testen natürlich trotzdem bereits fleißig. Wir erleben immer wieder, dass unsere Leser nach silbernen oder weißen Farbvarianten fragen, gibt es bei Euch Planungen zu weiteren Farbvarianten? Momentan sind nur schwarze Varianten in Aluminium verfügbar. Eines der beeindruckenden Features war die absolut unproblematische Plug ‚n‘ Play Funktionalität. Könnt ihr uns Details dazu geben, wie man den ganz unterschiedlichen Geräten (vom iOS Smartphone bis zum klassischen Desktop PC)
“beibringt“, dass der kleine Sender die Musik übertragen soll? Das “Geheimnis” sind Mikroprozessoren, die ausschließlich für Pro-Wireless-Audio designed wurden und nicht von WLAN oder Bluetooth “abgezweigt” wurden. Wir sind zudem offizieller Apple Partner und haben eine Lizenz, die reibungslose Kompatibilität gewährleistet. Beim USB Sender ist das Teil sehr langer und umfangreicher Tests mit hunderten Systemen auf Windows, Mac und Linux-Basis. Im Grund sind alle Sender “externe” Soundkarten. Welche Teile Eurer Lösung sind “Made in Germany“? Syncronice Hub Syncronice DX Syncronice DX Mini Syncronice Amp Mini Im Praxiseinsatz schnitt Eure Funklösung deutlich besser ab als Apples Airplay, was ist dafür die Ursache, falls man das pauschal aus der Ferne beurteilen kann? Siehe Antwort 6
Zum Abschluss nocheinmal alle Bilder unseres Testes in einer Galerie:
Epson positioniert seinen Full-HD Beamer EB-U04 für private und berufliche Verwendung. Somit darf ein gutes Bild für Filmgenuss wie auch farblich akkurate Darstellung für den beruflichen Einsatz erwartet werden. Ob dies gelingt, soll dieser Test zeigen.
Technischer Überblick
Bevor der Beamer detailiert untersucht wird, schauen wir uns die wesentlichen technischen Daten an:
3LCD-Projektionssystem
Farbhelligkeit von 3000 Lumen (2100 Lumen im Sparmodus)
Weißhelligkeit von 3000 Lumen (2100 Lumen im Sparmodus)
Auflösung 1920×1200, 16:10
Kontrast 15000:1
Lampe mit 200W, 5000h Lebensdauer (10000h im Sparmodus)
Projektionsgröße 30-300 Zoll
Full-HD mit einem Projektionssystem, welches sich durch lebendige Farben und kein Regenbogeneffekt auszeichnen soll. Mit 3000 Lumen sollte quasi immer ein gutes Bild möglich werden. Klingt soweit vielversprechend.
Videotechnisch werden folgende Anschlüsse angeboten:
2x USB 2.0 (1x Typ A, 1x Typ B)
1x VGA
2x HDMI, davon einer MHL-fähig
1x Composite-Eingang
Optional: WLAN nach 802.11 b/g/n
Von den Anschlüssen her sind alle wichtigen Anschlüsse vertreten, hier gibt es keine Beanstandungen.
Unboxing
Epson EB-U004 Unboxing 1
Epson EB-U004 Unboxing 2
Epson EB-U004 Unboxing 3
Epson EB-U004 Unboxing 4
Epson EB-U004 Unboxing 5
Epson EB-U004 Unboxing 6
Epson EB-U004 Unboxing 7
Epson EB-U004 Unboxing 8
Epson EB-U004 – Aufsicht
Epson EB-U004 – Bedienfeld im Detail
Epson EB-U004 – Anschlussterminal
Epson EB-U004 – Frontansicht
Epson verpackt seinen EP-U004 Beamer sicher und zweckmäßig. Die beiliegende Tragetasche ist Schutz und funktionaler Bestandteil zugleich. Schön ist, dass Batterien für den direkten Start gleich beiliegen. Für einen Beamer, der sich an Heimkinobenutzer mit richtet, wäre ein HDMI-Kabel als Beigabe begrüßenswert. Eine HDMI-Quelle wird sich in einem aktuellen Haushalt deutlich eher finden als ein VGA-Ausgang.
Das Design ist klassisch und in der weißen Farbe ordnet sich der Beamer überall ein. Die leicht strukturierte Oberfläche ist ein schönes Detail und wirkt wertiger als ein glattes Gehäuse.
Erste Eindrücke
Der Beamer ist überraschend leicht mit ca. 2,5 kg, was nicht viel mehr ist als ein typisches Notebook. Die Transporttasche ist somit auch praktisch nutzbar und für den Außeneinsatz geeignet.
Für den ersten Bildeindruck wurde eine HDMI-Verbindung mit dem eigenen Ultrabook hergestellt und das Bild gefällt beim ersten Betrachten. Die Farben werden satt dargestellt und verglichen mit dem Bildschirm, gleichen sich die Bilder stark. Auffällige Farbabweichungen bleiben glücklicherweise aus.
Im normalen Betrieb merkt man die Hitzeentwicklung an den Lüftungsausgängen deutlich – die Luft ist merklich warm bis heiß. Direkt daneben würde ich nichts hinstellen wollen – der Hinweis aus der Bedienungsanleitung ist keine übervorsichtige Floskel. Durch die Wärmeentwicklung sind auch die Lüfter gut hörbar. Der Eco-Modus reduziert dies merklich, was aber zu Lasten von Helligkeit und Kontrast geht. In einem typischen Raum, ohne starke direkte Sonneneinstrahlung, ist dies aber keine schwere Einschränkung und der Epson Beamer liefert weiterhin ein Bild, was hell genug ist.
Die eingebauten 2 W Lautsprecher sind akustisch keine Wunder, für eine akustische Untermalung einer Präsentation sind sie ausreichend. Lediglich bei maximaler Lautstärke verzerren sie, was daher zu vermeiden ist und den Erwartungen entspricht.
Epson bietet eine optionale Deckenhalterung für den Beamer an. Die passende Menüeinstellung, um das Projektionsbild zu spiegeln, ist selbstverständlich vorhanden.
Bedienung und Menü
Bedienen kann man den Beamer auf zwei Arten: am Gerät selber oder über Infrarot-Fernbedienung.
Die Knöpfe am Beamer sind klar beschriftet und haben einen guten Druckpunkt und geben merklich Feedback. Auch beim seitlichen Drücken hat man keinen schwabbligen Knopf vor sich, sondern gibt ein klares Feedback und wird zuverlässig erkannt.
Epson EB-U004 – Menü
Das Menü ist gut strukturiert und man findet schnell die gesuchte Einstellung. Für ein gutes Bild nach den eigenen Vorstellungen stehen alle wichtigen Parameter zur Verfügung. Positiv sind die verschiedenen Farbmodus-Presets, die individuell angepasst werden können. Die Voreinstellungen sind stimmig abgestimmt und eine gute Basis für individuelle Feinjustagen.
Neben der Bedienung am Gerät lässt sich der Beamer mit der beiliegenden Fernbedienung steuern, die funktional daherkommt. Erfreulich ist, dass passende Infrarot-Empfänger an beiden Beamerseiten (vorne und hinten) verbaut sind, dass auch über Wandreflektionen das Signal zuverlässig erkannt wird. Was beim seitlichen Drücken der Tasten auffällt, dass diese stark nachgeben und somit keinen klaren Druckpunkt zeigen. Dies ist etwas Schade, aber jammern auf hohem Niveau.
Bildqualität
Für die Beurteilung der Bildqualität wurde ein Vergleich mit dem Plasma-TV Panasonic Viera TX-P46S20E, welcher im Frühjahr 2010 veröffentlicht wurde, durchgeführt. Beide Geräte wurden am HDMI-Out des AVR Yamaha RX-V779 angeschlossen und zeitgleich angesteuert. Als Quelle dienten Blu-Ray-Player (Oppo 93EU) und Notebook (HP Spectre x360), jeweils via HDMI angeschlossen.
Für den Filmtest starten wir mit Tron:Legacy, erste Szene bis zur Kamerafahrt des Hauses von Flynn. Die leuchtenden Linien werden vom Beamer sehr gut wiedergegeben und heben sich deutlich vom schwarzen Raster ab. Der Schwarzwert kann aber mit dem Panasonic-Plasma nicht mithalten und ist eher einem dunklen Grau zuzuordnen. Gerade beim Kameraschwank an den Hochhäusern vorbei fehlt es an Tiefenzeichnung und die Schattenbereiche laufen schwarz zu. Dadurch geht gegenüber dem Plasma etwas an Plastizität verloren. Dies setzt sich auch in den Wasserspiegelungen fort, die beim Plasma mehr Tiefe zeigt.
Beim Live-Konzert Metallica: Through the Never überzeugen wieder die Lichteffekte, die klar herausstechen. Eine große Bildprojektion beeindruckt und untermauert die Kinoatmosphäre ausgezeichnet. Das Tiefenproblem ist hier auch ersichtlich, das Konzert legt aber ein höheres Tempo vor, so dass dies weniger beim normalen Betrachten auffällt.
Weiter geht es mit Avatar. Die Landschaftsaufnahmen beeindrucken aufgrund der Projektionsgröße und Lebendigkeit. Tagesaufnahmen liegen dem Epson-Beamer besser.
Dies zeigt sich auch beim Musikvideo Lord oft he Rings Medley von Lindsey Stirling. Die Landschaft und die Gegenlichtaufnahmen wirken sehr lebendig und authentisch. Klasse Arbeit!
Zum Abschluss der Bewegtbilder folgt ein Schwarz-Weiß-Musikclip: Justin Williams feat. Lindsey Stirling mit Lying. Die Details und feinen Strukturen des Mikrofons werden detailliert und sauber wiedergegeben. Kein zucken oder ausfransen der Linien – ausgezeichnet! Da steht der Epson dem Panasonic-Plasma in nix nach. Schade ist, dass das Beamerbild merklich zu warm ist. Die eingesetzte 3LCD-Projektionstechnik sorgt für satte Farben, die hier deutlich konträr sind. Mit einer Stufe kühleren Farbtemperaturabgleich und einer reduzierten Farbsättigung erreiche ich ein annehmbares Bild. Setzt man sich ausführlich mit dem Gerät auseinander, so kann man noch mehr Neutralität aus dem Gerät herauskitzeln.
Beim Betrieb am PC für Präsentationen macht der Epson-Beamer eine gute Figur. Verschiedene Auflösungen und Seitenformate werden klaglos verarbeitet und dank VGA und HDMI dürfte sich jedes Gerät anschließen lassen. Daneben ist auch ein Anschluss via USB möglich. Interessant an dieser Option ist, dass der PC-Mauszeiger übertragen werden kann und größer dargestellt wird. Epson bietet dafür drei verschiedene Darstellungsformen in den Menüeinstellungen an. Somit sind auch Bedienfolgen für Softwareschulungen auch aus größerer Entfernung klar erkennbar.
Mit dem optional erhältlichen Wireless LAN Empfängers ELPAP10 kann der Beamer auch drahtlos angesteuert werden. Dies gibt mehr Bewegungsfreiheit ohne Stolperfalle. Schade ist lediglich, dass ohne Blick in die Bedienungsanleitung es nicht ersichtlich ist, dass WLAN nicht eingebaut ist. Das Menü erlaubt auch ohne WLAN-Zubehörstick die komplette Netzwerkkonfiguration. Hier wäre eine andere Realisierung selbsterklärender.
Die verschiedenen Videoeingänge können auch parallel genutzt werden. Dank Splitscreen-Funktion können zwei Eingänge parallel dargestellt werden, was gerade im beruflichen Präsentationseinsatz die Anwendungsmöglichkeiten erweitert und den Epson flexibel macht.
Fazit
Epson hat mit dem EB-U04 einen leichten Mehrzweckbeamer im zeitlosen Design im Programm. Das Versprechen der 3LCD-Projektionstechnik nach deutlich lebendigeren Bildern wird er gerecht und ist damit klar über den Marktdurchschnitt in diesem Preissegment. Der notwendige Projektionsabstand ist gering, so dass auch in kleineren Räumen großes Kinoerlebnis möglich wird. Mit verschiedenen Farbmodi-Presets und guter Anpassbarkeit steht dem großen Bild nach dem eigenen Geschmack nichts im Weg. Lediglich beim Schwarzwert und Tiefenzeichnung kann er keine Rekorde in der Klasse aufstellen – bietet aber gute Performance und sorgt für viel Spaß beim Heimkino.
Im Präsentationsumfeld gibt er sich keine Blöße und ist vielfältig einsetzbar. Dies verdankt er seinen zahlreichen Videoeingängen, der Splitscreen-Funktion wie auch dem geringen Transportgewicht. Überraschungen vor Ort müssen nicht mehr sein.
Tolle Performance für wenig Geld – in diesem Segment eine gute Wahl.
Ich bedanke mich bei Mein-Heimkinotest.de und Epson für die Lesertest-Aktion. Anbei noch alle Bilder in einer Komplettgalerie:
Die NuPro A100/200/300 gibt es seit Ende 2013 bei der schwäbischen Firma Nubert. Im Juni 2016 hat sie ein kleineres Update bekommen. Worin das genau besteht und wie sich das in der Praxis auswirkt, schauen wir uns im Folgenden an.
Nubert NuPro A300 Vorderseite: kein Unterschied
Rückseite NuPro A300, links alte Revision, rechts neu
Optisch und klanglich altbewährt…
Prinzipiell handelt es sich um ein Refresh, das heißt, optisch gibt es keine Änderungen, was aber nicht schlecht ist, denn das Lackfinish konnte uns schon bei unserem ersten Review (Link: http://mein-heimkinotest.de/die-nupro-a100/) überzeugen. Auch der Klang ist unverändert geblieben. Diese beiden Punkte sind ein klarer Vorteil für Aufrüster: Die „neue“ nuPro unterscheidet sich nicht von der „alten“.
Nubert NuPro A100, auch hier unterscheidet sich die alte von vorn nicht von der neuen Revision
Der USB Anschluss verrät die neue Version links
Das führt auch gleich zu dem Punkt, warum dieser Bericht mit „Kurz-Review“ beschrieben, die wesentlichen technischen Details sind alle gleich geblieben und auch die Beschreibung des Klangs ist unverändert (gut). Doch was macht dann das Refresh aus?
… unter der Haube auf aktuellen Stand gebracht
Wir wählen die Überschrift bewusst dezent, denn viel hat sich nicht getan. Die grundlegenden Leistungsdaten sind gleich geblieben, so geht die A100 weiterhin mit zweimal 60W Dauerleistung (zweimal 80W Musikleistung) an den Start (A200: 80/100W, A300: 100/125W). Neu ist der USB-Anschluss an der Rückseite. Das heißt aber nicht, dass die NuPro jetzt zwei USB-Eingänge bietet, sondern wie auch die großen NuPro Standboxen A500 und A700, einen Stromausgang für Geräte bietet, die sich via USB speisen lassen. So lässt sich beispielsweise ein Chromecast Audio aus dem Hause Google nutzen, um einen Netzwerkzuspieler direkt an die Boxen anzuschließen. Auch ein Nubert nuFunk Modul wurde eigens für diesen Zweck entwickelt. Das hört auf den Namen EU-1 (nähere Infos hier: Nubert nuFunk EU-1) und bietet analogen und digitalen Signalstrom. Praktisch ist die neue Stromversorgung in jedem Fall, wie wir auch schon der NuPro A700 im Test bestätigten. Denn auch das Laden eines Smartphones bei gleichzeitiger Nutzung als Quelle ist so möglich.
Die neue Anschlusssektion
Die zweite „Neuerung“ ist die upgedatete Software. In Anführungsstrichen deshalb, weil es den Softwarestand bereits seit dem Jahr 2014 auf der AS-250 gibt (hier zu unserem Review). Neu ist die Funktion AGAIN, die einen Lautstärkeausgleich zwischen den Quellen vornimmt. Im Test fiel auf, dass am besten alle Boxen bei Verwendung des Analog-Eingangs die gleiche Einstellung bekommen, da sonst Lautstärkeunterschiede trotz gleicher Volume-Einstellung auftreten (im speziellen Beispiel eine A300 als Center zwischen zwei A700 mit Mastervolume 50).
NuFunk im Einsatz
Im ursprünglichen Test der NuPro A100 hatten wir noch die Fernbedienung bemängelt, die uns nicht hochwertig genug erschien. Insbesondere fiel das auf, nachdem die NuPro A700 eine deutlich wertigere mit Softshell Grip mitbrachte. Da die neue Revision der A100 (und auch die A200, A300 und AS-250) jetzt auch auf diese Lösung setzt, entfällt der Kritikpunkt. Die A100 wird somit deutlich angenehmer zu bedienen, auch wenn der Abstrahlwinkel minimal kleiner geworden ist. Druckpunkt und Wertigkeit gleichen diesen Aspekt aus. Einzig wünschenswert wäre es, dass noch zusätzliche Tasten zur direkten Anwahl der Presets, die sich direkt an der Box einstellen lassen, vorhanden wären.
Links die neue Fernbedienung, rechts die der früheren Revision
Die Preise bleiben dafür bei allen Lautsprechern gleich, womit der interessierte Käufer einen Mehrwert erhält. Derzeit sollte nur noch die neue Revision erhältlich sein.
Fazit
Für dasselbe Geld eine auf den aktuellen Stand gebrachte Aktivbox, die uns schon zuvor überzeugen konnte, ist auf jeden Fall (wieder) eine Empfehlung wert. Die Pflege für ein drei Jahre altes Produkt, das dann in wesentlichen Punkten verbessert wurde, nötigt in einer Zeit der immer kürzeren Produktzyklen Respekt ab. Die NuPro A100 war eine sehr gute Box, die nach dem Update für denselben Preis noch besser wird.
Vorteile:
herausragender Tiefgang bei kompakten Abmessungen
wertige Verarbeitung
Anschlussvielfalt inklusive USB-DAC
intuitive Bedienung
vielfältige Einstellmöglichkeiten zur individuellen Klangregulierung
Refresh bringt Mehrwert, u.a. bei der Fernbedienung
Nachteile:
Wertigkeit der Fernbedienung hält nicht mit dem Rest mit
Wenn man unsere Tests so ansieht, könnte man denken, dass der schwäbische Boxenbauer Nubert in erster Linie Aktivboxen baut. Dem ist aber mitnichten so. In einer langen Tradition werden seit Firmengründung Passivlautsprecher mit, laut eigenen Angaben, einem guten Preis-/Leistungsverhältnis entwickelt und direkt vertrieben.
Einleitung
25 Hz, 600 W Musikbelastbarkeit, 1,40 m Höhe, vier 180 mm Ultralongstroke Tieftöner und erhabene Eleganz in edlem Schwarz. Das ist der Stoff aus dem die Träume von Musikliebhabern sind, die stolz ihre Lautsprecher präsentieren wollen. Dazu noch ein, zumindest gemessen an den Daten, bezahlbarer Preis von 4500€. Quasi der Preisleistungssieger unter den Sportwagen. Das sind die Hauptmerkmale der NuVero 140, wie es im Detail aussieht, versuchen wir im folgenden Review zu klären.
Die NuVero 140
Die Speerspitze der Passivlautsprecher der Firma bildet dabei die NuVero Serie und ihr voran die NuVero 140. Einige werden sich sicher noch an die NuVero 14 erinnern, die bis zur Messe High End im Jahr 2015 diesen Titel innehatte. Aber das Bessere ist der Feind des Guten und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Entwicklungsingenieure Stellrädchen fanden, an denen sie den Vorgänger noch verbessern konnten. Das Ergebnis ist die NuVero 140, die in den Abmessungen gleich bleibt, aber klanglich zulegen soll. Wie der Lautsprecher mit einem Stückpreis von 2235€ sich in unserem Test schlägt, könnt ihr im Folgenden nachlesen.
Die Hochglanzfront und der matte Korpus bilden eine farbliche Einheit
Haptik und Optik
Die Optik der Nubert NuVero 140 ist zweigeteilt. Während das Klangsegel (das ist die Bezeichnung für die gebogene, leicht überstehende Schallwand der Lautsprechervorderseite) auf einen metallischen Hochglanzlack setzt, ist der eigentliche Korpus mit Nextel belackt. Das ist eine spezielle, matte Oberfläche die auch zur Haptik beiträgt. Die Boxen gibt es in den Ausführungen “Kristallweiß”, “Goldbraun” und “Diamantschwarz”. Vor Ort haben wir die schwarze Version. Alle Farben haben nun gemein, dass sie farblich “Ton in Ton” gehalten sind, auch wenn Korpus und Klangsegel unterschiedliche Lacke verwenden. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass das Kristallweiß ein strahlendes Weiß ist, wie man es sich nur wünschen kann. Genauso wie das Diamantschwarz nun ein tiefes und sattes Schwarz ist. Das ist deshalb erwähnenswert, weil die vorherigen Farbvarianten der NuVero Serie weder Ton in Ton noch gedeckte Farben waren, das Anthrazit ging ins gräuliche und das Cremeweiß in den namensgebenden Cremeton. Nun versucht der Boxenbauer eine neue mainstreamigere Lösung. Dass das kein Nachteil sein muss, zeigen unsere Bilder, auf denen die NuVero 140 einen ausgesprochen guten Eindruck macht.
Der metallische Look des Klangsegels kann überzeugen
Was die Haptik angeht, so ist das Klangsegel typisch glatt wie alle Hochglanzmetalliclacke. Damit geht auch eine große Anfälligkeit für Fingerabdrücke aller Art einher. Das Nextel ist gar noch deutlich anfälliger, was Berührungen angeht, hier bleiben hellere “Schmauchspuren” nach Berührungen zurück. ZurEntfernung ist Glasreiniger geeignet, worauf auch in der Bedienungsanleitung hingewiesen wird. Dabei hat gerade die Nexteloberfläche eine hervorragende Anfassqualität, die weniger wie ein Lack sondern eher wie ein Stoff oder Wildleder wirkt. Die Traversen sind aus massivem Edelstahl gefertigt, was sowohl optisch als auch haptisch die absolute Krönung darstellt. Durch die silberne Farbegbung ergibt sich ein Kontrast zum Korpus, der ein Blickfang ist. Auf der anderen Seite passt es aber sehr gut zum sehr technischen Auftritt der NuVero 140. Zu jeder Box liegt ein Metallgitter im jeweiligen Farbton bei. Zur Anbringung werden Stifte im Gitter verschraubt und anschließend in Hülsen des Klangsegels eingesetzt. Das Ergebnis ist bombensicherer Halt und ausreichender Schutz der Chassis durch Fremdeinwirkung. Ein Detail für die Pefektionisten: Da die Aufnahmehülsen gerade bei Kristallweiß oder Goldbraun sich von der Oberfläche des Klangsegels abheben gibt es optional die Abdeckkappen Nubert NuVero AK-10 im Webshop erhältlich. Für ein Paar der NuVero 140 sind hiervon 16 Stück notwendig, was vier solcher Sets entspricht.
Wer genau hinsieht, erkennt leichte Spuren von Fingerabdrücken auf vielen unserer Fotos, der Preis, den man für die beeindruckende Optik zahlen muss
Zubehör und Montage
Nach der Lieferung via Spedition (Bordsteinkante) und dem Hochtragen des Lautsprechers geht es an das Auspacken. Dabei wird schnell klar, wie gut die NuVero 140 gegen etwaige Transportschäden gesichert ist. Hier wurden sich offenbar viele Gedanken gemacht, wie man den Lautsprecher und insbesondere das empfindliche Klangsegel gut geschützt zum Kunden (oder in unserem Fall zum Tester) transportieren kann. Neben den bereits erwähnten, für sicheren Stand notwendigen, Edelstahltraversen und den Metallgittern inklusiver Befestigung liegt der Box das Handbuch, ein Imbus zum Befestigen der Traversen und zehn Meter 1,5 mm² Lautsprecherkabel aus Kupfer, bei. Dazu kommen noch pro Box zwei Bassreflexrohrstopfen um den Bass der Box zu bändigen und das Gehäuse zu verschließen. Besonders erwähnenswert ist noch das Paar Handschuhe, durch das man beim Aufbau und der Montage die oben erwähnten Fingerabdrücke ohne Mühe verhindern kann.
Die beiliegenden Handschuhe und das Firmenmaskottchen „Nubi“
Was die Montage angeht, möchten wir uns zunächst die Abmessungen und das Gewicht der NuVero 140 ansehen. Eine Box hat Maße von 142,5 cm (Höhe) x 23,4 cm (Breite inkl. Klangsegel) und 42,5 cm (Tiefe) bei einem Gewicht von 48 kg. Das sind ansehnliche Werte und gerade wenn man den Stückpreis von über 2200€ betrachtet, sollte man sich auf jeden Fall einen zweiten Helfer zum Zusammenbau dazuholen. Das sagt auch der beiliegende Quick Startguide. Mittels der Anleitung und Kartonageteilen, die anleitungsgemäß zum Aufstellen mitgenutzt werden, bekommt man in wenigen Minuten die NuVero 140 aufgebaut. Wenn man dann noch die Verkabelung an den hochwertigen Terminals durchgeführt hat, steht dem Musikhören nichts mehr im Wege. Prinzipiell ist damit die NuVero einfach zu handhaben, in Anbetracht der Größe.
Das Kabelterminal mit Klangwahlschaltern
Handbuch
Der NuVero 140 liegt ein Handbuch bei. Das fällt mit sieben Seiten (Garantiehinweise bereits abgezogen) ausgesprochen ausführlich für einen passiven Lautsprecher aus. Dabei wird auf alle möglichen Details eingegangen. Neben den bereits erwähnten Hilfestellungen zum Aufbauen der Box findet sich auch der Hinweis, dass sich die Box akklimatisieren muss, um einen bestmöglichen Klang zu gewährleisten. Das ist insbesondere in der derzeitigen kalten Jahreszeit wichtig. Dazu kommen Erläuterungen zum Anschluss, zu den Klangwahlschaltern und deren Wirkung. Außerdem gibt es wertvolle Hinweise zur Aufstellung (sowohl für Stereo als auch für Surround) und der Verwendung der beiliegenden Stopfen um den Bass der NuVero 140 zu reduzieren und somit die Raumeinflüsse zu reduzieren. Für die technisch Interessierten gibt es zudem noch eine ausführliche Abhandlung zu den Konstruktionszielen der Chassis, der Frequenzweiche und des Gehäuses. Zum Abschluss gibt es noch sinnvolle Tipps zu Zubehör, die technischen Daten auf einem Blick, Hinweise zu Bi-Amping/Bi-Wiring und Pflegetipps, in denen auf die Reinigung der einzelnen Bestandteile des Lautsprechers eingegangen wird.
umfangreiche Hinweise zum Aufbau
Technische Details
Doch bevor wir uns unseren Klangtests widmen, möchten wir auf einige technische Raffinessen der NuVero 140 eingehen. Der Lautsprecher hat exakt dieselben Außenabmessungen wie der Vorgänger NuVero 14. Da stellt sich natürlich die Frage, ob hier schlicht ein Facelift vorgenommen wurde. Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn es wurden die Tugenden des Vorgängers, wie die grundlegende Gehäuseform mit Klangsegel und die Anordnung der Chassis nicht verändert. Das war es dann aber schon fast bei den Gemeinsamkeiten. Das sieht man auch schon von außen, es wurden komplett neue Mitteltöner verwendet. Im Hochton kommen ebenfalls komplett neu entwickelte Kalotten zum Einsatz. Die Tiettöner sehen zwar noch genauso aus, wurden aber auch grundlegend überarbeitet. Dazu kommt ein geringeres Gewicht. Doch Halt, ein geringes Gewicht ist doch kein Vorteil bei Boxen. Das ist richtig, bei Nubert hat man es aber geschafft, die Innenwände dünner zu gestalten, bei gleich bleibender Stabilität. Somit konnte das Nettovolumen gesteigert werden, bei gleichen Außenmaßen. Das Ergebnis ist auf dem Datenblatt, in Kombination mit den überarbeiteten Chassis, ein 3 Hz tieferer -3 dB Punkt. So erreicht die NuVero 140 eine untere Grenzfrequenz von 25 Hz (NuVero 14: 28 Hz). Das mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, der Kenner weiß aber, wie viel Aufwand jedes Hertz auf dem Weg zu den magischen 20 Hz bedeutet. Die grundlegenden 3 ½ Wege Konstruktion beim Topmodell wurde ebenfalls beibehalten. Dabei liegt die Trennfrequenz zwischen Mittel- und Tiefton bei 510 Hz, die zwischen Hoch- und Mittelton bei 2380 Hz.
Einer der vier massiven Tieftöner
Die NuVero 140 erreicht eine Nennbelastbarkeit von 440 W und eine Musikbelastbarkeit von 600 W bei einem Wirkungsgrad (1 W bei 1 m) von 85 dB. Dieser ist nicht allzu hoch, wenn man mit Mitwettbewerbern vergleicht. Die Ursache hierfür liegt in der niedrigen unteren Trennfrequenz und der Anzahl der Chassis begründet. Diese sind vier 180 mm Ultralongstroke Tieftöner mit einer Glasfaser-Sandwich-Membran, die mit ein wenig mehr als 30 mm auslenken können, zwei Mitteltöner mit 52 mm Durchmesser und eine Hochton Seidengewebekalotte mit 26 mm Durchmesser. Der Tieftöner wartet mit einer Masse von stattlichen 2700 g auf (womit allein schon 10kg des Gesamtgewichts erklärt sind), der Mitteltöner 350g und der Hochtöner 700 g.
aufgeräumtes Innenleben
Terminal und Klangschalter
Auf dem Terminal auf der Rückseite der Box sind vier Anschlüsse vorhanden. Die vergoldeten Klemmpaare lassen sich einfach drehen und haben einen Acrylglasmantel. So kann man sowohl Bananenstecker, als auch Kabelschuhe oder das pure Kabel nutzen. Damit ist Bi-Wiring und Bi-Amping nach Entfernen der Brücken zwischen den Anschlüssen problemlos möglich.
Wer die passiven Modelle der Firma Nubert kennt, dem sind sicher die Klangwahlschalter ein Begriff. Für alle anderen wollen wir die Wirkung noch einmal im Detail erklären. Nicht jeder Raum ist gleich, daher ist nicht immer und auch nicht für jeden Geschmack eine Neutralstellung und ein damit einhergehender linearer Klang der Boxen von Vorteil. Es gibt für drei Klangbereiche entsprechende Schalter: Hochton (Brillant, Neutral, Sanft), Mitten (Prägnant, Neutral) und Bass (Neutral, Reduziert). Laut Hersteller lassen sich so auch stark bedämpfte Hörräume im Hochton brillant beschallen. Der Bassschalter ist hingegen von Vorteil, wenn es zu Dröhnen oder bei basslastiger Musik zu Überhöhungen kommt. In der Bedienungsanleitung wird mit Diagrammen belegt, wie sich der Bassschalter, auch in Kombination mit den beigelegten Stopfen auf den Frequenzgang auswirkt. Eine Absenkung von maximal 9 dB bei 30 Hz ist so möglich. So bietet die NuVero 140 dem Hörer, der auf neutralen Klang im Raum wert legt, sinnvolle Hilfestellungen den linearen Klang zu erreichen. Hierbei wurde ein größerer Wert auf Verringerung der Bassperformance gelegt. Beim Vorgänger hingegen war mit der Einstellung „Voluminös“ eine Möglichkeit vorhanden den Tiefbass anzuheben. Als Grund für die Änderung nennt Nubert den Kundenwunsch einfacher eine dröhnfreie Wiedergabe zu erreichen, die durch eine wandnahe Aufstellung entsteht. Insgesamt sind zwölf Kombinationen möglich, womit für nahezu alle Räumlichkeiten eine sehr gute Klanganpassung möglich sein sollte.
Der Mittenschalter hingegen bietet eine interessante Funktionsweise, für die wir aus dem Handbuch der NuVero 140 die entsprechende Passage zitieren wollen: Die Kanten eines Lautsprechers verursachen mehr oder weniger starke Störungen im Abstrahlverhalten, sogenannte Kantendispersionen. Bei der nuVero-Serie wurden diese Störungen auf mehrfache Weise reduziert: Sowohl die Verrundung von Front und Kanten als auch die asymmetrische Position des Hochtöners reduzieren das Maß der Kantendispersion. Trotz dieser Maßnahmen bleiben kleinere „Reststörungen“ übrig. Der Mitten-Schalter ist eine Art schaltbare Kompensation dieser restlichen Kanteneffekte. Hierbei lässt sich wählen zwischen einer messtechnisch auf Achse linearen Einstellung Prägnant und einer vom messtechnischen „Ideal“ abweichenden, gehörmäßig „neutralen“ Einstellung Neutral. Axial gemessen ergibt sich damit eine schmalbandige Senke um 2,5 kHz, welche jedoch bei seitlichen Winkeln (ab etwa 10°) verschwindet. Aufwändige Hörversuche haben gezeigt, dass diese Senke jedoch eher einer „natürlichen“ Wiedergabe zugute kommt, als wenn sie messtechnisch „glattgebügelt“ wird. Daher wurde diese Stellung als Neutral bezeichnet und empfiehlt sich somit für die meisten klanglichen Anwendungen.
Hochtöner mit kleiner Vertiefung im Detail
Uns hat die Kombination aller Schalter auf neutral mit Ausnahme des Höhenschalters (auf sanft) in der Praxis für die meisten Musikstücke am besten gefallen. Mehr zum Klangcheck schreiben wir weiter unten. Insgesamt ergibt das eine Frequenzweiche, die nicht nur den sauberen und linearen dreieinhalb Wege-Betrieb ermöglicht sondern auch die oben beschriebenen Klanganpassungen. Dazu sind insgesamt über 70 Bauteile nötig. Dabei verfolgt der schwäbische Hersteller die Philosophie, dass sich saubere Ankopplung der einzelnen Wege und ein linearer Frequenzgang nur durch erheblichen Aufwand erreichen lassen. Damit die Ausfallwahrscheinlichkeit dadurch nicht steigt wird auf hochwertige Folienkondensatoren gesetzt, die hohen Qualitätsansprüchen genügen.
Mitteltöner im Detail
Doch nicht nur im Bereich der Weiche wird ein hoher Aufwand betrieben. Die NuVero 140 hat im Vergleich zum Vorgänger den bereits erwähnten komplett neu entwickelten Hochtöner auch neue Mitteltöner im Gepäck. Dabei kommen BMR-Treiber zum Einsatz. Der eigentliche Verwendungszweck liegt in der Vollbereichswiedergabe. Bei Nubert beschränkt man die Aufgabe der Chassis auf die Mitteltonwiedergabe, die laut Ansicht der Schwaben vom Flachmembrantreiber am besten gemeistert wird. Die Vorteile liegen dabei nicht nur in der besseren Wiedergabe, sondern sind auch deutlich komplexer. Normalerweise stellt bei Drei-Wege-Lautsprechern die die Verwendung von konischen Chassis ein Problem der Schallwand dar, die nicht mehr eben ist. Es kommt zu Beugungseffekten. Durch die Nutzung der flachen Bauweise entfällt dieser Effekt und eine noch linearere Wiedergabe soll so möglich sein.
Tieftöner im Detail
Die Chassis sind in einer Doppel D’Appolito Bauweise angeordnet, was effektiv die Abstrahlung zu Decke und Fußboden im Mittenbereich vermindern soll. Die Abstrahlung in der horizontalen wird dagegen breiter. Dadurch ist unabhängig von den räumlichen Gegebenheiten eine bessere Auflösung des klanglichen Geschehens möglich. Auch das gebogene Klangsegel dient nicht nur optischen Zwecken, sondern soll Kantendispersionen vermeiden. Man sieht hier bereits, dass alle Details bei einer Box der NuVero Serie zusammenspielen und nichts dem Zufall überlassen wird.
Da verwundert es nicht, dass auch die Bassreflexrohre überarbeitet wurden. Die NuVero 140 hat davon zwei, die sich beim Vorgängermodell noch beide im unteren Bereich der Lautsprecherrückseite befanden. Nun ist eines der beiden Rohre nach oben gewandert. Damit sollen effektiv Raummoden zwischen Decke und Boden verringert werden, da der Bass gleichmäßiger verteilt wird, was in der Praxis gut funktioniert.
Einsatzmöglichkeiten
Die NuVero 140 ist vielseitig einsetzbar, wenn man die enormen Abmessungen stellen kann und die Statik den 48 kg Lautsprecher aushält. Scherz beiseite, den Statiker muss man glücklicherweise nicht kontaktieren, sondern kann den Lautsprecher enorm variabel einsetzen.
Als klassische Stereolautsprecher. Hier wird die größte NuVero Box wohl am häufigsten anzutreffen sein. Hier kann der Lautsprecher seine Qualitäten voll ausspielen und beeindruckt mit hervorragender Musikwiedergabe, die ihresgleichen sucht. Mit einer unteren Grenzfrequenz von 25 Hz kann man, von tiefsten Orgelkonzerten abgesehen, Musik vollumfänglich genießen. Alles darunter bringt noch den Raum zum Beben, aber ist kaum noch hörbar. Den Raum Beben lässt auch die NuVero 140 schon, wenn es das Musikstück hergibt. Zusätzlich empfiehlt sich eine ausreichend stark dimensionierte Verstärkung, wenn ein größerer Raum (>40 qm) beschallt oder aber sehr laut gehört werden soll.
Als (Front-)Lautsprecher im Heimkino. Auch hier kann mit geeignetem Material gezeigt werden, das auf der Front kleine Satelliten, die maximal bis 80 Hz wiedergeben kein Land sehen. Aber auch abseits des reinen Tiefgangs ist es von Vorteil, die NuVeros im Heimkino zu haben: Denn auch in Filmen profitiert die Plastizität der Wiedergabe stark vom gewählten Lautsprecher. Ob das dem geneigten Filmfan dann den stattlichen Preis des Lautsprechers wert ist, muss er für sich selbst entscheiden. Doch klanglich wird er auf jeden Fall beeindruckt sein.
Das beiliegende Gitter zur Abdeckung der Front
Für die sonstigen Anwendungen die wir vorstellen, etwa „nebenbei hören“ oder als PC-Lautsprecher eignen sich die NuVero 140 natürlich auch, doch wäre es wohl mehr als dekadent, hierfür eine Empfehlung auszusprechen. Wer hingegen keine Unkosten scheut, kann hier für rund 4500€ ein Lautsprecherpaar für jeden Einsatzzweck erhalten.
Klangwahlschalter
Wie bereits in den technischen Details angemerkt, ist es möglich den Klang der nuVero an den individuellen Hörgeschmack anzupassen. Das kann je nach Raum, Musikstück oder individuellen Geschmack Sinn machen. Wir haben für die unterschiedlichen Musikstücke ein wenig experimentiert und diverse Schalterstellungen verwendet, die unserem persönlichen Geschmack am nächsten kamen. Welche das im Detail sind, steht beim jeweiligen Stück.
Klang
Der Klang der Schallwandler aus dem Hause Nubert ist neutral. Das trifft nicht jeden Geschmack, der Ansatz verspricht aber Reproduktion von Musik, wie vom Toningenieur und Künstler vorgesehen. Prinzipiell bedingt werden hier minderwertige Aufnahmen, oder solche mit klaren Verfärbungen, schnell entlarvt. Das Ergebnis ist im Bestfall eine Wiedergabe, wie bei einem Live-Event. Bedingt durch die beeindruckende untere Grenzfrequenz mussten wir eine Raummode bei 41 Hz korrigieren, was aber dank einer NuControl, ebenfalls aus dem Hause Nubert, kein Problem darstellte (Die Vorstufe haben wir ebenfalls schon ausführlich getestet, das Review findet sich hier). Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, Details dazu finden sich in den folgenden Abschnitten.
Nebenbeihören
Hier kann die NuVero 140 natürlich überzeugen, gerade auch bei leisen Lautstärken gibt es hier eine ungeahnte Detailfülle. Mit der Höhenschalterstellung auf sanft gibt es hier auch nie die Tendenz ein anstrengendes Klangbild zu haben. Denn gerade bei Popsongs können die Höhen in neutraler Stellung nach einiger Zeit nerven. Hier zeigt sich schonungslos die Trennschärfe des Lautsprechers. Durch die Schalter lässt sich aber ein sehr angenehmes Klangbild erzeugen.
konzentriertes Hören
Für das konzentrierte Hören nutzen wir ein gleichseitiges Stereodreieck mit Basisbreite von 2,75m. Dabei ist auch abseits der Spitze dieses Dreiecks ein angenehmer Sweetspot, der sehr breit ausfällt. Ein Zurücklehnen beim Musikhören wird also nicht sofort mit einer deutlich schlechteren Wiedergabe abgestraft. Hier zeigen sich die Vorteile der aufwendigen Konstruktion, die für ein breite Abstrahlung sorgen.
Die Basssektion der NuVero 140
Eagles: Hotel California
Beim Eagles Klassiker hört man gleich zu Beginn eine Gitarre, die in allen Details von der NuVero 140 realitätsgetreu wiedergegeben wird. Dabei löst sich die Musik beeindruckend von den Lautsprechern und schwebt vorm Hörer im Raum. Der Kickbass zu Beginn wird mit hoher Geschwindigkeit und Präzision wiedergegeben. Als dann die Stimme von Don Henley einsetzt, sorgt diese sofort für Gänsehaut. Beim zeitlosen Sound kann die NuVero 140 ihre Stärken ausspielen. Die Schalter haben wir bei der Wiedergabe komplett auf neutral gestellt. Vivaldi: Die Vier Jahrezeiten, Il Giardino Armonico
Was die Dynamik und die Impulstreue der Musik angeht, kann die NuVero 140 zu 100% überzeugen und zeigt, dass insbesondere Klassik wie gemacht für diesen Lautsprecher ist. Jedes Zupfen und jedes Streichen der einzelnen Instrumente wird fast greifbar und weiß durchaus zu überzeugen. Hier sind vor allem die Detailtreue, die Ortung der Bühne und die Trennschärfe zwischen den einzelnen Instrumenten referenzverdächtig. Dabei klingen die Geigen wie im echten Konzertraum, was durchaus zu loben ist, aber durchaus ungewohnt im eigenen Wohnzimmer. Allerdings hat das meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen, da mir das ein wenig zu anstrengend war. Mit der Schalterstellung der Höhen auf Sanft wurde die Wiedergabe deutlich weicher, was meinem persönlichen Empfinden eher entgegen kam. Hier zeigt sich wieder, dass die Möglichkeiten zur Klangwahl durchaus ihre Berechtigung haben.
Kommen wir nun zu spaßigeren Titeln, die nicht den letzten Anspruch auf Audiophilie haben. Marilyn Manson: Killing Strangers
Der Track, der dem Filmliebhaber aus dem Soundtrack von John Wick bekannt sein sollte, fordert insbesondere in den ersten Sekunden viel von den Tiefbassfähigkeiten der NuVero 140, die diesen Teil mehr als souverän meistert. Der Bass wird dabei eindrucksvoll und impulstreu wiedergegeben. Der Song macht auf der NuVero sehr viel Spaß und überzeugt. Da die Höhen des Stückes, wie für Manson typisch, angehoben sind, wurden die Höhenschalter auf „Sanft“ gestellt.
Trentemøller: Vamp
Wer nach Bass auf höchstem Niveau bis zu absoluten Abrisspegeln sucht, wird hier fündig. Die NuVero 140 überzeugt hier mit einer unglaublichen Pegelfestigkeit, die den Tester und auch die NuPower D an die Grenzen der Belastungsfähigkeit treibt. Aber die NuVero 140 bleibt standhaft und gibt wieder, was die Quelle hergibt. Wer also elektronische Musik zuspielt, muss sich nicht scheuen, die Lautsprecher mit Partylautstärke zu strapazieren. Solange die Nachbarn und die restliche Elektronik mitspielen zumindest. Hier war es kein Problem, alle Schalter mit der Einstellung „neutral“ zu betreiben.
Emily Browning: Sweet Dreams
Das Stück stammt vom Soundtrack des Films Sucker Punch und bietet eine beeindruckende Stimmwiedergabe: Die Stimme steht bei diesem Stück wie in der Mitte gemeißelt, was der Lautsprecher auch so wiedergibt. Die Räumlichkeit und Detailtreue sind sehr gut. Bis zu mittleren Lautstärken ist hier bei der Höhenstellung neutral alles in Ordnung, wenn man aber weiter aufdreht, dann vernimmt man leicht zischelnde s-laute, sodass uns „sanft“ besser gefällt, aber selbst hier ist es dem geschulten Ohr noch möglich, die leichte Höhenlastigkeit des Stücks herauszuhören.
Beginner: Ahnma
Ein Hiphoptrack, sicher nicht das Standardrepertoire für die NuVero und sicher auch kein Stück mit referenzmäßiger Abmischung, für das Genre aber durchaus akzeptabel in der Qualität. Zudem eine der erfolgreichsten Singleauskopplungen 2016.
Doch kann der Lautsprecher auch hier überzeugen? Auf jeden Fall, der massive Bass zu Beginn wird tadellos herausgestellt, die einsetzenden Stimmen werden wie selbstverständlich vor die Beats im Hintergrund gesetzt. Die Stimmgewalt der einzelnen Features schwebt im Raum, mehr kann man wohl aus dem Song nicht herausholen. Auch hier sind Vorteile in der Wiedergabe im Vergleich zu einem Standardlautsprechersystem klar auszumachen, selbst wenn man das zu anfangs nicht erwartet hätte. Auch hier steht der Höhenschalter auf „neutral“.
Beiliegende Stopfen um den Bass anzupassen
Weezer: Island in the Sun – Live from Spotify NYC
Apropos Erwartung niedriger Wiedergabequalität: Viele verbinden mit Streamingdienstleistern minderwertige Qualität, dass das nicht stimmen muss zeigt der Onlinestreamer Spotify. Dort gibt es wahre Perlen und das vor allem unter den Stücken die eigens für Spotify aufgenommen wurden. Diese „Spotify Sessions“ bieten regelmäßig sehr interessante Interpretationen der Künstler ihrer eigenen Werke.
Das Stück Island in the Sun sollte wohl den meisten Lesern, die von Weezer schon mal gehört haben, ein Begriff sein, die Interpretation kann im Vergleich zur Albumversion auf deutlich mehr handgemachte Instrumentenmusik setzen, was die NuVero dankend annimmt und diese detailliert und ausgesprochen dynamisch wiedergibt, ohne dabei die Stimme des Sängers und die der Backgroundsänger untergehen zu lassen, denn gerade die „Livehaftigkeit“ der Stimme wird ausgesprochen gut wiedergegeben und man fühlt sich in die Konzertumgebung versetzt. Dazu runden saubere Mitten und knackige Kickbässe das ganze ab. Genau diese Spielfreude gibt die NuVero 140 tadellos wieder. Auch hier kam der Höhenschalter auf Sanft zum Einsatz.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die NuVero 140 mit unterschiedlichsten Musikgenres zurechtkommt und damit ein echter Allrounder ist. Wenn ein Musikstück in seiner Abstimmung nicht gefällt, ist es durch die Klangwahlschalter in gewissem Maße möglich, den Lautsprecher an den persönlichen Geschmack anzupassen. Diese Variablilität ist gerade für einen passiven Lautsprecher bemerkenswert und positiv hervorzuheben. Ansonsten gibt es nur zu sagen: Wer alle Details eines Musikstückes hören möchte, sollte dringend einmal seine Msuik auf einer NuVero 140 anhören.
Heimkino
Wer keine Kosten oder Mühen scheut, der bekommt mit der NuVero 140 auch einen ausgezeichneten Lautsprecher für die Front (oder wenn es etwas mehr sein soll, auch die Rearposition) im Heimkino. Hier kann das breite Abstrahlverhalten seine Vorteile voll ausspielen: Ein NuVero Setup ermöglicht eine sehr hohe Homogenität in der Front und auch ohne zusätzlichen Center eine sehr gute Sprachverständlichkeit und Ortung von Effekten.
Mit der Blu-ray „Rammstein in Amerika“ (zum Review) hat die deutsche Hardrockband gerade für die Frontlautsprecher ein herausforderndes Werk in petto. Die NuVero meistert die E-Gitarren Klänge und Kickbassattacken souverän und ohne mit der Wimper zu zucken auf höchsten Niveau. Ohne Fehl und Tadel passen Ortung auf dem Bild mit der Ortung des Tons zusammen. Der Livecharakter wird erstklassig eingefangen und echtes Mittendringefühl kommt auf.
Auch bei Filmen, deren Wiedergabe von großen Frontlautsprechern profitiert, wie Jupiter Ascending (zum Review) kann die NuVero 140 brillieren. Neben der Wiedergabe von tiefen Tönen profitieren Filme wie bereits erwähnt in erster Linie von der breiten Abstrahlcharakteristik, die ihresgleichen sucht.
Unser Testsystem
Testsystem
Als Testsystem kommt das zum Einsatz, was man getrost als “Nubert-Kette” bezeichnen könnte, zumindest im Stereoeinsatz: NuControl in Kombination mit der leistungsfähigen Endstufe NuPower D. Dabei wurde auf XLR-Verkabelung gesetzt. Damit ist es nicht nur möglich die die Boxen adäquat anzutreiben, sondern lautstärkemäßig möglich den Tester an seine Grenzen zu bringen. Mittels des NuControl wurde eine Raummode bei 41 Hz korrigiert, ansonsten wurde ohne weitere Einstellungen (abseits der genannten Schalterstellungen) gehört. Der große Vorteil der Kombination mit der NuControl ist es, dass das ATM einfach als Option im Menü wählbar ist. Diese Klangwaage ermöglicht noch einmal eine deutliche kontrolliertere Anpassung des Klanges, um einzelne Musikstück an die Tageszeit oder das eigene Klangempfinden anzupassen. Bei dem Einsatz einer NuControl auch bequem via Fernbedienung. Für die Nutzung im Heimkino wurden die Cincheingänge der NuPower D genutzt, die von den Preouts eines Yamaha RX-A2010 befeuert wurden. So war eine einfache Integration in das bestehende Heimkinosetup der Redaktion möglich.
Fazit
Die Nubert NuVero 140 kann mit ihrer Musikalität und vor allem ihren Anpassungsmöglichkeiten überzeugen. Gerade die Instrumentenwiedergabe erreicht eine nie gekannte Detailtreue. Wer eine geeignete Verstärkung hat, kann sich und sein Gehör an seine Grenzen bringen, denn Pegelfestigkeit ist der zweite Vorname des Lautsprechers. Die stimmige Optik mit Ton- in Tonfarbgebung unterstreicht die elegante Erscheinung, da vergeben wir sogar die Anfälligkeit für Fingerabdrücke. Wer bereit ist rund 4500€ in ein Lautsprecherpaar zu investieren erhält hervorragende Technik in gefälligem Gewand mit gutem Klang und ansprechenden Anpassungsmöglichkeiten.
Vorteile:
Ausführliches und sehr hilfreiches Handbuch
Instrumentenwiedergabe auf Referenzniveau
Tiefbassfähigkeiten
Anpassungsmöglichkeiten des Klangs
hochwertige Verarbeitung
Impulstreue
Nachteile:
Schwer und nur mit zwei Personen aufstellbar
Fingerabdruckanfälligkeit
Für alle, die von der Technik nicht genug bekommen, haben wir hier einen kurzen Auszug aus den Fragen, mit denen wir Herrn Rüdiger Steidle (verantwortlich für Presseanfragen bei Nubert) und Herrn Thomas Bien (verantwortlicher Entwicklungsingenieur) gelöchert haben: Wie aufwendig ist die Frequenzweiche im Vergleich zum Vorgänger der NuVero 14? Wir haben recherchiert und festgestellt, dass der Vorgänger 79 und die aktuelle NuVero 140 70 Teile bietet, wo ist der Unterschied? Nur die erste Entwicklungsstufe der nuVero 14 hatte 79 Weichenbauteile. Die letzte E-Stufe der nuVero 14 hatte ebenso viele (oder wenige?) Bauteile wie die jetzige nuVero 140 hat. Der Weichenaufwand ist also gleich geblieben. Lediglich die Dimensionierung der Bauteile hat sich geändert. Warum wurde der Bassschalter von „neutral und voluminös“ zu „neutral und reduziert“ geändert? Trotz ausgeklügelter konstruktiver Maßnahmen, eine impulspräzise und in jeglicher Hinsicht dröhnfreie Wiedergabe bis hin zu tiefsten hörbaren Frequenzen zu erzielen, kommt es infolge wandnaher Aufstellung in vielen Fällen vor, dass die Basswiedergabe der nuVero 140 ebenso wie der nuVero 14 trotz (oder gerade wegen) der außergewöhnlichen Linearität im Bassfrequenzgang als zu stark empfunden wird. Unsere langjährigen Erfahrungen mit dem Vormodell nuVero 14 haben gezeigt, dass sich daher mehr Hörer eher eine Reduzierung der Basswiedergabe wünschen als ein noch voluminöseres Klangbild. Daher wurde beim Nachfolgemodell großes Augenmerk auf eine feinstufige Reduzierung des Tiefstbasses gelegt. So lässt sich mit dem Bass-Reduzierungs-Schalter in Kombination mit dem Verschließen eines oder beider BR-Rohre die Basswiedergabe in insgesamt sechs Variationen reduzieren.
Wo befinden sich die Trennfrequenzen der einzelnen Wege? Trennfrequenzen: Tiefton-Mittelton: 510 Hz. Mittelton-Hochton: 2380 Hz. Die NuVero 14 galt lange Zeit als der beste Lautsprecher, den man mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis im Hause Nubert fertigen kann. Wie viel sehen Sie als Entwickler die „Neue“ vor der „Alten“? Die „Neue“ liegt in sehr vielen Punkten vor der „Alten“: Vor allem im für den Stimmbereich wichtigen Mitteltonbereich wurden hörbare Verbesserungen erzielt: Aufgrund der kleineren Membranen ist das Rundstrahlverhalten nochmals breiter, die empfundene räumliche Tiefe ist dadurch scheinbar größer geworden. Aufgrund der nun flachen Bauform der Mitteltonmembrane hat der Hochtöner ein ebeneres Umfeld, was sich (mess- und hörbar) positiv auf die Abstrahlung des Hochtons auswirkt. Zusammen mit dem konstanteren Abstrahlverhalten des Hochtöners selbst klingt Hochtonbereich nochmals eine Spur „seidiger“. Der typische „Kalottenklang“ ist gänzlich verschwunden. Die Hochtonwiedergabe erinnert nun stark an jene sehr teurer Bändchenkonstruktionen. Auch im Bass wurden deutliche Fortschritte erzielt. Durch eine veränderte Innenkonstruktion des Lautsprechergehäuses in Verbindung mit weiter optimierten Thiele-Small-Parametern der Tieftöner konnte die untere Grenzfrequenz trotz gleich gebliebenem Gehäusevolumen nochmals deutlich zu tieferen Frequenzen hin erweitert werden. Die NuVero 140 bietet für eine passive Box eine nahezu sagenhafte Gruppenlaufzeit. Dürfen Sie uns Details verraten, wie Sie das erreicht haben?
Die Gruppenlaufzeit ist eine akustische Größe, welche von der Frequenz abhängig ist. Große Gruppenlaufzeiten entstehen somit vorwiegend bei tiefen Frequenzen. Aufgrund der Tatsache, dass bis 500 Hz hinauf keine wirkliche Trennung von Chassiszweigen erfolgt, gibt es bis zu dieser Frequenz nahezu keine Gruppenlaufzeiten. Aus diesem Grund können größere und damit hörbare Gruppenlaufzeiten schon aufgrund des Konstruktionsprinzips her nicht entstehen. Die neuen Farben gefallen in der Redaktion deutlich besser als die alten, was war der Grund für den neuen Anstrich? Als die erste nuVero-Generation erschienen ist, lagen „Off-White“ und „Off-Black“ voll im Trend, also leicht „verfärbte“ Varianten von Weiß und Schwarz. Statt reinem Schwarz bevorzugten viele Kunden Anthrazit, also ein Schwarz mit leichtem Grau-Metallic-Einschlag, statt Reinweiß waren Creme- oder Perlmuttweiß angesagt. In den acht Jahren seit der Einführung der nuVero-Serie hat sich dieser Trend aber wieder umgekehrt und inzwischen setzen die meisten Kunden wieder auf reines Schwarz und reines Weiß, weshalb wir die Einführung der neuen nuVero-Serie auch gleich für eine Überarbeitung der Farbpalette genutzt haben, um dem geänderten Kaufverhalten Rechnung zu tragen. Was den neuen Braunton anbelangt – damals Mocca, heute Goldbraun – der wirkt unserer Meinung nach einfach etwas frischer. Der Hochtöner sitzt in einer separaten Vertiefung, was ist der Beweggrund dafür? Der Hochtöner sitzt nicht in einer separaten Vertiefung. Er ist oberflächenbündig in die Schallwand eingeschraubt. Lediglich die Hochtöner-Frontplatte ist mit einer sehr dezent konkaven Wölbung versehen. Diese Art der Schallführung erlaubt eine breitere Abstrahlung des Superhochtonbereiches bis ca. 45° seitlich als bei einer komplett eben ausgeformten Front. Im Hörtest ist uns aufgefallen, dass uns die Höhen bei mehreren Musikstücken auf „sanft“ deutlich mehr zusagten, während die NuVero 14 sich hier auf „neutral“ unauffälliger verhielt. Können Sie uns helfen die Ursache zu verstehen? Dies liegt ebenfalls an der breiteren Hochtonabstrahlung gegenüber dem vorigen Hochtönermodell. Obwohl sich axial der gleiche Schallpegel messen lässt wie beim Vorgänger, wird insgesamt mehr Schalleistung in den Raum abgegeben, was sich in einer scheinbar „helleren“ Wiedergabe äußert. Im Test haben wir es mit der NuPower D aus Ihrem Hause geschafft, die Endstufe an den Rand der Belastung zu bekommen, während die NuVero 140 das Ganze entspannt mitgemacht hat. Wird die Belastbarkeit der NuVero 140 sehr konservativ angegeben? Ja. Es liegt in unserem eigenen Interesse, mit Belastungsangaben bei unseren Lautsprechern eher zu untertreiben als zu übertreiben. Unsere offiziellen Belastungsangaben sind daher in der Praxis fast immer nach oben korrigierbar. Belastungsangaben beziehen sich jedoch immer nur auf die elektrische Maximalbelastung. Sie sagen jedoch nichts über die mechanische Maximalbelastung oder gar den Maximalschallpegel einer Box aus. Eine nuVero 140 stößt im Bass schneller an ihre mechanischen Grenzen gegenüber der nuVero 14, da sie tiefere Frequenzen wiedergibt, was bei gleicher Lautstärke größere mechanische Auslenkungen erfordert. So beeindruckend die NuVero 140 ist, die „magischen“ 20 Hz knackt sie noch nicht. Kann man sich im Hause Nubert eine Standbox vorstellen, die den kompletten Hörbereich (20Hz – 20000 Hz) abdeckt vorstellen? Oder gibt es gar schon konkrete Planungen? Nach neueren Untersuchungen, welche in den 90er Jahren durchgeführt wurden, fängt der Bereich, ab welchem Schallereignisse wahrgenommen werden können, eher in der Gegend um 30 Hz an, keinesfalls jedoch bei 20 Hz. Auch eigene, hausinterne Experimente bestätigten dies. Die „magische“ 20-Hertz-Grenze ist aus technischer Sicht aber natürlich trotzdem eine Herausforderung, die wir bei zukünftigen Lautsprechermodellen vielleicht meistern werden. Den hörbaren Schallbereich deckt aber auch die nuVero 140 schon vollumfänglich ab. Tatsächlich ist es schwierig, Aufnahmen zu finden, die das gesamte Wiedergabespektrum der Box voll ausreizen.
Sind aktive Lautsprecher für Heimkinonutzung geeignet?
Die Gretchenfrage vieler Heimkinobesitzer ist oft: Wie viel Leistung brauche ich? Das resultiert häufig in der Konsultation von Fachzeitschriften, Internetjournalen und speziellen Foren, um sich dort Informationen zum Thema zu suchen. Oft liegt die Ursache in Unzufriedenheit mit dem Klang, was auch anderen Ursachen geschuldet sein kann. Die darauffolgenden Überlegungen sind meist recht ähnlich: Eine Endstufe oder gar mehrere müssen angeschafft werden. Am besten auch gleich noch die Boxen wechseln, ist meist der Tenor, da ältere Modelle meist schon 15 oder mehr Jahre auf dem Buckel haben. Am besten noch ein neuer AV-Receiver, da dieser nicht die notwendigen Pre-outs zur Verfügung stellt und schon hat man ein komplett neues System zuhause.
Kaum von einem Passivsystem zu unterscheiden: Aktive Lautsprecher
Wenn man sich allerdings ohnehin mit dem Wechsel von Komponenten beschäftigt, so kann man auch sein gesamtes Konzept überdenken. Das hat uns zur Frage geführt, ob es möglich ist, mit aktuellen Consumer Aktivlautsprechern ein „vernünftiges“ Heimkino zu ermöglichen. Im folgenden wollen wir die Ergebnisse dieser Überlegungen genau vorstellen.
Was ist ein „aktives Heimkino“?
Im Grunde ein ganz normales Heimkino, das mit aktiven Lautsprechern betrieben wird, also solchen Modellen, die bereits eine Verstärkersektion integriert haben und keine externe Endstufe mehr benötigen. Dadurch nutzt man zum Verbinden der Lautsprecher keine herkömmlichen Kabel, sondern Cinchkabel oder XLR, je nachdem was die AV-Vorstufe/AVR und die Box an Anschlüssen bietet. Geschätzte 90% aller Heimkinobesitzer nutzen sogar derzeit ein teilaktives Heimkino, denn der Subwoofer bietet in den meisten Fällen ein aktives Verstärkermodul und nur die wenigsten setzen auf einen passiven Subwoofer oder verzichten ganz auf den Bassspezialisten.
Aktive Lautsprecher kennt man aus der Studiotechnik, wo diese beispielsweise zum Abmischen von Musik dienen und daher für diesen Einsatzzweck auf lineare Wiedergabequalität getrimmt worden sind. Das ist sicher kein Nachteil, wenn man den Anspruch hat, die Informationen des Films möglichst originalgetreu wiederzugeben.
Welche Besonderheiten sind zu beachten?
Im Wort aktiv schwingt bereits die fest verbaute Verstärkung mit. Das bringt bereits das erste Hindernis mit sich: Der Raum muss an jeder Position, an der sich ein Lautsprecher befinden soll, eine Steckdose haben. Außerdem muss man statt relativ einfach selbst zu konfektionierenden Lautsprecherkabeln mit Litze auf entsprechend lange Cinchkabel setzen – falls diese nicht käuflich zu erwerben sind, muss man entweder verlängern oder selbst nachlöten. Je nach Schirmung der Kabel sind die Cinchkabel auch dicker als entsprechende Pendants für passive Lautsprecher, ergo steigt der Platzbedarf im Kabelkanal. Auch sind die Aktivlautsprecher meist nicht explizit zur Heimkinonutzung vorgesehen, sodass man eventuell eine kleinere Auswahl an Modellen einer Serie hat als bei passiven Modellen. Klingt alles fürchterlich kompliziert? Stimmt auch ein klein wenig, aber wenn man sorgfältig plant, fällt davon kaum etwas negativ ins Gewicht.
Mit Kabelkanälen lässt sich auch bei Aktivlautsprechern das Kabelchaos auf ein Minimum reduzieren
Warum aktiv, wenn es auch passiv geht?
Als erstes stellt sich die Frage, warum ein aktives Heimkino? Der Autor dieser Zeilen war nach jahrelanger Odyssee verschiedenster Passivlautsprecher, mal am AVR dieser Marke, mal jener Marke und diversen Experimenten mit separaten Endstufen zwar weitergekommen, aber es schien kein Ende der Reise in Sicht. Gerade wer Musikhörzimmer und Heimkinoraum mit einem Wohnzimmer vereinen will, hat unterschiedlichste Ansprüche zu erfüllen und meist begrenzte Platzverhältnisse. Denn wer gerne laut, oder Stücke mit maximaler Dynamik hört, bemerkt schnell, zu viel Leistung gibt es nicht. Ein wenig mehr könnte man doch noch aufdrehen… und dann ist der AVR oder eine andere Komponenten entweder im Clipping oder komplett aus, weil eine zu hohe Last anliegt. Die unschönste Variante ist die, dass der Lautsprecher versagt, indem entweder – im besten Fall – eine Sicherung greift, oder im ungünstigeren Fall, der Lautsprecher seine Reise in den HiFi-Himmel antritt. Für das Problem mit der Leistung findet man meist eine schnelle, aber auch nicht ganz günstige Abhilfe: eine externe Endstufe. Wenn man dann einen Lautsprecher sucht, der tatsächlich auch so belastbar ist, wie der Verstärker, weil man diesen bis zum letzten Watt auslasten möchte, müssen sorgfältig Datenblätter geprüft und verglichen werden. Am Ende eine mühselige Geschichte, bei der man auf die Wahrheitstreue der Herstellerangaben vertrauen muss.
Die Nubert NuPro A300 dient als Center
Ein aktiver Lautsprecher ist hier naturgemäß im Vorteil, da die Belastbarkeit der einzelnen Chassis auf die internen Endstufen angepasst werden und umgekehrt. Die Frage nach einem zu viel oder zu wenig an Leistung gibt es so nicht mehr. Außer man möchte noch lauter hören. Dann muss man im Vorfeld abwiegen, welches Modell für die eigenen Lautstärkeansprüche ausreichend ist.
Die Vorzüge eines Aktivlautsprechers liegen auf der Hand: Ein solcher Schallwandler kann aufgrund seiner DSP-gesteuerten Mimik deutlich tiefer spielen als ein passives Pendant. Grund dafür ist eine auf das Chassis optimierte Entzerrung, die es erlaubt, verzerrungsfrei auch noch deutlich tiefere Frequenzen anzusteuern, als das mit Passivtechnik möglich ist. Mit geeigneten Lautsprechern ist es außerdem möglich, eine zweite separate Kette aufzubauen. Dazu ist man flexibel, was die maximale Lautstärke angeht. Das heißt im konkreten Fall, dass ein passiver Lautsprecher mit schlechtem Wirkungsgrad ab einer gewissen Lautstärke einfach den AVR an seine Grenzen bringt und lauter nicht mehr oder nur noch verzerrt (das berühmte Clipping) möglich ist. Dadurch, dass ein aktiver Lautsprecher seine eigenen Lautstärkeregler hat (denn er hat auch einen eigenen Verstärker an Board), ist es so möglich, noch einmal deutlich lautere Pegel zu fahren. Allerdings birgt das auch die Gefahren des Rauschens durch die doppelte Verstärkung. Hier kommt es darauf an, eine gute Balance zu finden, um eventuell vorhandene Störgeräusche in der Kette nicht ebenfalls zu verstärken.
Im Endeffekt gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile für die Überlegung, sein Heimkino aktiv zu gestalten. Um das ganze übersichtlich zu gestalten, wollen wir hier noch einmal exemplarisch zwei Tabellen anfügen. Zunächst die Vorteile der unterschiedlichen Konzepte.
Vorteile aktiv
Vorteile passiv
Hohe Pegel unabhängig von Verstärkerwahl
„normale Verkabelung“, man muss sich nicht mit einem komplett neuem Konzept beschäftigen
Möglichkeit eine zweite Kette für bspw. Stereo zu realisieren (je nach Hardwarevoraussetzungen des Aktivlautsprecher)
wenig fehleranfällig
in der Regel bessere Tiefbassfähigkeiten
einfache (weil keine) Konfiguration
individuelle Möglichkeiten zur Klanganpassung
Wo Licht ist, ist auch Schatten, daher möchten wir noch einmal die Nachteile kurz gegenüberstellen.
Nachteile aktiv
Nachteile passiv
aufwendigere Verkabelung
mangelnde Flexibilität
unter Umständen mehr Aufwand bei der Konfiguration/höhere Fehleranfälligkeit
von externem Verstärker abhängig
Gefahr von Rauschen
geringe oder keine Klanganpassung
Man muss abwägen, welche der Punkte schwerer wiegen. Prinzipiell haben beide Systeme sowohl Vor- als auch Nachteile. Preisliche Betrachtungen haben wir aufgrund der unterschiedlichsten möglichen Systeme nicht berücksichtigt. In der Regel ist es aber so, dass ein System, dass mit einer externen HiFi-Endstufe ausgestattet wird, in der Summe mit den Lautsprechern mindestens gleichauf oder gar darüber liegt.
Konzept und Zielsetzung
Ein Heimkino, egal ob mit aktiven oder passiven Lautsprechern ausgestattet, sollte immer sorgfältig geplant werden, um nicht im Nachhinein ein böses Erwachen zu haben. Schnell kann es vorkommen, dass ein Kabel fehlt, oder dass selbst wenn man alle hat, es zu kurz ausfällt. Daher sollte man am besten im Vorfeld ein Kabel zu viel und mit ein paar Zentimetern mehr Spielraum einplanen. Wir wollen im folgenden daher exemplarisch auf unsere Planung im speziellen eingehen.
Planung ist wichtig, daher empfiehlt es sich im Vorfeld die Lautsprecherpositionen theoretisch einzuzeichnen
Prinzipiell ist es sehr einfach, aktive Schallwandler in sein System zu integrieren, wenn dafür schon an der Vorstufe Pre-outs vorhanden sind. Diese Cinchausgänge sind in der Regel bei den meisten AV-Receivern der oberen Mittelklasse vorzufinden. Aber nicht nur AVRs, sondern auch einige Blu-ray-Player (z.B. alle Geräte des Herstellers Oppo und einige von Panasonic) bieten Pre-outs und haben in ihren Menüs einfache Konfigurationsmöglichkeiten.
Alternativ ist es möglich, mit einer nativen Vorstufe die Lautsprecher anzuschließen, womit man auch, je nach Lautsprecher- und Vorstufenmodell, den aus dem Profibereich bekannten XLR-Anschluss nutzen kann.
Der XLR-Standard, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:XLR_pinouts_de.svg
Auf digitale Anschlüsse im Heimkino muss man derzeit noch immer verzichten, was schade ist, da es einige Aktivlautsprecher gibt, die auf einen komplett digitalen Signalweg setzen und somit eine Wandlung von Digital auf Analog in der Vorstufe stattfindet und in der Box eine von Analog auf Digital.
Für unser Heimkino nutzen wir einen sechs Jahre alten Yamaha RX-A2010, der Pre-outs mitbringt und als Schallwandler die Aktivserie aus dem Hause Nubert: NuPro. Das sind die Kernelemente. Die einzelnen Lautsprecher haben wir bereits in mehreren Reviews aufwendig vorgestellt (NuPro A700, NuPro A100 und Update zur neuen Revision). Allerdings ist ein aktives Heimkino genauso mit Modellen anderer Hersteller möglich.
Die Kabel sollten besondere Berücksichtigung finden, damit man Fehlkäufe oder fehlende Längen im Vorfeld ausschließen kann
Da Ziel soll es sein, insgesamt neun Lautsprecher im Wohnzimmer anzusprechen: zwei Standlautsprecher (Nubert NuPro A700), die gleichzeitig noch der (Stereo-)Musikwiedergabe dienen sollen, ein Center (Nubert NuPro A300), zwei Surroundlautsprecher und vier Höhenkanäle (insgesamt sechs Nubert NuPro A100). Damit ist man optimal auch für neuere objektbasierte Tonformate gerüstet und kann bei Bedarf einfach die Vorstufe gegen ein neueres Modell tauschen. Bis dahin können die DSPs und Upmixer unseres betagteren Yamaha zum Einsatz kommen.
Schauen wir uns zunächst einmal den AVR an. Besonders interessiert uns die Rückseite. Hier bietet der RX-A2010 allerhand analoge Ausgänge.
Die Rückseite des Yamaha RX-A2010, Quelle: http://www.hifi-regler.de/images/pictures/yamaha/rx-a-2010-rueckseite-1200×528.jpg
Doch bei näherem Betrachten fällt auf, dass es nur für maximal sieben Lautsprecher und für zwei Zonen Pre-outs gibt. Damit ist es ohne Tricks nicht möglich, unser Vorhaben, die Höhenlautsprecher einzubinden, umzusetzen. Auch nachdem Handbuch und Menü durchsucht wurden, gab es keine Option die Pre-out-Zuordnung zu ändern. Viele neuere Receiver bieten diese Option aber bereits von Haus aus. Dann reicht eine Konfigurationsänderung im Menü und man verliert die Zone Outputs, erhält dafür aber Pre-outs für Front bzw. Back High. Daher haben wir umdisponiert und nutzen die regulären Lautsprecherklemmen und tranformieren mittels eines Adapters die Spannung auf das herkömmliche Pre-out-Niveau runter.
Der verwendete Adapter von Sinuslive
Adapter im Detail Teil 1
So ist auch bei jedem anderen AVR-Modell ohne Weiteres möglich, normale Lautsprecherklemmen zu nutzen und so aktive Lautsprecher ins System einzubinden. Der AVR muss dafür keine besonderen Voraussetzungen mitbringen, weshalb dieser Trick universell anwendbar ist. Bei geeigneter Expertise wäre es auch möglich die Vorverstärkersektion des AVR direkt abzutrennen und dann diese direkt mit dem entsprechenden Pre-out zu verbinden, oder sogar komplett neue Anschlüsse einzufügen, wenn der AVR keine entsprechenden bietet. Wir möchten dazu anmerken, dass man dafür in jedem Fall entsprechende elektrotechnische Kenntnisse haben sollte und durch den massiven Geräteeingriff jegliche Gewährleistungsansprüche erlöschen. In diversen Foren finden sich aber immer wieder User, die solche Vorhaben tatkräftig unterstützen.
Adapter im Detail Teil 2
Lautsprecher
Wir haben für unser Setup Lautsprecher des schwäbischen Herstellers Nubert ausgewählt. Die NuPro Boxen sind die Vertreter der aktiven Serie und erfüllen unsere Anforderungen sehr gut. Zudem haben wir die einzelnen Modelle bereits getestet und konnten uns so von den Klangeigenschaften und technischen Merkmalen ein Bild machen. Ein kurze Übersicht unserer Reviews findet sich hier.
aktiver Rearbereich
Prinzipiell ging uns darum, ein Hybridsetup zu errichten: Zum einen sollen große Standlautsprecher allen Ansprüchen der Stereo-Musikwiedergabe genügen, andererseits soll auch ein homogenes Klangbild für das Heimkino erreicht werden. Die NuPro A700 bietet dabei eine sehr gute Performance, was sich auch bereits im Test herausstellte. Daher fiel die Wahl auf die Standbox, die mit einem Frequenzspektrum von 25 Hz-20000 Hz nahezu die komplette Bandbreite der Musikwiedergabe abdeckt. Als Center kommt aus Gründen der Homogenität eine NuPro A300 zum Einsatz, die über denselben Hochtöner und Tiefmitteltöner verfügt wie die NuPro A700. Im Praxiseinsatz hat die Kompaktbox als Center die NuPro AS-250 vor allem im Bereich Homogenität ausgestochen. Dadurch entsteht zwar eine auf den ersten Blick ungewohnte Optik, aber der Raumklang überzeugt umso mehr.
ungewöhnliches Format für einen Center, aber absolut überzeugender Klang
Alle anderen Satelliten sind NuPro A100. Das ist nicht komplett konsequent, da für maximale Homogenität auch hier jeweils das Modell A300 eingesetzt hätte werden müssen. Aufgrund der Abmessungen und des höheren preislichen Rahmens wurde aber darauf verzichtet und eher auf eine praktikable Lösung gesetzt, statt auf letzte Perfektion. Im Praxiseinsatz fügt sich auch eine NuPro A100 sehr sauber und homogen in das Surroundgeschehen ein. Dank einer unteren Grenzfrequenz von 55 Hz ist man auch für nahezu jeden Film in der Lage, alle Effekte im Rearbereich wiederzugeben. Die Front und Back High werden in unserem Setup vorerst (bis zum Upgrade auf einen Dolby Atmos-fähigen AVR oder eine entsprechende Vorstufe) ohnehin nur mit hochgerechnetem Material bespielt. Damit ist die NuPro A100 in diesem Bereich sogar etwas überdimensioniert.
Die A100 kommt als Satellit zum Einsatz
Die A100 kommt als Satellit zum Einsatz
Da das Subwooferangebot der NuPro Serie nur einen kleinen Subwoofer bietet, der bis 35 Hz spielt, weichen wir auf eine andere Serie des gleichen Herstellers aus. Denn der Heimkinofan weiß, dass der Spaß beim Filmschauen erst unter 30 Hz beginnt. Die Wahl fiel auf den mittlerweile nicht mehr erhältlichen, Nubert NuLine AW-1300, der sich mit seiner schlanken, hohen Gestalt und seinem integrierten DSP gut für unsere Zwecke eignet. Denn es kommen vier dieser Subwoofer zum Einsatz, um damit ein DBA (Double Bass Array, weiterführende Informationen in dieser von uns erstellten PDF) zu errichten. Der Vorteil ist ein raummodenfreier, gleichmäßig angeregter Bass, der knackig und druckvoll alle LFE-Effekte wiedergibt. Hier zeigt sich einer der Vorteile, der aktiven Lautsprecher. Wenn der Hersteller entsprechende Funktionen integriert, kann man das Signal in der Box manipulieren, um so einen entsprechenden Klang zu erzeugen. Wie sich das nicht nur beim Subwoofer, sondern auch bei allen anderen Lautsprechern auswirkt, wollen wir im nächsten Punkt genauer erklären.
Die Verkabelung nimmt gigantische Ausmaße an
Einstellungen
Allgemein kann man mit den von uns gewählten Lautsprechern einige grundlegende Einstellungen vornehmen, für die man bei passiven Modellen das Menü des AVR benötigt. So lassen die NuPro Modelle es zu, dass man die Trennfrequenz einstellt. Damit fällt die Lautstärke der Box unterhalb dieser Frequenz stark ab. Aus dem Heimkino kennt man die klassische Trennfrequenz nach Dolby Norm zwischen Satelliten und Subwoofer bei 80 Hz. Viele AVR-Modelle lassen nur Schritte in 20 Hz Abständen zu, während die NuPro-Lautsprecher hier mit 10 Hz doppelt so feine Abstufungen zulassen. Damit lässt sich das Setup besser an die eigenen Lautsprecher anpassen. In unserem Fall versteckt sich der Eintrag im Menü unter dem Namen „SYSHP“ und kann auch komplett deaktiviert werden, um den Lautsprecher im Vollbereich zu bespielen. Außerdem lässt sich ein Subwoofer über einen entsprechenden Ausgang am Lautsprecher anschließen. Unterhalb welcher Frequenz dieser angesprochen wird, kann man im Menü ebenfalls einstellen, der Name der Option lautet „Sub Out“ und ist ebenfalls in 10 Hz Schritten einstellbar. Damit wird es möglich, in die Stereokette auch Subwoofer zu integrieren.
Ein simpler Adapter sorgt für die Verlängerung von Cinchverbindungen
Wie genau würde der letztgenannte Punkt funktionieren?
Wenn man die NuPro mit einer Vorstufe verbindet, gibt es im Endkundenbereich derzeit nur die Möglichkeit, die analoge Verbindung zu nutzen. Eine separate Stereokette könnte man also über einen der digitalen Anschlüsse realisieren. Die meisten Subwoofer haben zwei analoge Cincheingänge. Normalerweise werden diese mit speziellen Subwooferkabeln bestückt, die aber nur das Signal verdoppeln. Das bedeutet im Endeffekt 3 dB mehr Pegel des Signals, das von der Vorstufe an den Subwoofer gesendet wird. Wenn man nun nur einen der Eingänge belegt und dafür die interne Lautstärke des Woofers anpasst, dann hat man einen weiteren Eingang für den Subwoofer „gewonnen“ und kann diesen bespielen. Dafür wird dann einfach ein gewöhnliches Mono-Cinchkabel genutzt. Dabei sollte man allerdings sicher gehen, dass entweder das Signal der Vorstufe oder das Signal der separaten Stereokette an den Subwoofer geht, um Risiken für den Woofer zu vermeiden.
Wenn man nun die Presetfunktion der NuPro nutzt, kann man zwischen beiden Einstellungen und Modi hin- und zurückschalten.
Konzeptzeichnung
Grundsätzlich sind für ein gut klingendes Heimino Einstellungen bezüglich der Lautstärke vorzunehmen. Dazu bietet es sich an, einen Testton an die Lautsprecher zu senden und mit den Lautstärkeeinstellungen eine Pegelgleichheit zu erzielen. Wenn man zu allen Lautspechern diesselbe Distanz zum Hörplatz einhält, dann sollte auch die Pegeleinstellung der einzelnen Lautsprecher identisch sein. Wenn man keine separate Vorstufe nutzt, wird es allerdings kompliziert, was die Regelung der Gesamtlautstärke angeht: Jeder Lautsprecher muss einzeln angepasst werden, was durch Anvisieren jeder einzelnen Box durchaus seine Zeit brauchen kann. Ein schnelles Muten ist somit nur schwierig umzusetzen. Doch dafür kann man eben einen speziellen AVR oder eine AV-Vorstufe nutzen (alternativ auch einen Blu-ray Player, der eine Lautstärke und Entfernungsregelung bietet).
Einstellungen AVR
Prinzipiell sind die gerade vorgestellten Modi insbesondere dann interessant, wenn man keine vollwertige AV-Vorstufe oder AVR verwendet, sondern nur die grundlegenden Funktionen eines Blu-ray Players mit analogen Ausgängen. Ein vollwertiger AVR bietet noch deutlich mehr Möglichkeiten. So ist es in der Regel kein Problem, die Enfernungen der Lautsprecher zum Hörplatz anzugeben und die einzelnen Schallwandler in der Lautstärke untereinander anzupassen. Dazu die Möglichkeiten von individuellen Korrekturkurven, um Raumeinflüsse zu eliminieren. Der letzte Punkt ist der Grund, warum wir auf einen AVR der Marke Yamaha setzen, weil diese Modelle einen PEQ integriert haben und dadurch sich eine weitreichende Klanganpassung erzielen lässt.
Was die Lautstärke angeht, muss man beachten, dass man nun die aktive Box hat, die verstärkt und die Vorstufe die ihrerseits ebenfalls verstärkt. Es bietet sich also an, an den Aktivboxen eine feste Lautstärke einzustellen und dann im Alltag nur noch an der Vorstufe das Volume ändert. Das sorgt zum einen für eine einfache Bestimmung des Referenzpegels und vereinfacht es, alle Lautsprecher gleichzeitig zu regeln.
Wenn man die Lautsprecher einpegeln möchte, dann sollte man versuchen eine Lautstärke zu finden, die folgendes bietet:
nicht das absolute Maximum der Aktivbox um Clipping (des Lautsprechers) zu vermeiden
nicht das absolute Maximum der Vorstufe um Clipping (der Vorstufe) zu vermeiden
je nach Rauschabstand der Pre-outs/Qualität oder Länge der Kabel: Lautstärke sollte so gewählt sein, dass kein Kanal rauscht.
Gerade letzteres ist doch in der Praxis durchaus problematisch. Denn im Test hat mit der Lautstärkeeinstellung des Lautsprechers auf „60“ (von 80) ein Kanal am verwendeten AVR gerauscht. Dabei war es egal welche Box oder welches Kabel (oder welche Länge) zum Einsatz kam. Erst eine Verringerung auf den Pegel „50“ mit gleichzeitiger Anhebung des Vorstufenpegels eliminierte das Problem. Daher kann es je nach AVR oder Vorstufenmodell durchaus sinnvoll sein, mit den unterschiedlichen Lautstärkewerten der Lautsprecher zu experimentieren.
Mischung aus passiven und aktiven Lautsprechersystemen
Wenn man passive und aktive Lautsprecher mischen möchte, dann sollte man einige Dinge beachten. Üblicherweise haben aktive Lautsprecher eine Verzögerung aufgrund der internen Signalverarbeitung. Diese haben, prinzipbedingt, passive Lautsprecher nicht. Um also Laufzeitunterschiede auszugleichen, muss man die Verzögerung entsprechend in der Vorstufe eintragen. Das ist notwendig, weil sonst Effekte verkehrt ablaufen. Ein einfaches Beispiel wäre ein Setup mit zwei Hauptlautsprechern, die aktiv sind und einem Center, der passiv ist. Wenn nun im Film ein Auto von links nach rechts fährt und keine Anpassung vorgenommen wurde, kann es passieren, dass man das Auto zuerst in der Mitte aus dem Center zu hören ist und es dann nach links springt und dann nach rechts. Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Wenn man eine automatische Einmessung für ein solches System nutzt, sollte dieser Fehler korrigiert werden. Da die Antwort auf ein Signal bei dem aktiven Lautsprecher später ankommt als bei einem passiven (die Signalverarbeitung des Aktivlautsprecher addiert sich zu dem normalen Weg, den der Schall vom Lautsprecher zum Einmessmikrofon benötigt), sollte im Ergebnis der aktive Schallwandler weiter entfernt eingemssen sein, als er tatsächlich ist. Daher muss man hier sich vollkommen auf die Ergebnisse dieses Prozesses verlassen und sollte nicht mehr im Nachhinein eingreifen.
Wenn man hingegen händisch die Einstellungen vornehmen möchte, dann sollte man beim Hersteller die Verzögerung in Erfahrung bringen. Da sich bei den meisten AVR allerdings nur Abstände einstellen lassen, muss man den korrekten Wert ausrechnen.
Das ist aber ganz simpel: der korrekte Wert ergibt sich aus dem Abstand vom Lautsprecher zum Hörplatz addiert mit der Verzögerung umgerechnet in Meter. Da die Schallgeschwindigkeit und die Verzögerung in Millisekunden nun bekannt sind, kann man den Weg, den der Schall später ankommt, ausrechnen:
Weg = Schallv * Verzögerung
In unserem Beispiel beträgt die Verzögerung (im Singlemodus) 2,5 ms (und 5,4 ms im Master/Slave Betrieb) und die Schallgeschwindigkeit ist (bei 20°C) 343,2\(\,\frac{\mathrm{m}}{\mathrm{s}}\), Daraus ergibt sich
Das sind rund 85 cm, die zusätzlich auf die Entfernung gerechnet werden müssen. Daraus ergibt sich bei einer normalen Distanz von 3 m zu den Lautsprechern eine Abstandseinstellung von 3,85m, während bei den passiven Modellen nichts dazu addiert werden muss. (Im Master/Slave Modus würden sich 1,85 ergeben).
Weiter oben haben wir bereits beschrieben, dass man für die Lautstärkeregelung am besten die integrierte des AVR nutzt. Wenn man aber nun noch passive Lautsprecher im System hat, dann muss man beachten, dass man die aktiven Lautsprecher zunächst an das Niveau der passiven anpasst. Dafür sollte man vor dem Einmessen das Testrauschen des AVR aktivieren und zwischen einem aktiven und einem passiven schnell hin und herspringen. Die noch vorhandenen Lautstärkeunterschiede sollte man zuerst am Aktivlautsprecher ausgleichen und danach für das Feintuning entweder die automatische Einmessung verwenden oder die manuellen Einstellungen im Pegelmenü der Vorstufe. Danach kann man mit dem Testton erneut prüfen, ob alle Kanäle nun von der Lautstärke zusammenpassen.
Auch Nutzer, die eine automatische Einmessung verwenden sollten alles nocheinmal überprüfen, ob sich das (Hör-)Ergebnis mit den Einstellungen des AVR deckt und falls das nicht der Fall ist, nochmals einmessen. So gerüstet sollte dem Mischen von Aktiv- und Passivlautsprechern nichts mehr im Weg stehen.
Weitere Einstellungen im AVR
Einige Vorstufen bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Presets zu speichern. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Aktivlautsprecher eine solche Option nicht bieten. Im Menü des von uns verwendeten Yamaha AVR heißen diese Voreinstellungen „Pattern“ und bieten umfangreiche Speichermöglichkeiten. Es lassen sich nicht nur die Lautsprecherkonfigurationen sichern sondern auch alle Klanganpassungen, die durch die automatische Einmessung vonstatten gehen. Dazu lassen sich ebenfalls die einmesspezifischen Abstimmungen (wie beispielsweise „linear“ oder „natürlich“), die den Klang an den individuellen Geschmack anpassen, abspeichern. Damit hat man ein mächtiges Werkzeug zur Hand, mit dem sich eine komplett andere Kette einspeichern lässt. So ist es ein leichtes, mit diesem Pattern ein separat eingemessenes Stereosystem ohne zusätzlichen Verkabelungsaufwand und Einstellungen am Lautsprecher zu realisieren. Ob eine solche Funktion benötigt wird, oder der vorhandene AVR diese bietet, muss im Vorfeld geklärt werden. Wir finden solche umfangreiche Presets auf jeden fall hilfreich und können deren Nutzung nur empfehlen.
Konzeptzeichnung
Umsetzung
Im Vorfeld haben wir uns Gedanken gemacht, wo die Lautsprecher angebracht werden sollen. Da die Nutzung der Yamaha exklusiven Funktion „Dialog Lift“ ein Ziel war, wurde so die Position der Front High und Back High Lautsprecher bestimmt. Dadurch musste die Verkabelung durch die räumlichen Gegebenheiten teilweise sehr lange Distanzen überbrücken. Deswegen war es notwendig, dass wir auf hochwertig geschirmte Kabel setzen, um Rauschen zu verhindern. Insgesamt wurden so über 50 m Cinchkabel verwendet. Zum Einsatz kam das mittlerweile nicht mehr erhältliche NuCable 9 aus dem Hause Nubert. Da mitunter keine 15 m langen Kabel in ausreichender Qualität zu annehmbaren Preisen zu erwerben waren, haben wir entsprechende vergoldete Adapter eingesetzt. Trotz dieses Anstückelns kam es nicht zu negativen Klangeigenschaften im Vergleich zu einem kürzeren Kabel. Um eine gute Integration in den Wohnraum zu ermöglichen, wurden Kabelkanäle angebracht. Dadurch war es kein Problem ohne großes Gewirr die neun Lautsprecher und vier Subwoofer anzuschließen und das nahezu unsichtbar.
Hinter dem AVR sieht es unaufgeräumt aus
Lediglich die Kabel, die aus dem Kabelkanal aufgrund der freien Aufstellung im Raum führen, sind noch sichtbar. Gerade für die Height Lautsprecher musste nochmals ein höherer Aufwand betrieben werden, da die Steckdosen nur in Bodennähe angebracht waren. Denn jeder Lautsprecher benötigt zwangsläufig eine eigene Stromversorgung. Im oberen Bereich war außerdem der oben erwähnte Lautsprecher-auf-Cinch-Anschluss Adapter aufgrund der mangelnden Konnektivität des AVR notwendig. Bei diesem muss man via Kreuzschlitzschraubendreher den Pegel reduzieren, was natürlich nie exakt funktioniert. Darum sollte man auf jeden Fall im Nachhinein noch am AVR mittels Testton die letzten halben dB gegenregeln, um eine einheitliche Lautstärke zu erzielen.
Doch im restlichen Raum herrscht dank vieler Kabelkanäle Ordnung vor
Alle NuPro Lautsprecher werden am weißen „Aux In“ angeschlossen, der dem Single Modus Anschluss entspricht, unabhängig davon, ob es sich um den linken oder rechten Kanal handelt. Am AVR muss man aber natürlich weiterhin die korrekte Anschlussweise einhalten, damit das Gerät „weiß“, welche Signale es an welche Box schicken muss. Am Lautsprecher muss nun die Quelle (in unserem Fall „AUX IN“ für den analogen Anschluss) und Lautstärke gewählt werden. Für letzteres haben wir „50“ gewählt, wodurch kein Rauschen der Vorstufe mehr hörbar war. Dazu wählten wir die Funktion „Auto On“, die eine automatische Ein- und Ausschaltfunktion bietet. Dadurch wird der Stromverbrauch auf das Nötigste reduziert und man benötigt keine Fernbedienung mehr, um die Lautsprecher ein- oder auszuschalten. Gerade bei 9 Lautsprechern wäre das manuelle Einschalten beim bedienfreundlichen Heimkinogenuss mehr als hinderlich, weswegen ohne diese praktische Funktion ein aktives Heimkino nicht vorstellbar gewesen wäre. Da die Reaktion in wenigen Sekunden erfolgt, kommt es zu keinem Versatz und die Aktivierung erfolgt entweder beim ersten Trailer vor dem Film oder spätestens im Menü des Films.
Nachdem die Lautsprecher korrekt angeschlossen sind, werden sie über den AVR eingepegelt und die Entfernungen, die über ein Laserentfernungsmessgeräät ermittelt wurden, eingestellt. Damit wäre die Umsetzung schon abgeschlossen und dem Genuss des aktiven Heimkinos steht nichts mehr im Wege.
Für die Bessere Vorstellung wollen wir in zwei Galerien noch einmal die Planung im Vorfeld und die Umsetzung vergleichen:
Mit der finalen Umsetzung und dem resultierenden Klang sind wir sehr zufrieden und haben ein Ergebnis erreicht, das sich sehr dicht an der Planung orientiert. Das aktive Heimkino ist also durchaus trotz aller Hindernisse umsetzbar.
Fazit
Am Ende zeigt sich, dass ein aktives Heimkino ein wenig mehr Aufwand in der Planung im Vorfeld benötigt, dass aber das Ergebnis am Ende überzeugen kann. Denn den Vorteilen wie dem Komfortzugewinn und der höheren Flexibilität stehen nur wenige Nachteile entgegen. Das Experiment aktives Heimkino ist mehr als einen Blick wert und hat in unseren Augen mehr als gut funktioniert. Auch nach über einem Jahr Dauerbetrieb hält sich größte Zufriedenheit ohne die Frage nach dem besseren. Der sprichwörtliche „kleine Mann im Ohr“ schweigt und genießt wohl auch die Klänge des aktiven Heimkinos.